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Jubiläum Es gibt nichts, was nicht geht

Die Havelberger Wohnungsgenossenschaft „Solidarität“ (Ha-W-Ge) blickt dieser Tage auf ihr 60-jähriges Bestehen zurück.

Von Wolfgang Masur 07.11.2018, 16:35

Havelberg l  Nicht nur für zahlreiche zufriedene Mieter, sondern auch für die Domstadt Havelberg ist die Ha-W-Ge etwas Besonderes. Schon zum 50. Jubiläum, dass groß im Saal des einstigen NVA-Kulturhauses in der Elb-Havel-Kaserne – ein Jahr darauf wurde es leider abgerissen – gefeiert wurde, brachte es Bürgermeister Bernd Poloski auf den Punkt. Er sagte: „Mit der Gründung der Genossenschaft in Havelberg begann ein Prozess der Eigeninitiative, der vor allem auch jungen Familien einen schnellen Zugang zu einer Wohnung ermöglichte. Enorm, was dabei bewegt und geleistet wurde. Und das gilt für die Jahre vor der Wende ebenso, wie für die Jahre danach.“

Das Havelberger Neubaugebiet putzt sich von Jahr zu Jahr immer mehr heraus. Die tristen Neubaublöcke aus DDR-Zeiten gehören längst der Vergangenheit an. Die Havelberger Wohnungsgenossenschaft hat einen großen Anteil daran. Auf helle und freundliche Farben an den Fassaden, Rückbau der Wohnblöcke von sechs auf vier Etagen, Anbau von Balkonen an zahlreichen Wohnungen sowie viele Verschönerungs- und Modernisierungsarbeiten kann die Ha-W-Ge nach 60 Jahren zurückblicken. Und das wird alles unter der großen Überschrift: „Für zufriedene Mieter“ gemacht.

2006 wurde zum Beispiel damit begonnen, den großen dreiteiligen Wohnblock in der Breiten Straße Nummer 22 bis 10 zurückzubauen und zu sanieren. Der ehemalige DDR-Neubaublock erhielt ein sehr ansehnliches, modernes Pult- und Tonnendach. In mehreren Bauabschnitten wurden hier zwei Etagen von dem einstigen Sechsgeschosser abgetragen. Die oberen zwei Etagen sind nicht so gefragt, nicht einmal bei jungen Leuten oder sportlichen Bundeswehrangehörigen. Daher hatte sich die Genossenschaft für den Rückbau entschieden. Dach und Fenster sowie sanitäre Versorgungsleitungen und vieles mehr erneuerte man. Durch eine helle Farbgestaltung der Fassade verschwand das Plattenbauimage. Mit schönen Balkonen, die an vielen anderen Wohnblöcken ebenfalls angebaut wurden, und einem gepflegten Wohnumfeld wurde das Ganze komplettiert.

Laufende Reparaturen und die Verbesserung der Wohnqualität in einzelnen Wohnungen laufen dabei immer parallel zu den größeren Unternehmungen. Die stehen fast in jedem Jahr auf dem Plan der Ha-W-Ge. In der Löhestraße 7 bis 11 wurden 2014, zur Freude der Bewohner, moderne Aufzüge an die Fassade des Neubaublocks angebaut, um nur einige der größeren Verbesserungen zu nennen.

Dieser Aufzuganbau, der in diesem Jahr im Mühlenweg fortgesetzt wurde, war mit die erste Amtshandlung des neuen Vorsitzenden der Genossenschaft, Detlef Leppin. Er übernahm im Februar 2014 die Erfolgsgenossenschaft von seinem Vorgänger Jürgen Kerfien, der seit dem 1. September 1992 Geschäftsführer der Ha-W-Ge war. Jürgen Kerfien hat an der Spitze der Genossenschaft mit dafür gesorgt, dass diese so gut dasteht, Wohnungen moderner werden und bezahlbar sind. Darauf konnte Detlef Leppin mit seinem erfahrenen Team aufbauen und die Vorzeigegenossenschaft weiter auf gutem Kurs halten. 737 Mitglieder gehören zurzeit zur Genossenschaft und rückwirkend zum 1. Januar 2018 ist die Fusion mit der „GWG Einigkeit“ in Kraft getreten. Bereits 2006 fusionierte man mit der „Wohnungsbaugenossenschaft Schönhausen“, zu der die Wohnblöcke in der Bergstraße 9 bis 12 gehören.

Nach 60 Jahren können überall Erfolge verzeichnet werden. Für den Geschäftsführer der Ha-W-Ge steht aber fest: „Es jedem Mieter recht zu machen, ist oft schwer, und wir müssen auch die finanziellen Möglichkeiten berücksichtigen. Die Genossenschaft stellt sich den steigenden Ansprüchen der Mieter und ist stets bemüht, jeden Bewohner zufriedenzustellen“. Dabei bleibt Detlef Leppin seinem Leitspruch „Es gibt nichts, was nicht geht“, treu. Die „goldene Hochzeit“ der Ha-W-Ge wurde ja groß gefeiert, aber auch zum 60. Geburtstag wird es ein kleines Fest geben. „Es ist angedacht im kommenden Jahr, zur Mitgliederversammlung, eine Feier im Festzelt, das im Wohngebiet aufgestellt wird, auszurichten“, blickte Detlef Leppin voraus.