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Kirche Konfirmanden erhalten das erste Abendmahl

Glockenläuten aus Anlass der Konfirmation ist an Pfingstsonntag Tradition in den Pfarrbereichen Schönhausen und Jerichow.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 22.05.2018, 14:41

Wust/Schönhausen/Steckelsdorf l In Jerichow war es der große Tag für Luisa Feißel aus Kabelitz, Muriel Dingemanse aus Fischbeck, Hanna Köppen, Miriam Fabian und Johanna Schäler aus Wust, Kevin Probst aus Sydow sowie die beiden Jerichower Theo Lange und Hendrik Niegengerd.

Im Beisein ihrer Eltern, Großeltern und Geschwister sowie zahlreich erschienener Verwandten, Paten und Freunden wurden sie von Pfarrerin Friederike Bracht als gleichwertige Gemeindeglieder aufgenommen. In Anlehnung an die Bedeutung des Pfingstfestes – der Ausgießung des Heiligen Geistes – predigte Friederike Bracht über die verschiedenen Facetten des Wortes Geist und sie wünschte den acht Konfirmanden, dass sie sich nicht nur begeistern für etwas Schönes in ihrem Leben, sondern sich begeistern für den christlichen Glauben, den sie an diesem Tag feierlich bestätigten. „Ihr dürft ab jetzt das begehrte Amt eines Paten ausüben“, teilte ihnen Gemeindekirchenratsvorsitzender Horst Mittendorf mit, „und mit 18 Jahren die Gemeindekirchenräte wählen beziehungsweise selbst das Amt ausüben.“

Bevor die Konfirmierten zum ersten Mal das Abendmahl erhielten, lud Lena Reumann aus Wust zur Teilnahme an der Jungen Gemeinde ein, die sich vierzehntägig freitags im Jerichower Gemeindehaus trifft.

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Gospelchor der Kirchgemeinde unter der Leitung von Michelle Wiest. Die Begleitung der Gemeindelieder und Liturgie übernahm Gero Wiest.

Ebenso feierliche Stimmung herrschte in Schönhausen, wo Sara-Kim Kieselbach aus Lübars sowie die Schönhauser Lea-Sophie Richter, Moritz Fehle, Elias Gietzke und Wim Keijzer konfirmiert worden sind. Durch den Gottesdienst führten Pfarrer Ralf Euker und Vikar Gordon Sethge. Die beiden leiten die Konfirmandengruppe des Pfarrbereichs zur Zeit gemeinsam. Vikar Gordon Sethge hatte mit den Jugendlichen auch ihren Projektgottesdienst vorbereitet, zu dem am Sonntag vor der Konfirmation in die Schönhauser Kirche eingeladen worden war. Auf kreativ-künstlerische Art hatten die beiden Mädchen und die drei Jungen ihr Verständnis des Abendmahls dargelegt. „Eine reife Leistung“, wie Pfarrer Ralf Euker resümierte. Der Konfirmation am Pfingstsonntag stand damit nichts mehr im Wege.

Insgesamt hat sich die Jugendgruppe eineinhalb Jahre lang auf ihren großen Tag vorbereitet. Dazu gehörten die vierzehntägigen Gruppenabende, zwei mehrtägige Konfirmandenfreizeiten, ein Ausflug nach Berlin in das Jüdische Museum und in den Berliner Dom sowie natürlich verschiedene Projektarbeiten.

Diese sind sozusagen das „Markenzeichen“ der Schönhauser Konfirmandenarbeit. Besonders intensiv hatte die Jugendlichen ihre Rollup-Ausstellung im Nordschiff der Kirche unter der Überschrift „Menschen auf der Flucht damals und heute“ beschäftigt. Hierbei begegneten die jungen Forscher sowohl biblischen Gestalten mit Fluchterfahrungen als auch Menschen aus der eigenen Kirchengemeinde.

Pfarrer Ralf Euker und Vikar Gordon Sethge ließen in ihrer gemeinsamen Predigt, die sie im Dialog hielten, die ereignisreiche Konfirmandenzeit noch einmal Revue passieren. Sie sei eine Zeit, um unter anderem Gott genauer kennen zu lernen und doch nur ein erster Schritt, betonte Pfarrer Ralf Euker. Weiter gehe es damit an jedem Tag unseres Lebens, ergänzte der Vikar.

Nach der Predigt traten die fünf Jugendlichen vor den Altar. Nachdem sie sich hier öffentlich zu ihrem Glauben bekannt hatten, nahm Pfarrer Ralf Euker noch der Gemeinde das Versprechen ab, den jungen Menschen auch weiterhin beizustehen. Am Altar erhielten sie den Konfirmationssegen, ihre Konfirmationsurkunde mit ihrem Konfirmationsspruch und jeweils eine rote und eine weiße Rose. Mit ihnen bedankten sich die jetzt Konfirmierten bei ihren Müttern und Vätern für alle Liebe und Unterstützung, die sie durch ihre Eltern erfahren haben. Das war wieder ein besonders emotionaler Moment für die Jugendlichen und ihre Eltern.

Besonders haben sich die Konfirmierten übrigens über ihre bunten Windräder gefreut – ein Geschenk der Kindergottesdienstgruppe, die sich mit dem Pfingstfest und mit dem Heiligen Geist beschäftigt hat.

Jugendliche, die im Frühjahr 2020 in Schönhausen konfirmiert werden möchten, sind eingeladen, jetzt zur Konfirmandengruppe hinzuzustoßen. Die Jugendgruppe trifft sich alle zwei Wochen freitags zwischen 17 und 19 Uhr im Gemeinderaum. Informationen hierzu gibt es beim Pfarrer.

Über die fünf Schönhauser hinaus freuen sich die Kirchengemeinden des Pfarrbereichs über die Konfirmation von noch zwei weiteren Jugendlichen: Tobias Thieke aus Schollene und Thorben Altmann aus Neu-Schollene sind am Pfingstsonntag zusammen mit drei Rathenowern in der Kirche von Steckelsdorf durch Pfarrerin Katrin Brandt konfirmiert worden: „Ich möchte euch drei starke Worte mitgeben, die schon Apostel Paulus in seinem Brief an die Korinther schrieb: ‚Nun aber bleibe Glaube, Hoffnung und Liebe. Aber die Liebe ist die stärkste‘“, begann sie ihre Predigt.

„Gott spricht: Niemals werde ich dir meine Hilfe entziehen, nie dich im Stich lassen.“ Dieses Bibelzitat aus dem Alten Testament suchte sich Thorben als Konfirmationsspruch aus. Tobias wählte seinen damaligen Taufspruch: „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf all deinen Wegen“.

Bereits zum Einzug in die Kirche musizierten auf der Empore die „Show-lener“ und mit „Here I am to worship you“ beendete das Gesangsensemble aus Schollene mit Gitarre und E-Piano den Gottesdienst auch.