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Kirche Kamern Komplettsanierung der Orgel bis 2018

Das große Ziel der Kirchgemeinde ist es, 2018 die Orgel im Kamernschen Gotteshaus zu sanieren.

Von Ingo Freihorst 31.07.2017, 01:01

Kamern l Seit dem Vorjahr werden in den Sommerferien regelmäßig Konzerte in der Kamernschen Kirche angeboten. Andreas Gierke hatte den Orgelsommer zusammen mit der Kirchgemeinde ins Leben gerufen, um mit den Einnahmen aus den Benefizkonzerten den Eigenanteil für die dringend nötige Orgelsanierung zu finanzieren. Denn diese könnte bis zu 35.000 Euro kosten, wozu man auf den Zuschuss von Fördermitteln angewiesen ist.

Beim jüngsten Konzert testete Pfarrerin Catharina Janus den Klangumfang der defekten „Königin der Instrumente“. Dazu intonierte sie vorwiegend Werke von Johann Sebastian Bach: Eingangs ertönte das Präludium e-Moll, zum Abschluss die allseits bekannte Toccata, dazwischen waren neben Bachschen Chorälen auch Lieder zum Mitsingen zu hören. Leider war die Resonanz diesmal etwas geringer als bei den Konzerten zuvor.

Vier der insgesamt 22 Register der zweimanualigen Orgel sind komplett stumm, andere sind verstimmt. Auch die Pedale funktionieren nicht mehr komplett. Die große Kunst beim Bespielen einer pneumatischen Orgel ist, dass die Töne erst etwas später erklingen. Zudem muss jeder Organist mit Händen und Füßen spielen – ein gutes Gehirntraining, wie die Pastorin findet.

Im kommenden Jahr wird das Instrument 100 Jahre alt, es wurde in der Werkstatt des königlichen Hoforgelbaumeisters Wilhelm Sauer in Frankfurt (Oder) gefertigt. Im Jahre 1918, als das Musikinstrument ausgeliefert wurde, war der Begründer bereits zwei Jahre tot, seine Nachfolge hatte Oscar Walcker angetreten.

Es ist eine seltene pneumatische Orgel. Das hat unter anderem den Vorteil, dass der Organist mittels nur eines Tastendrucks gleich mehrere Register miteinander kombinieren kann. Weil in dem Instrument diverse kleine Blasebälge verbaut sind, ist die Pflege und Wartung einer pneumatischen Orgel allerdings auch sehr zeitaufwändig – und somit recht teuer.

Die Orgel hatte vor etwa 30 Jahren ihre letzte Sanierung erfahren. Dieser Zeitraum war zu lang. Das große Ziel des Gemeindekirchenrates ist eine Komplettsanierung bis 2018. Reichen die Spenden nicht aus, soll eine elektronische Orgel angeschafft werden – und zwar eine, die im Gotteshaus auch gut klingt. Bis zur Vorwoche wurden insgesamt 4650 Euro gespendet.