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Katastrophenschutz Sandauer integrieren sich in Wasserwehr

Die 2013 in Sandau gebildete Katastrophenschutz-Arbeitsgemeinschaft will sich in die neue Wasserwehr der Verbandsgemeinde integrieren.

Von Ingo Freihorst 27.12.2017, 17:00

Sandau l „Auf dieses Ziel haben wir seit den letzten Jahren hingearbeitet“, berichtete AG-Leiter Jens Adamczyk. Die elf Mitglieder starke Katastrophenschutz-AG hat in Sandau schon allerhand Vorarbeit geleistet, der Verbandsgemeinde sei man damit weit voraus, informierte Jens Adamczyk.

Vor allem wurden zwei umfangreiche Alarm-Ordner für die Elbestadt zusammengestellt: Einer enthält Listen für die Stadtverwaltung zwecks Koordination bei diversen Katastrophenszenarien. Enthalten sind zum Beispiel Vordrucke für Deichläufer, zur Evakuierung sowie zu Ausbildungsständen verschiedener Freiwilliger, vorhandener Technik und Erreichbarkeiten.

Im zweiten Ordner sind Daten der Stadt Sandau gesammelt. Dazu gehören diverse Höhenpunkte und Übersichten zu Abwasser-, Wasser– und Stromleitungen. Enthalten sind mögliche Alternativen zur Versorgung bei Ausfällen von Transformatoren und Schaltanlagen. Dieser technische Ordner wird vor allem durch Thomas Gniech mit sehr viel Engagement erstellt.

Nach einer Schulung mehrerer Mitglieder der AG durch den Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) führten diese Sandauer selbst zwei praktische Ausbildungen zur Deichverteidigung in der Elbestadt durch. Dabei wurden ortsübergreifend über 50 Freiwillige durch die Ausbilder Hans Jörg Steingraf und Alexander Helm vom LHW sowie Thomas Gniech, Peter Busse, Alexander Bahr und Jens Adamczyk von der Kat-AG ausgebildet.

Auch gaben die Mitglieder der AG Hinweise bei Wegebauplanungen. So wurden diese teils etwas höher errichtet, um die Befahrbarkeit bei Drängwasser sicherzustellen.

Auf den Veranstaltungen der AG – diese finden einmal im Quartal statt – wurden Kontakte zum Landkreis Stendal, der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land, dem LHW und der Wasserwehr Arneburg-Goldbeck aufgebaut sowie Informationen ausgetauscht.

Wie hochwertig eine Wasserwehr ausgestattet sein kann, wurde in der benachbarten Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck deutlich: Diese verfügt über Geländewagen, Beleuchtungssätze, Stromerzeuger und Sandsackfüllanlagen. Angeschafft worden war dies alles über Fördermittel, welche nach 2013 beantragt wurden. Weitere Anträge waren übrigens beim Land nicht eingereicht worden.

Ein konstruktives Gespräch zur Bildung einer funktionstüchtigen Wasserwehr wurde bereits mit Verbandsbürgermeisterin Steffi Friedebold und Jenny Wolff vom Ordnungsamt geführt. Dabei wurden der aktuelle Stand zur Aufstellung einer Wasserwehr in der Verbandsgemeinde besprochen, aber auch Defizite aufgezeigt. So existieren zwar Einsatzpläne für Hochwasser, es mangelt allerdings noch an diversen Materialien.

Folgende Schritte wurden vereinbart: Die Verbandsgemeinde wird eine bereits 2016 beschlossene Wasserwehrsatzung in Kraft setzen, durch welche die noch gültige Satzung von 2007 ihren Bestand verliert. Bereits vorhandene Organisationspläne werden aktualisiert sowie Hochwasser-Alarm- und Einsatzpläne weiter vorbereitet.

Im kommenden Jahr sollen zwei Ausbildungen stattfinden, diese Termine werden noch festgelegt und rechtzeitig bekannt gegeben. Die Verbandsgemeinde will zudem einen Leiter für die Wasserwehr gewinnen, um den Aufbau dieser voranzubringen.

Die Sandauer Kat-AG sagte der Verbandsgemeinde ihrerseits zu, sich in der Wasserwehr mit all ihren Mitgliedern und ihrem bereits erworbenen Wissen einzubringen. Dazu wird am 1. Februar ein weiteres Treffen stattfinden.

Die Bildung einer Wasserwehr ist übrigens eine kommunale Pflichtaufgabe.