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Gartensparten Havelbergs blühende Pracht

Kühleres Wetter, kürzere Tage, die Gartensaison klingt langsam aus, was aber nicht heißt, dass sich auch die Gartenarbeit dem Ende zuneigt.

Von Wolfgang Masur 25.09.2017, 15:36

Havelberg l  In den Havelberger Gartensparten und auch in den privaten Gärten haben die Kleingärtner immer noch gut zu tun. Obwohl der Sommer zu Ende ist, zeigt sich der Ziergarten noch in voller Pracht. Fetthennen, Sonnenhut, Chrysanthemen, Astern und teilweise auch Rosen blühen wunderschön. Das ist ein Ergebnis der guten Gartenarbeit in den vorangegangenen Monaten. Viel Gemüse und einiges an Obst wird ebenfalls noch geerntet. – In der Gartensparte „Einigkeit“, die von der Neustädter Straße und vom Birkenweg aus begehbar ist, ist die Havelbergerin Sigrid Schwerdt bei der Arbeit.

„Wir haben den Garten hier schon seit über 30 Jahren und ich bin immer wieder gerne hier. Blumen, Erdbeeren, Kartoffeln, Tomaten, Kirschen und einiges mehr gehören zur großen Auswahl“, freut sich Sigrid Schwerdt. Eine hübsche Laube steht auch auf dem Grundstück und den Garten dahinter, der ihrem Sohn gehört. Diesen bewirtschaftet sie zurzeit mit, da er auf Montage arbeitet. Für Sig­rid Schwerdt war es aber ein nicht so gutes Jahr, denn: „Es waren zu wenig Erdbeeren an den Pflanzen und auch die Gladiolen kommen durch die viele Feuchtigkeit nicht so richtig in Fahrt.“ Aber dafür hat sie ein schönes Beet mit Herbstzeitlosen.

Ruhig ist es in der Kleingartensparte „Birkenweg“, doch gleich hinter dem Eingang ist der Hobbygärtner Horst Groth beim Bohnenpflücken. Er ist der Meinung: „Es war ein gutes Gartenjahr, denn ich bin immer noch beim Ernten. Für die Bohnen habe ich zum Beispiel meine Tochter Gabi als ,Großabnehmerin‘. Auf meiner 300 Quadratmeter großen Fläche wächst von allem etwas. Kohl, Möhren und Bohnen gibt es jetzt noch und ich bin im Sommer täglich hier im Garten“, berichtet der Senior. Ihm macht die Gartenarbeit Spaß, denn er sieht, dass er das, was er anbaut, auch ernten kann.

Nur wenige Meter weiter im Birkenweg gelangt man zur Kleingartensparte „Fleckengarten“. Dort ist die Havelbergerin Bärbel Drygalla beim Aufräumen in ihrem Garten, den sie schon seit 40 Jahren in ihr Herz geschlossen hat. „Ich bin, so wie viele andere Frauen wahrscheinlich auch, eine Blumenliebhaberin. Ansonsten kann man in meinem Garten das Notwendigste für die Küche und einiges zum Naschen finden. Aber die größte Freude habe ich eben an meinen Blumen.“ Die Vorbereitungen für die Gartenpause in der nahenden dunkleren Jahreszeit laufen bei ihr auf Hochtouren und auch an die Pflanzzeit wird gedacht. „Vergessen sollte man auch nicht, die Samen der einjährigen Sonnenblumen, Petunien und Begonien einzusammeln. Gleichzeitig können die Gartenbetreiber schon jetzt mit dem Zwiebelstecken für die kommenden früh blühenden Blumen, wie Narzissen, Tulpen oder Krokusse, beginnen“, rät die Seniorin mit dem grünen Daumen.

Davon hat die 79-jährige Gisela Krenz vermutlich gleich zwei, denn sie könnte ohne ihren Garten, der in der Sparte „Sonnenblume“ in der Wilsnacker Straße zu finden ist, nicht leben. „Wir sind damals aus Erfurt hierher nach Havelberg gezogen und haben seit 1991 diesen schönen Garten. Er gefällt uns ebenso gut wie die Stadt Havelberg“, betont Gisela Krenz. Ehemann Rudi hatte es sich, mit einer Decke zugedeckt, in einem Liegestuhl unter einem Baum gemütlich gemacht und genoss den Spätsommer.

Gartenarbeit hält jung und man bleibt fit, da ist sich Gisela Krenz ganz sicher. 800 Qua­dratmeter ist ihr Garten groß – es waren einmal zwei Grundstücke –, und überall sind Blumen, Obst und Gemüse zu entdecken. Aber auch einige Exoten, wie etwa die Pastinake, gehören zu den vielen Gemüsesorten, auf die sich die Seniorin spezialisiert hat. „Seit meiner Kindheit ist der Garten schon mein Hobby, denn ich bin auf dem Land groß geworden und hatte als Kind meine eigenen Beete“, blickt sie zurück.

Für die Eheleute Krenz war es, in Hinsicht auf den Gemüseanbau, ein gutes Gartenjahr, für die Erholung allerdings ein mieses Gartenjahr. „Das Wetter war nicht so besonders und so sind zum Beispiel Grillnachmittage ausgefallen. Da habe ich dann Saft und Ketchup gemacht sowie Obst eingeweckt“, erzählt Gisela Krenz.

Neben einer schönen großen Laube gehört auch eine komplette Küche mit zum Gartenreich, in dem die Senioren den ganzen Sommer und den Herbst verbringen. Nur geschlafen wird zu Hause.