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Hilfsaktion Jetzt werden Schulmappen gebraucht

Die Ukraine-Hilfe in der Region ist seit fünf Jahren in den Händen von Doris Schneider und ihrer Familie in Wulkau.

Von Dieter Haase 02.08.2019, 01:01

Wulkau l „Jetzt werden dringend Schulmappen gebraucht“, sagt Doris Schneider. „Gerne schon mit Schulmaterialien gefüllt, aber auch gerne alles einzeln. Denn in der Ukraine beginnt am 1. September das neue Schuljahr.“ Die Ukraine-Hilfe mit Sitz in Lobetal hat sich zum Ziel gestellt, bis dahin noch mindestens 100 Schulmappen, gute gebrauchte oder neue, in die Ukraine zu bringen. „Wir wollen das natürlich wieder unterstützen“, erklärt Doris Schneider und bittet jeden, der dabei helfen möchte, darum, die Schulmappen beziehungsweise -materialien bis zum Mittwoch, 7. August, im Dachdeckerbetrieb Schneider in Wulkau abzugeben oder dorthin zu schicken, „damit wir die Sachen dann noch pünktlich zum Weitertransport nach Lobetal bringen können“.

Jetzt ist es schon das fünfte Jahr in Folge, in dem sich Doris Schneider aus Wulkau mit ihrer ganzen Familie – und Dachdeckerfirma – für die Ukraine-Hilfe einsetzt. „Mit einem Gespräch mit der Sandauerin Gertrud Schock in der Kirche hat alles angefangen“, blickt sie zurück. „Diese hatte von der Hilfsaktion gehört und mich gefragt, ob wir diese gute Sache in der Region gemeinsam ankurbeln wollen.“

Gesagt, getan. Es war im April 2015, als die ersten Spenden von Wulkau aus zum Hauptorganisator der Ukraine-Hilfe, der Anstaltskirchengemeinde Lobetal nach Bernau, gefahren wurden. Mit den firmeneigenen Transportern. Auf eigene Kosten. Hinterm Steuer der beiden Fahrzeuge die beiden Schneider-Söhne André und Mirko.

„Unsere erste Aktion war bereits ein großer Erfolg“, erinnert sich Doris Schneider, weshalb die Familien Schock und Schneider sich einig darin waren, die Hilfsaktion mit eigenen Initiativen noch weiter voran zu bringen. Doch leider erlebte Gertrud Schock eine zweite gemeinsame Hilfsaktion nicht mehr ... Ihr Tod kam plötzlich. Er kam in die Zeit hinein, als beide Frauen erneut um Spenden für die Ukraine-Hilfe baten. „Das war schon ein großer Schock für mich. Aber auch eine Verpflichtung zugleich: Ich mache im Sinne von Gertrud Schock weiter, nahm ich mir vor. Ohne Wenn und Aber. Das hätte sie sich so gewünscht“, so Doris Schneider. Und sie macht das mit ihrer ganzen Kraft und ihrem ganzen Herzen. Immer zum Frühjahr (April) und immer zum Herbst (Oktober). Dann rollen Transporte voller Spenden von Wulkau aus in Richtung Bernau. „Nach der aktuellen Schulmappen-Sammel­aktion werden wir die nächste Herbst-Spendenaktion vorbereiten“, kündigt sie an, wobei sie mit „wir“ vor allem ihren Mann Helmut und ihre Söhne meint, aber auch einige Helfer aus dem Ort, „die für die ganze Arbeit einfach unverzichtbar geworden sind“.

Was sie immer wieder dazu anspornt, die Hilfsaktion zweimal im Jahr durchzuziehen? „Weil ich weiß, dass alle Spenden da ankommen, wo sie gebraucht werden. Und dann sind es auch die Bilder, die mir von den Lobetalern in Videoaufnahmen von der Verteilung all der Dinge in der Ukraine gezeigt werden“, antwortet sie. „Vor allem die Freude der Kinder. Das macht mich glücklich und bestärkt mich darin, nicht aufzuhören. Jedenfalls so lange nicht, wie ich es gesundheitlich kann.“