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Grundschule Alle wieder in der Schule

Mehr Normalität zieht ab Montag in den Alltag der Havelberger Grundschule ein. Alle Kinder können wieder am Unterricht teilnehmen.

Von Andrea Schröder 15.06.2020, 01:01

Havelberg l Richtungsverkehr auf den Treppen und Abstandshalter vor den Toiletten, der Schulhof aufgeteilt für die verschiedenen Klassen: Wegen Corona ist an der Havelberger Grundschule „Am Eichenwald“ noch einiges anders als zu Beginn des Schuljahres. Doch sind die Notbetreuung und der wöchentliche Wechsel zwischen Präsenz- und Fernunterricht ab dem heutigen Montag vorbei. Alle Schüler können wieder zum Unterricht erscheinen und in ihren Klassenverbänden gemeinsam lernen.

„Das Land Sachsen-Anhalt hat das so festgelegt und wir haben alle Vorbereitungen getroffen“, sagt Schulleiterin Karolin Fuchs im Gespräch mit der Volksstimme. Die Hygiene und Abstandsregeln haben die Kinder in den vergangenen Wochen verinnerlicht, seit sie nach dem Lockdown mit lediglich Notbetreuung wieder öfter zur Schule gehen konnten und zuletzt in A- und B-Gruppen Präsenz- und Fernunterricht hatten. Regelmäßiges Händewaschen gehört dazu. „Zum Glück haben wir in allen Klassenräumen Waschbecken.“ Das Einhalten von anderthalb Metern Abstand lässt sich nun allerdings nicht mehr realisieren. „Wir hoffen, dass nichts passiert. Die einzelnen Klassen bleiben jeweils in ihrem Klassenraum. In die Fachräume gehen wir meist nicht. Wenn wir sie nutzen, lüften wir sie ordentlich durch“, erklärt die Schulleiterin.

Es gilt wieder der normale Stundenplan. Fast. Denn Arbeitsgemeinschaften, an denen Schüler aus verschiedenen Klassen teilnehmen, können nicht stattfinden. Somit auch noch nicht die Sportangebote mit den Vereinen. „Aber wir sind froh, dass wir den Sportunterricht endlich wieder anbieten können. Die Kinder brauchen die Bewegung. Die Sporthalle und der Sportplatz stehen uns zur Verfügung. Die Sportlehrer bieten viele Sportspiele und Koordinationsübungen an, sie sind da sehr ideenreich,“ berichtet Karolin Fuchs.

Auch der Musikunterricht findet statt. Allerdings nicht mit Gesang im Klassenraum. Der Chor der Grundschule, der unter der Leitung von Annette Riemann steht, trifft sich nun wieder nach einem coronabedingten Konzept. Denn für die Einschulungsfeier für die Erstklässler wollen die Kinder ein Programm einstudieren. Die Proben können draußen im Freien erfolgen. Viel rauszugehen, empfiehlt die Schulleiterin generell. Allein das Schulgelände bietet gute Möglichkeiten fürs Lernen im Freien.

Vorbereitet wird an der Schule, in der rund 180 Kinder lernen, die Aufnahme der neuen Erstklässler zum Schuljahresbeginn 2020/21. Auch wenn in Sachsen-Anhalt die Einschulung seit diesem Jahr flexibel möglich ist, soll es traditionell am Sonnabend die Einschulungsfeier geben. Termin ist in diesem Jahr der 29. August. Unter welchen Kriterien die Feier angesichts der Corona-Bestimmungen in der Turnhalle möglich ist, wird noch genau geklärt. Die Vorbereitungen laufen.

Die Schulleiterin, die im Februar ihren Dienst in Havelberg angetreten hat, hat vorige Woche die beiden Kindertagesstätten besucht. „Ich habe mir erstmal ein Bild von den Einrichtungen gemacht und bin angenehm überrascht von den Angeboten“, berichtet sie. Sie hat sich den Vorschulkindern vorgestellt und von ihnen erfahren, dass sie sich schon auf die Schule freuen.

Damit sie diese kennenlernen, besuchen die Kinder mit ihren Erziehern ab dieser Woche die Schule und auch den Hort. In Gruppen, um auch hierbei die Corona-Regeln einzuhalten. „Wir wollen die Kinder nun schnell kennenlernen. Eine Lehrerin der künftigen 1. Klasse hat die Kinder auch schon im Kindergarten besucht“, verweist Karolin Fuchs darauf, dass auch die Zusammenarbeit mit den Kitas unter Corona gelitten hat. Schulleitung, Kita-Leitung, Erzieher, Lehrer und auch die Schulsozialarbeiterin arbeiten dabei eng zusammen.

„Zur Einschulungsvorbereitung in der Turnhalle sprechen wir mit der Stadtverwaltung und mit den Hausmeistern um zu schauen, wie wir das organisieren können. Die Eltern der künftigen Erstklässler sind am 22. Juni zur Elternversammlung eingeladen“, schaut die Schulleiterin voraus.

Mit Blick auf den nun wieder beginnenden Präsenzunterricht sagt sie: „Einerseits freuen wir uns, dass alle Kinder wieder da sind. Andererseits hoffen wir, dass keiner sich mit Corona ansteckt.“ Alle Lehrer sind im Dienst, auch wenn einige zur Risikogruppe gehören. Das war seit Beginn der Corona-Pandemie so. Stets waren Kinder zur Notbetreuung da. Neben der Ausgabe der Schulaufgaben und dem Kontakt zu den Eltern wurde die Zeit auch für andere Dinge in der Schule genutzt. Etwa zum Aufräumen und Sortieren in den Klassen- und Fachräumen. Und die Kinder freuen sich über neue farbenfrohe Bilder im Schulflur. Lehrerin Karin Schönfeld hat dafür gesorgt.