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Jahresrückblick Tierseuchen bereiten Züchtern Sorgen

Auf ein für manchen weniger erfreuliches 2016 blickte Gottfried Bauch auf der Jahresversammlung der Schönhauser Kleintierzüchter zurück.

Von Ingo Freihorst 12.02.2017, 17:00

Schönhausen l Fast wäre der Höhepunkt der vorjährigen Schönhauser Vereinsarbeit, die Kreis-Rassekaninchen- und Elbeland-Schau, der kurz darauf ausgebrochenen Vogelgrippe zum Opfer gefallen. Die eine Woche später stattfindende Schau in Ferchland im benachbarten Jerichower Land musste darum abgesagt werden, berichtete Gottfried Bauch auf der Jahresversammlung in der Gaststätte „Zur Linde“.

„Es war also ein ereignisreiches Jahr mit kritischen äußeren Umständen“, lautete sein Fazit. Begonnen hatte es traditionell mit dem Hähnekrähen zum Maifeiertag, was natürlich fortgeführt wird. Ebenfalls 2017 wieder vorgesehen ist die Tischbewertung, wobei auch Gespräche mit den Preisrichtern geführt werden können. Das wäre vor allem für die 13 Jungzüchter des 36 Mitglieder starken Vereins wichtig.

Lob erhielt das Engagement von Mitglied Olaf Kropa aus Kabelitz für die Nachwuchsarbeit: Er hatte selbstgebastelte Schnee- und Weihnachtsmänner zur Verfügung gestellt, welche während der Ausstellung bei der Tombola zugunsten des Nachwuchses verkauft worden waren. Ein Dankeschön ging aber auch an die Jugend, welche dort beim Auf- und Abbau sowie beim Füttern half.

„Sogar der Landrat war zur Ausstellung erschienen – so konnte er gleich sehen, dass auch kleine Vereine wie wir gute Arbeit leisten“, berichtete Gottfried Bauch. 133 Rassekaninchen waren ausgestellt, die Beteiligung hätte etwas besser sein können. Sehr gut war hingegen die Besucherresonanz, vor allem am Sonnabend. Ein Dank ging an die Gemeinde, welche die Reithalle kostenfrei zur Verfügung stellte.

Neben der Vogelgrippe grassierte eine weitere Krankheit, die sogenannte China-Seuche. In Klötze und Arneburg wurden Kaninchen befallen, doch die Schönhauser Bestände sind relativ gut durchgeimpft.

Im Oktober schwappte dann die Vogelgrippe in die Region, was Stallpflicht für Gänse, Enten und Hühner bedeutete. Tauben wiederum sind dagegen immun. „Ein Ende ist leider noch nicht in Sicht“, beklagte Gottfried Bauch. Die Stallhaltung sei sehr stressig für die Tiere – und der Zucht äußerst abträglich.

Im November fiel Kassenwart Ernst Rühe aus Fischbeck wegen Krankheit aus, kurzfristig musste Ersatz beschafft werden. Dieser fand sich zum Glück im Stendaler Vereinsmitglied Diethelm Milbrett. Er erstattete auf der Sitzung seinen ersten Bericht in dieser Funktion und wurde von den Kassenprüfern sowie den Mitgliedern einstimmig entlastet.

Der Höhepunkt für den Züchternachwuchs war das Jugendlager des Landesverbandes gewesen, wobei aber kritisiert wurde, dass für den hohen Teilnahmebeitrag zu wenig geboten würde. Dann wären vielleicht auch mehr Jungzüchter aus dem Verein mitgekommen, merkte Jugendwärtin Kathleen Tannhäuser an.

Für die Tombola waren Meisenglocken und Vogelhäuser gebastelt worden. Jungzüchter hatten zudem etliche Ausstellungen beschickt – manchmal waren sie sogar mehr als erwachsene Mitglieder. Im März ist ein Besuch des Hauses der Flüsse in Havelberg geplant.

Tätowiert wurden im Vorjahr 91 Rassekaninchen von zehn Rassen und Farbschlägen, informierte Zuchtwart René Kolrep. Beschickt wurden Ausstellungen in Kamern, Kläden und Ferchland sowie die Landesschau in Magdeburg.

120 Federtiere aus 20 Zuchten wurden vom Verein in Schönhausen ausgestellt, berichtete Gottfried Bauch. Insgesamt wurden 135 Vögel auf Schauen präsentiert, wovon 68 Prozent mit dem Prädikat „sehr gut“ und besser ausgezeichnet worden waren. – Darauf könne der Verein stolz sein.