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Hänsel und Gretel Märchenspiel mit neuen Marionetten

Noch viel zu tun haben die Briester Marionettenspieler bis zum 1. Advent, wenn sich zur Premiere von "Hänsel und Gretel" der Vorhang öffnet.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 28.11.2018, 14:00

Briest l Hänsel hat noch keine Haare und seine Hände müssen befestigt werden. An Gretels Kleid sind noch ein paar Nadelstiche nötig und ihr Schuh ist locker. Am Montagabend war reglulärer Probenabend bei den Marionettenspielern von „Märchenvogel“ in der Briester Kirche. Bis sie am 1. Advent zur Premiere von Hänsel und Gretel einladen, haben sie noch viel zu tun.

„Wir schaffen das“, bleibt Sabine Schönfeld gelassen. Sie gehört zum Team von GuM (Geschichtskreis und Marionettenbühne Wulkow-Wust), ist unter anderem für Öffentlichkeitsarbeit zuständig und Kirchenführerin. Und auch bei „Märchenvogel“ macht sie hinter den Kulissen mit, derzeit als Kostümbildnerin. Was Hänsel und Gretel tragen, wird im Team entschieden. Zu ihm gehören Arvid Reumann aus Wust (er haucht Hänsel Leben ein), Katrin und Jörg Köhler aus Tangermünde (Gretel und Technik), die Genthinerin Cerena Herrmann (Hexe und Mutter) sowie Hans Schulz, der Vater und Katze an den Fäden hält. Ebenfalls unverzichtbar: Norbert Haack aus Stendal und Sven Hofmann aus Tangermünde für Licht, Ton, Effekte und alles Digitale. Und auch Pfarrerin Friederike Bracht macht mit – als Erzählerin ist sie die einzige vor den Kulissen.

Am Sonntag nun wird sie das erste Mal die Geschichte von den beiden bettelarmen Geschwistern erzählen, die nicht mehr aus dem tiefen Wald heraus finden und bei der bösen Hexe landen. Um 15 Uhr hebt sich der Vorhang zur Premiere.

Wobei: „Premiere“ trifft es nicht ganz. Schon einmal, vor gut zehn Jahren, hatten die Briester das altbekannte Märchen gezeigt. Nun hat Hans Schulz, der seit 1985 zum Team gehört, eine Neufassung geschrieben.

Neu sind auch die beiden Hauptakteure Hänsel und Gretel, Vater und Mutter sowie die Katze. Bernhard Grögor, der auch schon die Köpfe für „Frau Holle“ erschaffen hat und von dem die Weihnachtskrippe in der Briester Kirche stammt, hat die Köpfe und Hände geschnitzt. Die Bemalung der Köpfe und einiger Kulissen lag erstmalig in den professionellen Händen von Rieke Schmieder aus Jerichow/Tangermünde.

Und die Hexe? Die ist „alt“, hing schon damals vor zehn Jahren von der Bühne. „Die Hexe ist eine unserer eindruckvollsten und schönsten Marionetten. Hannelore Stephan hatte sie erschaffen“, berichtet Sabine Schönfeld. Auch ein Großteil der Kulissen hat die Zeit der Aufbewahrung bestens überstanden – Hexenhaus und Ofen kommen wieder zum Einsatz.

Die Briester Kirche, seit den neunziger Jahren das Haus der Marionettenbühne, verwandelt sich bis Sonntag in eine gemütliche Weihnachtsstube, die auch beheizt ist. Etwa 60 Sitzplätze gibt es, rechtzeitiges Erscheinen ist vor Vorteil. Wer möchte, kann nach dem Märchen noch bei Kaffee und Gebäck von den Puppenspielern etwas über ihre ehrenamtliche Arbeit hören, selbst eine Marionette führen und einen Blick hinter die Bühne werfen.

Es gibt keinen „Eintritt“, die Spieler bitten um eine Spende zur Erhaltung von sechs kleinen Dorfkirchen im Elb-Havel-Winkel.