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Kindergarten Kita-Anmeldungen vereinfacht

Veränderungen in der Verwaltungsstruktur bringen Neuerungen für den Kita-Bereich in Havelberg mit sich.

Von Andrea Schröder 10.01.2018, 00:01

Havelberg l Seit 2003 war Sigrid Wiedenhöft im Bereich Kita/Soziales der Stadtverwaltung Havelberg Ansprechpartnerin für alle Eltern, deren Kinder die Kindertagesstätten Havelbergs besuchen. Nun übergibt sie nach und nach ihre Aufgaben an andere, denn Ende Februar geht sie in den Ruhestand. „Deswegen ist meine Arbeitslust aber keineswegs getrübt, ich komme immer noch gern hierher zur Arbeit“, sagt die Havelbergerin. Zudem war sie Gleichstellungsbeauftragte und hat sich über die Fragen, die die Kita betreffen, hinaus um Sorgen und Nöte auch von Eltern gekümmert.

„Mit Siggi verlieren wir eine Mitarbeiterin, die sich jahrelang sehr kompetent und engagiert für die Belange der Kita eingesetzt hat“, würdigt der Leiter des Amtes für Ordnung, Kultur und Soziales André Gerdel und berichtet, dass sich die Stadtverwaltung im Zuge der anstehenden Veränderungen Gedanken gemacht hat, wie Arbeitsprozesse neu zu organisieren und zu straffen sind, beziehungsweise wo es Schnittstellen und Potenziale für eine Optimierung gibt.

„Der Kita-Bereich umfasst den größten Personalkörper der Stadtangestellten. Deshalb wollen wir Arbeiten zusammenführen, die zusammengehören und haben den Bereich Personal und Kita zusammengelegt“, erklärt er. „Denn mit Blick darauf, dass sich die Hansestadt in der Konsolidierung befindet, schwingt auch immer die Frage mit, wo wir noch Einsparpotenziale haben. Jedes Arbeitsfeld wurde deshalb genau angeschaut. Wir werden mit dem Ausscheiden von Sigrid Wiedenhöft eine Vollzeitstelle in der Verwaltung einsparen und dennoch die Arbeitsqualität und den Service aufrecht erhalten. Dazu bedarf es Änderungen in der Aufgabenwahrnehmung sowie die Nutzung neuer Kitaverwaltungsprogramme.“

Nicole Dermietzel, zuständig für Personal, wird ab 1. März von Seiten der Verwaltung Ansprechpartnerin für die Eltern sein und auch den Fachausschuss des Stadtrates begleiten. Für die Eltern sind künftig die Kita-Leitungen Hauptansprechpartner. Denn diese nehmen die An- und Abmeldungen sowie Änderungen in den Betreuungsverträgen vor.

„Damit entfallen für die Eltern die Wege ins Rathaus. In die Kita gehen sie sowieso, dort haben sie dann ihre Ansprechpartner“, erklärt Nicole Dermietzel. Die Sprechtage im Rathaus sind nicht mehr erforderlich. Dafür wurden zu Beginn dieses Jahres Sprechtage in den Kitas eingerichtet. In einer Übergangszeit bis Ende Februar begleitet Sigrid Wiedenhöft diese Sprechtage in den Kitas, um bei Fragen reagieren zu können und den Leiterinnen hilfreich zur Seite zu stehen. „Diese neue Verfahrensweise hat den Vorteil für die Eltern, dass sie sich den Weg ins Rathaus sparen“, sagt Sigrid Wiedenhöft. Die Anmeldeformulare liegen in den Kitas aus.

Die Bearbeitung der Vereinbarungen erfolgt in der Verwaltung. Das dafür bisher genutzte Kita-Programm, das in den 1990-er Jahren in Zusammenarbeit mit der Partnerstadt Verden erarbeitet wurde, hat bald ausgedient. Die Stadt ist gerade dabei, eine neue Software zur Verwaltung der einzelnen Kitas einzurichten, welches voraussichtlich zum 1. April in Betrieb gehen soll. Das wird vieles in der täglichen Arbeit erleichtern. Auch was die Statistik betrifft. Dienstpläne, Betreuungs- und Abholvereinbarungen, Kassenarbeit – alles läuft über ein Programm. Bisher musste vieles in mühseliger Handarbeit erledigt werden. Künftig sind die Mitarbeiter der Verwaltung und die Kita-Leitungen minutenaktuell auf dem gleichen Stand, nennt Nicole Dermietzel die Vorteile.

„Die Arbeiten werden nicht weniger, man benötigt nur weniger Zeit dafür“, ist der Amtsleiter frohen Mutes, dass die neue Arbeitsweise für alle Beteiligten Positives bringt.

Nicht beeinflussen kann er dagegen die gesetzlichen Grundlagen für die Kitas. „Wir sitzen wie auf Kohlen, was das neue Kinderförderungsgesetz bringt. Wir stehen vor der Frage, wie wir die Kitas auch inhaltlich ausrichten sollen, dazu brauchen wir baldmöglich eine verlässliche Gesetzesgrundlage. Interessant ist auch, ob es Anpassungen an der gesetzlich garantierten Betreuungszeit oder am Betreuungsschlüssel geben wird. Diese Änderungen hätten schwerwiegende Auswirkungen auf jeden Träger. Ohne diese Kenntnisse ist auch die haushälterische Planung schwierig. Meiner Meinung nach hätte das KiFög bis Dezember da sein müssen, damit die Kommunen Handlungssicherheit bekommen. Denn am Ende haben wir als Träger der Einrichtungen dafür Sorge zu tragen.“