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Jahresrückblick Feuerwehr Kamern ist gut aufgestellt

Die Feuerwehr Kamern trat zu ihrer Jahresversammlung zusammen. Wehrleiter Jürgen Brandt berichtete, dass es acht Einsätze in 2017 gab.

Von Ingo Freihorst 06.02.2018, 14:33

Kamern l Der größte Einsatz war jener beim Orkan Xavier am 5. Oktober gewesen, informierte Wehrleiter Jürgen Brandt im Versammlungsraum der Wehr. Wegen des Stromausfalls und der enormen Einsatzzahl war die Verständigung mit der Leitstelle und den anderen Wehren schwierig. Hier zeigte sich, dass neben einer zweiten Säge auch ausgebildete Motorsägeführer fehlten.

Die zum Einsatz gekommenen 15 Aktiven räumten an diversen Stellen Sturmschäden beiseite, insgesamt waren sie sechseinhalb Stunden im Gange, informierte Gruppenführer Thomas Rehhahn in seinem Bericht. Zwei Tage später mussten am Mastenweg nach Neukamern weitere entwurzelte Bäume gefällt werden, da sie auf die Stromleitung zu fallen drohten.

Begonnen hatte das Einsatzjahr am 2. März mit einem Verkehrsunfall in der Chausseestraße. Ein Mann musste mit der Brechstange aus dem Auto befreit werden, er war gegen einen Mast gefahren. Das Auto war nicht zugelassen und versichert, der Fahrer besaß keinen Führerschein. Einsatz Nummer zwei führte am 18. März in Richtung Wulkau, am Rahnsee lag ein Baum auf der Straße. Zum Kellerbrand nach Schollene ging es am 31. Mai und zwischen Rehberg und Molkenberg waren am 22. Juni Äste aufzusammeln. Ein Mäher brannte am 23. August im Schollener Fenn, hier brauchte man aber nicht mehr einzugreifen. Der letzte Einsatz galt am 26. November einer in Kuhlhausen vermissten Person. Übungen fanden auf dem Schönfelder Campingplatz und am Wulkauer Therapieheim statt.

Zu den 206 Einsatzstunden kamen im Vorjahr 1124 Ausbildungsstunden sowie 624 Stunden für allgemeine Dinge wie Wartung und Pflege, Vorbereitung auf den Löschangriff, Absicherung des Hedemickenlaufs, Abpumpen der Brunnen sowie das Aufstellen des Mai- und des Weihnachtsbaumes. Der Löschangriff wurde am 13. Mai ausgetragen, die Frauen belegten Platz 1, die Männer mussten sich lediglich Klietz geschlagen geben.

Negativ sei bei einigen der 33 Aktiven die Bereitschaft zur Teilnahme an der Ausbildung, manche arbeiten allerdings auswärts oder sind gar in zwei Wehren tätig. Gut sei im Vorjahr die Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde gewesen, Einsatzbekleidung wurde rasch beschafft. Es fehlen noch einige Dienstuniformen für die Neulinge. Denn zwei Aktive kamen im Vorjahr neu hinzu, einer schied wegen Wegzugs aus. Versammlungsraum, Halle und Toiletten erhielten neue Beleuchtung, jene für den Flur ist auch schon da und muss noch angebaut werden.

Der Einsatzwagen, welcher einst aus Rehberg kam, ging zum Jahresende nach Melkow, das Fahrzeug dort bekam keinen TÜV mehr. Nun fehlt in Kamern aber ein Mannschaftstransporter, der Förderverein will Ersatz beschaffen.

Zwei Aktive nehmen in Kürze an der Grundausbildung in Fischbeck teil, später dann auch am Truppführerlehrgang. Zum Ausbildungsstand informierte Volkmar Böhm, dass die Wehr gut aufgestellt sei: Bis auf die neu Eingetretenen haben fast alle Aktiven einen Sprechfunklehrgang absolviert, die Hälfte sind zudem Truppführer, knapp die Hälfte hat einen Technische-Hilfe-Lehrgang absolviert. Zehn Maschinisten besitzen einen Lkw-Führerschein, zudem gibt es neun Kettensägeführer. Sechs Gruppen- und zwei Zugführer sind zudem darunter.

Nachholebedarf gibt es bei den Atemschutzträgern, die vorhandenen neun müssten verstärkt werden. Denn drei davon wohnen außerhalb und zwei haben keine gültige Gesundheitsprüfung – so dass letztendlich lediglich vier der Spezialisten vor Ort sind.

Zudem sollen dieses Jahr drei neue Brunnen gebohrt werden, berichtete der Wehrleiter. Nötig sind neben Motorsägen zudem Verlängerungskabel sowie Waldbrandsets – mit letzteren sind die Aktiven beweglicher. Das Gerätehaus selbst müsste trockengelegt und malermäßig saniert werden, auch der Raum für den Nachwuchs in der alten Waage ist fertigzustellen.

Kamern ist in diesem Jahr erstmals Gastgeber für den Feuerwehrball, denn am 24. März war die Gaststätte in Wulkau bereits ausgebucht. Und natürlich werden die Kamernschen Feuerwehrsportler am 9. Juni auch beim Löschangriff-Ausscheid in Schönhausen mit dabei sein.

Verbandswehrleiter Karl-Heinz Pick lud die Kamernschen Aktiven zudem zum Handdruckspritzentreffen nach Schönhausen ein, was dort am 18. August anlässlich der 125-Jahr-Feier der Wehr stattfinden soll.

Für den Feuerwehrförderverein erstattete dessen Vorsitzender Arno Brandt den Jahresbericht, auch wurde ein neuer Vorstand gewählt. – Über Einzelheiten wird demnächst berichtet.