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Karneval in Wust Glitzer und Glamour in Wust

Mit Gold und Glitzer, Schlager und Schottenrock ließen es die Wuster Jecken am Wochenende noch einmal richtig krachen.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 26.02.2017, 08:37

Wust l Auch die Prunksitzungen Nummer 3 und 4 waren am Wochenende ausverkauft. Die Wuster Faschingsgäste bekamen ein Programm geboten, das unter dem Motto „In Wust regiert die Narretei, mit dem WCC als neue Volkspartei“ vor guter Laune sprühte.

Statt eines Prinzenpaares steht an der Spitze dieser „Partei“ ein Dreigestirn, das mit Enrico Reumann, Ringo Urbahn, Rolf Ihlau, Jürgen Bastek und Ulf Kubon eigentlich ein Fünfgestirn ist. Die Herren wechseln sich ab, denn sie schlüpfen auf dem Parkett auch noch in andere Rollen. Wie Präsident Enrico Reumann, der nach zwei Jahren Pause mit „Hello again!“ mal wieder als Gemeindediener mit spitzer Zunge daher kam. Er nahm Bürgermeisterwahl, Straßenbau, Parkkonzept und die Barackenmodernisierung aufs Korn. Über die Dellen im Belag der neuen Breiten Straße machten sich auch Ekel Alfred, gerade vom Klo gekommen, und seine Else, die dusslige Kuh, lustig. Doris und Jürgen Bastek sind auch in dieser 14. Session uncharmant, aber liebenswert. Jürgen Bastek wechselte hinter der Bühne das Outfit, denn als Opa philosophierte er mit Enkel Willi (Reumann) über Schule und Fußball. Tusch!

Natürlich bietet der WCC auch Tanz. Die Funkengarde versprühte als Erste ihren Glanz auf der Tanzfläche des „Schwarzen Adlers“. Tanzmariechen Miriam Fabian schien danach die Luft gar nicht auszugehen. Sie marschierte, wirbelte Arme und Beine durch die Luft, schlug Rad und machte Spagat.

Nicht weniger flott ging es mit den „Little Stars“ weiter, die als Cheerleader sogar Pyramiden bauten. Ihre Puste reichte natürlich für die vom Publikum eingeforderte Zugabe.

In Bauarbeiterkluft steckte die Mütterbande. Tanzend zeigte sie, wie es so auf der Baustelle zugeht – ein Bierchen durfte nicht fehlen!

Ihre Uniform gegen Cowboyhut, Kleid und kariertes Hemd getauscht hatte die Garde für ihren Westerntanz, den sie sich auch vom Polizisten nicht verbieten ließen.

Die Formation „JVA“ machte als Babys die ersten Gehversuche mit Nuckelflasche und Windel auf der närrischen Bühne. Die Babysitterin hatte ihre liebe Not, den agilen Nachwuchs im Zaum zu halten und am Ende doch in den Schlaf zu singen.

Obwohl das Programm noch gar nicht vorbei war, kamen schon die Putzfrauen von „blank und sauber“ in den Saal. Da das Publikum partout nicht verschwinden wollte, putzten sie eben drumherum! Als die Kittelschürzen beiseite flogen, kamen die vielumjubelten „Sexbombs“ zum Vorschein. Tina Turner machte sich gut als Vorbild für Glitzerkleid und Lockenmähne.

Ganz viel Glitzer brachte auch UDBH mit. Das Quartett verbreitete als Flippers mit Schlagermusik gute Laune. Die Verkleidungskünstler rockten die Bühne und das Publikum konnte schön schunkeln.

Auch wenn sie sich vor zwei Jahren schon verabschiedet hatten, weil sie nach der Schule hinaus in die Welt zogen, können die „Golden Girls“ nicht vom Fasching lassen. Und das ist gut so! Denn mit ihrem Tanz durch fünf Jahrzehnte Musikgeschichte steckten sie die Gäste an, die es nicht mehr auf den Stühlen hielt.

Und sie konnten gleich stehenbleiben für den letzten Programmpunkt: Das Männerballett. Das klärte endlich einmal, was Männer unter dem Schottenrock tragen. Bei so viel Beinfreiheit kann man natürlich gut tanzen und den verdienten Jubel der Zuschauer, die auch Raketen steigen ließen, kassieren.

Nicht nur das dreifach „Kitte, Katte – Miau, Miau, Miau!“ schallte durch den Saal, sondern am Freitag auch andere Schlachtrufe. Da waren nämlich befreundete Vereine der Region zu Gast. Vor allem die bestens aufgelegten Damen vom Wulkauer WCC sorgten für Stimmung. Und auch Feuerwehren, zu denen die Wuster Kontakte pflegen, ließen sich den närrischen Abend, der mit Tanzmusik erst weit nach Mitternacht endete, gefallen.

Nun steht Aschermittwoch vor der Tür und es ist alles vorbei. Am 11.11. gibt es ein närrisches Wiedersehen!