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Im Elbe-Havel-Land Schulverbunde soll es nicht geben

Hätte, wäre, wenn... Die Diskussion um die Schulentwicklung im Elbe-Havel-Land war im Sozialausschuss mit vielen Fragezeichen behaftet.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 06.12.2018, 15:26

Elbe-Havel-Land l Denn die Verordnungen für die neue Schulentwicklungsplanung ab 2020 vom Land sind noch nicht beschlossen, die Zahlen für Mindestgrößen von Schulen und möglichen Schulverbunden schweben noch im Raum. Und was ist mit den Schülern aus dem Quappenwinkel? Kann man mit ihnen für Sandau rechnen oder sollen sie ab 2020 wie vom Bürgermeister deutlich erklärt wirklich nach Havelberg?

Auf eines hat sich der am Mittwochabend im Schönhauser Bürgerzentrum tagende Sozialausschuss geeinigt: Man will sich darum bemühen, alle drei Grundschulen in Sandau, Klietz und Schönhausen eigenständig zu erhalten. Schulverbünde soll es nicht geben. Das hat auch die Schönhauser Schulleiterin, eine von über 30 Gästen, geraten: „Finger weg vom Verbund!“ Der sei kein festes Fundament, sondern nur ein Versuch. Mit der Wuster Schule als Außenstelle von Schönhausen habe man gemerkt, dass es nicht funktioniert.

Dass es wirklich schaffbar ist, alle drei Schulen zu erhalten, hält Berbel Wischer für fraglich. „Die Zahlen geben es nicht her, das ist Augenwischerei! Es wird immer eine Hängepartie. Wir sollten uns auf zwei festlegen: Schönhausen und Klietz mit den Sandauern.“ Sie spricht sich dagegen aus, die Einzugsbereiche so zu ändern, dass die Hohengöhrener aus der Gemeinde Schönhausen herausgelöst werden und nach Klietz fahren. Das sieht auch die Mehrheit der Eltern so.

Nun will man erst einmal die Verordnungen vom Land abwarten und dann Entscheidungen treffen. Beim Erhalt von allen drei käme man um die Änderung der Einzugsbereiche nicht herum.

Dieter Hertel aus Schönhausen erklärte, dass die unsägliche Diskussion auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird. „Wir brauchen drei Schulen, die vernünftig mit Lehrern ausgestattet sind. Dafür muss sich der Rat und die Verwaltung massiv beim Landesschulamt und bei den Landespolitikern einsetzen und sich Verbündete auch westelbisch suchen. Es kann doch nicht sein, dass Schulen schließen, nur weil drei Kinder fehlen.“ Dem pflichtete Jürgen Masch bei. Er will das Gespräch mit Bildungsminister Tullner suchen.

Aktuell ist es so, dass Schönhausen in den kommenden Jahren keine Not hat, die geforderten 60 Schüler zu erreichen, 2019/20 sind es 113 Kinder. Zu ihnen gehören die aus dem Wuster Bereich.

Sandau schafft mit den Kindern aus dem Quappenwinkel die 60, ab 2021 sogar sehr deutlich. Deshalb kann beispielsweise Silvio Wulfänger nicht nachvollziehen, warum wiederholt der Fortbestand von Sandau infrage gestellt wird.

Klietz hat bis 2021 über 70 Schüler, sinkt dann ab auf 50, steigt aber wieder auf 56. Eine mögliche Variante sieht vor, dass die Hohengöhrener, Scharlibber und Molkenberger Kinder nach Klietz wechseln. Oder aber möglich sei es auch, dass die Wuster in Klietz zur Schule gehen.