1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Sandauer Trauerhalle bald wieder nutzbar

Bürgermeister Sandauer Trauerhalle bald wieder nutzbar

Der Sandauer Stadtrat beriet zum Nachtragshaushalt. Welche Aufgaben anstehen, darüber informierte Bürgermeister Henry Wagner.

Von Ingo Freihorst 15.06.2018, 18:00

Volksstimme: Mit den veranschlagten über drei Millionen Euro ist die geplante Sanierung des Rathauses eine enorme Investition. Wie ist der aktuelle Stand?

Henry Wagner: Die Ausschreibung für die Planung wird jetzt vorbereitet, die Fördergeldanträge sind gestellt. Der umfassende Umbau kann erst starten, wenn die Fördergelder bewilligt sind. Dann muss auch das Bauamt ausziehen. Mit einem Planer haben wir schon mal die spätere Aufteilung beraten: Da das Rathaus nach der Sanierung über einen barrierefreien Zugang verfügt, kann dann auch die Arztpraxis mit einziehen. Über das Nebengebäude, wo die Praxis derzeit untergebracht ist, wird zu gegebener Zeit entschieden. Bei den Beratungen zum Entwicklungskonzept wurden auch die Bürger in die Planung einbezogen, denn das Rathausumfeld ist dann Sanierungsgebiet. Darin eingeschlossen ist auch die alte Kaufhalle, welche die Stadt per Ratsbeschluss erwerben möchte. Der Notartermin steht aber noch aus, die Zukunft der Halle ist ebenfalls noch offen.

Seit geraumer Zeit wird im Stadtgebiet gebuddelt, erst durch den Zweckverband Breitband Altmark (ZBA), jetzt im Auftrag der Telekom. Wie steht es um die Breitbandversorgung?

Der ZBA ist bis auf wenige Ausnahmen fertig, von der Telekom erhalten wir zum Stand der Dinge leider keine Informationen. Der Breitbandanschluss liegt zwar am Rathaus an, wegen des bevorstehenden Umbaus wurde es jedoch noch nicht angeschlossen.

Weitaus teurer als geplant wurde die Sanierung der Trauerhalle, was war schiefgelaufen?

Die gravierenden Mängel wurden erst nach der Abnahme des Daches entdeckt. Etliche Hölzer mehr als geplant mussten ersetzt oder durch Stahlträger gesichert werden. Weil der Stadtrat sofort weiteres Geld nachgeschossen hatte, konnte die Sanierung umgehend fortgeführt werden. Die Dachdecker sind inzwischen fertig, auch das Kreuz ist jetzt wieder drauf. Die Tür wurde aufgearbeitet und die Deckenträger in der Halle mit Eisenträgern unterfangen. Am Montag erfolgt die Innenreinigung, dann kann die Halle wieder genutzt werden.

Im Gespräch war vor kurzem im Stadtrat die Sanierung der Ortsdurchfahrt, gibt es dazu neue Erkenntnisse?

Vor zwei Jahren gab es eine Zusammenkunft wegen einer möglichen Umleitung während der Baumaßnahme und zu geplanten Bauvorhaben im Umfeld. Die Bundesstraße soll irgendwann in den kommenden zwei Jahren saniert werden, genaueres weiß ich auch nicht. In Kürze ist eine Kamerabefahrung der Regenwasserkanäle geplant, denn die Schachtdeckel müssen seit Jahren schon laufend ausgetauscht werden. Diese teuren Sanierungen sind seit Jahren leider ein fester Bestandteil in unserem Haushalt.

Läuft nun alles mit der städtischen Fähre?

Sie ist inzwischen mit ihren über 20 Jahren schon eine alte Dame, laufend fallen wegen der immer schwerer werdenden Lkw Reparaturen an. Kürzlich wurde ein neuer Generator angeschafft, womit ich hoffe, dass die großen Anschaffungen jetzt erst einmal durch sind. Die Stadt hat nun auch einen neuen Fährjungen eingestellt, dieser wird jetzt ausgebildet. Ein ausgebildeter Fährmann hatte vorher abgesagt.

Wie steht es mit der Beseitigung der Flutschäden im Stadtgebiet?

In der Stadt ist im zweiten Halbjahr die Sanierung der Elbstraße vorgesehen, außerorts soll der alte Wulkauer Weg saniert werden. Ein Teil dieses Weges wird bereits saniert.

Wie läuft es mit der Deichrückverlegung und dem Hochwasserschutz?

Kürzlich wurde die Baustraße in der Bewässerung angebunden, weshalb auf der Bundesstraße Ampeln standen. Hier wird auch eine Materialentnahmestelle für den neuen Deich eingerichtet. Saniert werden soll auch der Elbdeich in unserer Ortslage, die Planungen werden dieses Jahr abgeschlossen. Bevor im kommenden Jahr oder vielleicht sogar schon im Herbst der Bau startet, müssen noch die Archäologen und die Munitionsräumer ran.

Ein Sorgenkind ist der städtische Friedhof, nicht nur wegen der Trauerhalle.

Ein großes Problem haben wir mit der neuen Friedhofssatzung schon mal gelöst, denn vorher wurde der Friedhof unwissentlich von der Stadt bezuschusst – was nicht sein darf. Diese Satzung wird alle drei Jahre überprüft und bei Bedarf angepasst. Ein weiteres Problem ist die Mauer, welche an vielen Stellen sich bedenklich neigt. Eine komplette Sanierung würde um die 300 000 Euro kosten, das können wir uns nicht leisten. Deshalb wird an Alternativen gearbeitet, die weniger kosten, sich optisch aber auch gut ins Stadtbild einfügen. Einige Schadstellen werden ausgebessert, darunter waren auch Sturmschäden.

Apropos Sturmschäden: Der Stadtpark sieht jetzt wenig einladend aus.

Die großen Holzhaufen sind inzwischen alle vorzeitig weggeräumt worden, jetzt müssen wir im Stadtrat überlegen, was mit dem Park in Zukunft geschehen soll.

Aktuell läuft die Tourismussaison, aber die Information im Rathaus ist derzeit nicht besetzt.

Diese Maßnahme ist leider ausgelaufen und wurde von der Arbeitsagentur auch nicht verlängert. Für den Betreuer im Jugendklub wurde eine Verlängerung erfreulicherweise bewilligt. Jeden Freitag ist hier mit Petra Güldenpfennig aus Wulkau zudem eine erfahrene Betreuerin vor Ort.

Was macht die neue Internetpräsenz der Stadt?

Die Seite wird demnächst freigeschaltet, es haperte bislang noch an der Zuarbeit der Vereine. Die neue Datenschutzrichtlinie der EU verzögerte den Start ebenfalls, denn es müssen noch schriftliche Einverständnisse unter anderem von den Gewerbetreibenden eingeholt werden. Vorab schon mal ein herzliches Dankeschön an die ehemaligen Sandauer, welche diese Seiten erstellten.