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Grabenkrautung 600 Kilometer sind zu räumen

Am Sonnabend wird das Grabensystem von Vehlgast bis Fischbeck entkrautet. Insgesamt müssen 600 Kilometer bis Jerichow gesäubert werden.

Von Wolfgang Masur 29.06.2017, 23:01

Havelberg l Insgesamt sind von Vehlgast bis Jerichow in den nächsten sechs Monaten über 600 Kilometer Gräben von der Havelberger Firma LATI zu räumen. Dabei werden in zwei Arbeitsgängen erst die Böschungen und dann die Sohlen der Gräben vom Bewuchs geräumt. In diesem Jahr werden die Böschungen vieler Gräben wieder beidseitig gemäht und einige Gräben erhalten aufgrund ihrer hohen Bedeutung eine zweimalige Krautung. „Um diese Leistung im vorgegebenen Zeitraum erbringen zu können, benötigen die Bagger- und Mähwerkfahrer Bau­freiheit an den Gräben“, so der LATI-Geschäftsführer Gerhard Schulenburg.

Diese Baufreiheit ist durch den verstärkten Anbau von Mais leider nicht mehr gegeben. „Wir bitten an dieser Stelle alle Landwirte, uns Baufreiheit zu gewähren, denn es liegt auch in ihrem Interesse, dass die Gräben bei hohen Niederschlagsmengen das Wasser schnellstens abführen können“, betont Gerhard Schulenburg. Es wird nicht durch erntereifes Getreide gefahren, aber bei Kulturen, wie zum Beispiel Körner- und Silomais, brauchen die Mitarbeiter schon vor der geplanten Ernte fünf Meter breite Arbeitsstreifen an den Gräben, damit die Leistungen erbracht werden können.

Die „Untere Wasserbehörde“ beim Landkreis Stendal und der Bauernverband haben darauf hingewiesen, dass die Firma zeitnah bekanntgeben muss, in welchen Ortsbereichen sie sich bewegt, so dass die Landwirte reagieren können und Pflegestreifen an den Gräben räumen. Für bestimmte Ortsbereiche und Gräben können jetzt schon die Termine benannt werden. In den noch nicht genannten Ortsbereichen werden die Landwirte von der ausführenden Firma rechtzeitig mündlich informiert.

Besonders wichtig ist in Kürze die Baufreiheit an folgenden Gräben:

  • Der Klinkgraben (A60-K), er entwässert das gesamte Gebiet von der Kreisgrenze Jerichower Land bis zum Klietzer See.
  • Der Seegraben (A69), er entwässert das Gebiet von Fischbeck bis zum Klietzer See.
  • Der Land- und Weidegraben (A70), er entwässert das Gebiet elbseitig von Schönhausen bis zum Schönfelder See.

Diese Gräben werden aufgrund ihrer hohen Bedeutung, auch teilweise zweimalig und beidseitig gekrautet. Die genauso wichtigen Gräben Trübengraben, Warnauer Vorfluter, Grützer Vorfluter und die Jäglitz bereiten bezüglich der Baufreiheit keine Probleme, da die Funktionstüchtigkeit der Gräben durch die Sohlkrautung mit dem Mähboot hergestellt wird. Das Krauten der Böschungen entfällt bei diesen Gräben, so dass die angrenzenden Ackerflächen keinen Pflegestreifen haben müssen. Das Kraut aus der Grabensohle wird bei dieser Technologie an festgelegten Krautfängen zusammengeschoben und mit dem Bagger rausgesetzt. Die dafür benötigten Flächen werden, wie in jedem Jahr, von den Landwirten freigehalten.

„Ab 1. Juli beginnen wir im Bereich Havelberg, Vehlgast/Kümmernitz, Sandau und Wulkau mit einer Krautungskolonne. Eine weitere Kolonne, bestehend aus zwei Mähwerken und zwei Kettenbaggern, beginnt am Freitag, 7. Juli, im Bereich Schönhausen/Fischbeck und im Bereich Schollene. Ebenfalls auch an den drei genannten Hauptgräben A60-K, A69 und A70“, umschreibt Gerhard Schulenburg den Start der Arbeiten.

Das Krautboot mit einem Mobilbagger wird ab 14. Juli in den vier wichtigen Gräben des LHW Genthin eingesetzt. „Wir hoffen, dass wir somit alle Landwirte und Anlieger rechtzeitig informiert haben und bitten nochmals um Gewährung der Baufreiheit, denn wir können nicht an jeder bestellten Ackerfläche unsere Arbeiten unterbrechen. Das Gleiche gilt auch für Weideflächen. Hier müssen die mobilen Zäune von den Anliegern weggeräumt werden. Auf den Graben zulaufende Querzäune sind mit beweglichen Gattern, Elektrozäune mit Öffnungsgriffen zu versehen“, wünscht sich der Geschäftsführer. Der Zeitpunkt der Mäharbeiten wird rechtzeitig vom Vorarbeiter mitgeteilt.

Bei allen Grabenschauen der letzten Jahre wurde auf die Wichtigkeit der Grabenkrautung hingewiesen. Nur funktionstüchtige Gräben bewahren die Landwirte vor Schäden an den Kulturen. Besonders im Südkreis kennt man diese Probleme, wenn das Trübengebiet wegen starker Niederschläge unter Wasser steht und die Gräben, die zum Klietzer See führen, nicht ordnungsgemäß entwässern. „Wir sind auch in diesem Jahr darum bemüht, mit allen Landwirten und sonstigen Gewässeranliegern gut zusammenzuarbeiten“, so Gerhard Schulenburg.