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Jubiläum Minister war Geburtshelfer

Auf seinen 20. Gründungstag hat das Havelberger Schülerins­­titut für Technik und angewandte Informatik (SITI) zurückgeblickt.

Von Dieter Haase 01.07.2019, 21:00

Havelberg l Das Havelberger Schülerins­­titut für Technik und angewandte Informatik (SITI) gibt es jetzt seit 20 Jahren. Gefeiert wurde unter anderem mit einem Tag der offenen Tür, mit einer Schülerfirmen- und Erfindermesse und einer Festveranstaltung in der Aula des Schulzentrums. Hannes König, der Leiter des SITI von Anfang an, hatte den Beginn der Festveranstaltung zum 20. „Geburtstag“ am Dienstag nicht von ungefähr auf 13.30 Uhr gelegt. „Exakt um diese Zeit hat am 1. Juli vor 20 Jahren unsere Gründungsveranstaltung stattgefunden“, informierte er. „17 Personen waren anwesend, 16 sind Mitglied geworden.“

Den Antrieb dazu hatte Hannes König übrigens der damalige Kultusminister Karl-Heinz-Reck gegeben, der bei einem Havelberg-Besuch im Jahr 1998 den gymnasialen Standort Havelberg gefährdet sah. Aus dem Grund machte es sich unbedingt erforderlich, das Gymnasium in der Domstadt zu profilieren, landesweit ins Gespräch zu bringen. Die Gründung des Schülerinstitutes 1999 steigerte schließlich das Ansehen des gymnasialen Schulstandortes Havelberg schon allein aus der Tatsache heraus, dass so etwas einmalig in der Bundesrepublik war.

Karl-Heinz Reck, während der Festveranstaltung auch als „Geburtshelfer“ bezeichnet, hatte es sich nicht nehmen lassen, zum 20. Geburtstag des SITI selbst nach Havelberg zu kommen und Hannes König, dessen Mitarbeitern und Schülern persönlich zum Jubiläum zu gratulieren. Insbesondere Hannes König. Denn als Minister hatte Reck natürlich auch registriert, mit welch großem Engagement, mit großem Willen und schier unermüdlicher Kraft sich der SITI-Chef in seine Aufgabe gekniet hatte. Dazu gehörte in der Anfangszeit, wie Hannes König selbst berichtete, Leute um finanzielle Unterstützung für das Schülerins­titut zu bitten. „Ich habe 100 Gespräche geführt – lediglich 250 Euro sind dabei insgesamt zusammengekommen“.

Exakt diese Summe machte Karl-Heinz Reck gestern dem SITI auch zum Geschenk – „dieses Mal 250 Euro von einem“, meinte er schmunzelnd. „Außerdem möchte ich förderndes Mitglied des Schülerinstitutes werden“, fügte er an, was den Beifall aller Anwesenden hervorrief.

Für Karl-Heinz Reck ist Havelberg mit dem SITI „Vorreiter für Deutschland“, wie er sagte. Denn die Liste der Aktivitäten und Auszeichnungen ist lang. In seiner Komplexität ist das SITI einzigartig und nimmt in verschiedenen Bereichen Vorreiterrollen ein beziehungsweise verweist auf Alleinstellungsmerkmale. Stichworte sind hier zum Beispiel Technikkompetenzzentrum, Junggründerzentrum, Schülerforschungszentrum und Schülergießerei. Bei allem sind die Havelberger bundesweit unterwegs und arbeiten in Netzwerken. Immer getreu nach ihrem Leitspruch: „Die engagierte Jugend zu fördern, ist nicht nur eine inte­ressante und dankbare Aufgabe, sondern auch eine gute Investition in die Zukunft.“

Ein großes Dankeschön von Hannes König ging an die Stadt Havelberg „als ein ganz wichtiger Partner.“ Vor allem auch, was die finanzielle Unterstützung der Bildungsarbeit im SITI betrifft. Bürgermeister Bernd Poloski erhielt dafür ein Stullenbretter-Puzzle überreicht – ein völlig neues Produkt einer Schülerfirma des SITI. Zusammengefügt zeigt es nebeneinander die Namen beider Partner: SITI und Hansestadt Havelberg.

Der SITI-Chef nutzte zudem die Gelegenheit, vor den rund 90 geladenen Gästen Schüler für ihre hervorragende Arbeit zu ehren: Tim Krepp, Theresa Klingenschmidt, Jonas Winter, Benjamin Busse und Lea Skibbe.