Gründung Eine Feuerwehr für die Jüngsten
In Havelberg soll zu Jahresbeginn 2019 eine Kinderfeuerwehr aus der Taufe gehoben werden.
Havelberg l Das Interesse an der Feuerwehr bei Kindern, die jünger als zehn Jahre sind, ist auch in Havelberg groß. Schon länger war deshalb beabsichtigt, neben der Jugendwehr auch eine Kinderwehr zu gründen. Mit Wirkung der neuen Feuerwehrsatzung zu Jahresbeginn 2019 soll es nun endlich soweit sein. Dann wird offiziell eine Kinderfeuerwehr gegründet. Die Voraussetzungen dafür sind vor allem auch geschaffen, weil sich drei Mütter bereiterklärt haben, mit den Kindern zu arbeiten.
Annabel Weichert wird die Gruppe leiten, Katja Mewes wird ihre Stellvertreterin. Mit Andrea Albrecht gibt es eine dritte im Bunde, die die Ausbidungsnachmittage mit den Kindern gestalten will. Sie werden sich abwechseln und mittwochs ab 16 Uhr die Kinderfeuerwehr leiten. Während Annabel Weichert bereits seit einiger Zeit in der Havelberger Feuerwehr mitarbeitet – durch ihre Tochter Lilli, die in der Jugendwehr ist, entschied sie sich, den Aktiven beizutreten und die Lehrgänge zu absolvieren –, haben Katja Mewes und Andrea Albrecht jetzt ihre Aufnahmeanträge abgegeben. Sie wollen nicht als Aktive bei Einsätzen mitwirken, sondern sich auf die Arbeit mit den Kindern konzentrieren. Dafür werden sie auch den Lehrgang zum Jugendleiter (Juleica) besuchen.
Vier bis fünf Kinder schnuppern schon jetzt bei den Treffen der Jugendwehr mittwochs im Gerätehaus mit hinein in die Arbeit der Gruppe. Dazu gehören Ole Mewes und Mattis Albrecht. Sie kennen die Aufgaben der Feuerwehr ganz genau und brennen darauf, sich alles Wissen rund um die Feuerwehr anzueignen, um später einmal selbst retten, schützen, bergen und löschen zu können.
Stadtjugendwart Maik Rohrschneider freut sich ebenso wie Stadtwehrleiter Ulrich Ziegler über die Gründung der Kinderfeuerwehr. Öfter kommen Anfragen von Kindern unter zehn Jahren, ob sie in der Feuerwehr mitwirken können. Da die Jugendwehr für Interessierte im Alter von 10 bis 16 Jahren gedacht ist, war dies bisher nicht möglich. Dabei entscheiden sich Kinder oft früh für ein Hobby und haben mit zehn Jahren möglicherweise keine Lust und Zeit mehr für die Feuerwehr. „Die Kinder- und die Jugendfeuerwehr sind eine wunderbare Ausgangsbasis für die Nachwuchsgewinnung. Die Kinder können bei ihrer Ausbildung langsam reinschnuppern in die Arbeit der Kameraden und werden, so hoffe ich, später einmal Einsatzkräfte“, sagt Ulrich Ziegler, der darin zugleich eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung sieht.
Die Kinderfeuerwehr wird bei vielen Ausbildungen gemeinsam mit der Jugendwehr wirken. „Wir wollen die Mädchen und Jungen kindgerecht an die Arbeit der Großen heranführen. Dazu gehören Geräte- und Knotenkunde, aber auch die Teilnahme an Wettbewerben, die es für die Kinderfeuerwehren im Landkreis Stendal gibt“, blicken die Frauen voraus. Im Landkreis gibt es aktuell rund 40 Kinderwehren, für die neben Wettbewerben zum Beispiel auch Ferienlager organisiert werden, sagt Ulrich Ziegler. Und im Bedarfsplan des Haushaltes der Hansestadt ist vorgesehen, Einsatzkleidung für die Jüngsten zu kaufen.
Gedacht ist an rund zehn Mitglieder in der Kinderfeuerwehr, die ab der 2. Klasse mitmachen können. Interessierte Kinder sind mit ihren Eltern schon jetzt mittwochs im Gerätehaus zum Reinschnuppern willkommen.
