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Hochwasserschutz Deichschau startet in Schönhausen

Zwischen Fischbeck und Scharlibbe wurde der Elbdeich begutachtet. Es war der Auftakt für die Deichschau an Elbe und Havel.

Von Ingo Freihorst 24.04.2017, 18:10

Schönhausen l Nachdem der ehemalige Genthiner Flussbereichsleiter Reinhard Kürschner Anfang Februar in den Ruhestand gewechselt war, begrüßte diesmal erstmals Marco Schirmer die 23 Anwesenden im Gasthaus „Zur alten Linde“ in Schönhausen zur Deichschau. Er hat das Amt als Kürschners Stellvertreter noch immer kommissarisch inne, denn der Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) hat den Posten jetzt erst intern ausgeschrieben.

Derzeit führt die Elbe nicht einmal Mittelwasser, die Tendenz ist leicht fallend – ein Hochwasser nicht in Sicht. Das ist positiv für die Sanierungsarbeiten am Deich, welche darum Ende des Monats beziehungsweise Anfang Mai wieder anlaufen können. Zwischen Fischbeck und Jerichow wird bereits wieder gebaut. Die ersten beiden Abschnitte sind fertig, mit dem dritten wurde im Vorjahr begonnen, er ist etwa zur Hälfte fertig. Probleme gab es am Bauernwiel, wo die Spundwand absackte – dort wird darum fester Boden in den Untergrund gepresst. Bis Jahresende soll das Gros des Abschnittes fertig sein.

Eine weitere 1,1 Kilometer lange Baustelle südlich der ICE-Brücke ist bei Schönhausen in Planung, informierte André Pasemann. Hier gab es immer diverse Wildschäden, eine Berme fehlt und die Höhe ist zu niedrig. Baustart soll 2018 sein.

Die Deichbaustelle nördlich der B 188-Brücke wird von Kristina Rotter betreut. Baustart war im Vorjahr, dieses Jahr werden der Deichkörper fertiggestellt und der Kronenweg asphaltiert, im kommenden Jahr folgt die Grasansaat.

Saniert wird auch zwischen der ICE-Brücke und der Panzerüberfahrt nach Storkau, informierte Tobias Koch. Die Kampfmittelräumer begannen im Dezember mit ihrer Arbeit, die ersten 500 Meter von 1,9 Kilometern sind freigegeben. Rote Fähnchen im Deich markieren die Fundstellen, vor allem Flakmunition wurde gefunden. Ein Wachdienst ist rund um die Uhr vor Ort.

Beplant werden auch 4,5 Kilometer Wall zwischen Hohengöhren und der Fährstraße, die Arbeiten sollen 2018 starten. Für den 700 Meter langen Folgeabschnitt bis zum Klietzer Weg wurde die Planung bereits vergeben. Das Areal ist zwar für die Rückverlegung vorgesehen, da dies aber noch mindestens zehn Jahre in Anspruch nehmen kann, müssen die Wälle ebenfalls ertüchtigt werden.

Die Deichschauer starteten anschließend an der Überfahrt Hohengöhren in zwei Gruppen, eine marschierte gen Fischbeck, die andere nordwärts in Richtung Scharlibbe.