Risse im Deich: Sofortmaßnahme gestartet

Wust-Fischbeck l Eigentlich sollte das gut einen Kilometer lange Stück zwischen Eisenbahnbrücke und Steindamm jetzt in Ruhe beplant und ausgeschrieben werden. Doch dabei stellte sich im September 2018 heraus, dass es bedingt durch die Dürre in diesem Sommer nicht nur harmlose Trockenrisse im Deich gibt, sondern auch tiefergehende Risse. Die bereiteten dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) so große Sorgen, dass eine Sofortmaßnahme ins Rollen kam. Alle Genehmigungen für den vorzeitigen Maßnahmebeginn wurden eiligst eingeholt. Auch die Vergabe der Bauleistungen erfolgte aufgrund der Dringlichkeit verkürzt. Denn noch vor dem Winter will man den Deich sicher haben – es könnte nach fünf Jahren wieder ein Hochwasser kommen. Im Oktober rückten zunächst die Munitionssucher an und seit einigen Tagen rollen auch die Baufahrzeuge und bringen tonnenweise Sand und Kies.

„Sofortmaßnahme heißt, dass wir jetzt schon mal die Berme als Stützkörper für den Deich bauen. Das hätte ohnehin zu dem Projekt gehört, so dass die Arbeiten nicht umsonst sind“, erklärt der Projektverantwortliche Alexander Helm. Bei der dann planmäßigen Erneuerung des Deiches, der erhöht und verbreitert wird, sind noch ein paar Arbeiten an der Berme nötig. Deshalb verzichtet man beispielsweise jetzt auf die Deckschicht aus Mutterboden, die später unnötig wieder abgetragen werden müsste.

Damit es bei einem bis zum Deich stehenden Hochwasser nicht zu Ausspülungen im Qualmpolder kommt, wird am Fuß der Berme ein Flies eingearbeitet.

„Bei guter Witterung wird der Deich auf der Landseite vor dem Kieseinbau planmäßig abgetreppt. Sollte dies aufgrund zu großer Nässe nicht mehr möglich sein, wird der Kies direkt auf den Oberboden geschüttet, muss dann aber später wieder zurück- und anschließend fachgerecht wieder eingebaut werden.“

Der Deich wird im kommenden Jahr dann beplant und ausgeschrieben, so dass voraussichtlich gleich Anfang 2020 mit dem DIN-gerechten Ausbau begonnen werden kann.