1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Schwimmhalle öffnet für Einwohner

In der Kaserne Schwimmhalle öffnet für Einwohner

Über den Bundeswehr­standort Havelberg hat der Kommandeur im Stadtrat berichtet. Dabei ging es auch um die Nutzung der Schwimmhalle.

Von Andrea Schröder 30.11.2016, 16:48

Havelberg l Bevor er den Havelberger Stadträten viel Informatives über den Bundeswehrstandort in der Elb-Havel-Kaserne berichtete, dankte Kommandeur Oberstleutnant Markus Schulze Harling ihnen und der Hansestadt für das eindeutige Votum für den Standort. Der Stadtrat hatte im September einstimmig den Beschluss gefasst, auch weiterhin treu zur Bundeswehr zu stehen. Grund dafür war der Antrag der Linksfraktion im Landtag zur Schließung von Bundeswehrstandorten in Sachsen-Anhalt. „Das war ein grandioses Zeichen, für das alle Soldaten des Standortes sehr dankbar sind“, sagte der Kommandeur.

Er berichtete, dass das Panzerpionierbataillon 803 Havelberg eines von sechs Pionierbataillonen in der gesamten Bundeswehr ist. Dass der Standort keinen Autobahnanschluss hat, sei für viele Soldaten auf dem Heimweg zwar störend. Doch hätte es auch Vorteile, zweieinhalb Autostunden entfernt vom Stab der Panzergrenadierbrigade 41 in Neubrandenburg zu sein, zu der das Bataillon gehört. Derzeit dienen 560 Soldaten in Havelberg. Das Soll liegt bei 685.

Mit dem Faltschwimmbrückengerät bilden die Pioniere in Havelberg ein Alleinstellungsmerkmal im Deutschen Heer. Von Vorteil ist die Nähe zum eigenen Übungsplatz Nitzow/Glöwen, zu dem der Wasserübungsplatz mit Sprengsee gehört. Vorgestellt wird dieser beim nächsten Tag der offenen Tür am 17. Juni 2017. Dann wollen die Soldaten unter anderem zeigen, wie sie schwimmende Fähren zum Einsatz bringen, Brücken bauen und mit Schlauchbooten unterwegs sind. Auch die Nähe zum Truppenübungsplatz Klietz ist ein Vorteil des Standortes.

Stationiert in Havelberg ist zudem die 4. Kompanie des Versorgungsbataillons 142 mit derzeit 207 Soldaten. Es befindet sich noch im Aufbau und soll eine Stärke von 243 Soldaten erreichen. „Ab Januar wird die Versorgungskompanie für uns tätig sein“, so Markus Schulze Harling. Außerdem gehören das Schwere Pionierbataillon 901, das Sanitätsversorgungszentrum und die Taucherausbildungsanlage zum Standort.

Für die Infrastruktur sind in den vergangenen Jahren sowohl für Neubau als auch für Instandsetzungen rund 27 Millionen Euro ausgegeben worden. Weitere Investitionen sind erforderlich. Zum Beispiel ist eine Erweiterung der Kaserne im westlichen Bereich vorgesehen. Unterkunfts- und Funktionsbereiche müssen gebaut werden, ebenso Lagerflächen sowie Instandsetzungs- und Werkhallen. Eine Wärmeerzeugungsanlage soll entstehen.

Zu den Auslandseinsätzen berichtete der Kommandeur, dass Einsätze im Kosovo, in Mali, Somalia und Afghanistan in diesem Jahr anstanden. Derzeit befinden sich sechs Soldaten als Spezialisten in Afghanistan. Mit einer größeren Einsatzverpflichtung wird wieder für das Jahr 2018 gerechnet.

Gemeinsam mit der Hansestadt lädt das Bataillon für den 13. Dezember zum Adventlichen Benefizkonzert in die Stadtkirche ein. Zu Gast ist ab 19 Uhr das Heeresmusikkorps aus Neubrandenburg. Die Karten dafür gibt es in der Touristinfo. Der Erlös geht zur Hälfte an die Kirchengemeinde, die das Geld für das Hospiz in Stendal spenden möchte, die andere Hälfte verteilt das Bataillon an das Julianenhofheim und das Bundeswehrsozialwerk.

Ab heute ist es möglich, dass Einwohner aus Havelberg und der Umgebung das Schwimmbad in der Elb-Havel-Kaserne nutzen können. Jeweils dienstags und donnerstags stehen Bahnen von 17 bis 19 Uhr zur Verfügung. Wichtig: Die Eintrittskarten zum Preis von drei Euro für Erwachsene sowie 1,50 Euro für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre müssen vorher in der Touristinformation erworben werden. Bisher sind sechs verkauft worden, sagte deren Leiterin Marina Heinrich auf Nachfrage.

Zu beachten ist außerdem, dass Autos nicht mit in die Kaserne genommen werden können. Das hängt mit den Parkplätzen in der Kaserne zusammen, erklärte der Kommandeur. An der Schwimmhalle selbst gibt es keine und die vorhandenen Parkflächen liegen weiter entfernt als die Besucherparkplätze vor der Kaserne. Und noch etwas ist wichtig: Den Personalausweis nicht vergessen. Der wird an der Wache gegen einen Besucherausweis getauscht. Das heißt, dass Minderjährige ohne Personalausweis nur in Begleitung Erwachsener Zutritt haben.