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Kirchweihfest Vor 35 Jahren retteten Wuster ihre Kirche

Die Kirchgemeinde Wulkow/Wust feierte am Sonntag ein rundum gelungenes Kirchweihfest.

Von Sabine Stimming 01.09.2015, 23:01

Wust l Der 35. Jahrestag der gemeinsamen Rettung der Wuster Kirche durch Menschen verschiedener Anschauungen und Konfessionen sowie Betriebe und Ämter bot Pfarrer Christof Enders genug Anlass, darauf in seiner Predigt einzugehen: Was kann man nach so vielen Jahren noch mit diesem großartigen Ereignis anfangen, als trotz der damaligen Meinung vom maroden Wuster Gotteshaus einige Wenige anfingen, „ihre Kirche“ nicht verfallen zu lassen? „Wir können miteinander ins Gespräch kommen“, so Pfarrer Enders, „uns das Selbstbewusstsein bewahren, dass wir unsere Kirche erhalten wollen, auch indem wir gemeinsam Gottesdienst feiern und das Gute in der Gemeinde unterstützen.“

Eines dieser guten Dinge ist die Gemeinschaft der Jungen Gemeinde, die sich einmal wöchentlich im Gemeindehaus in Jerichow trifft. Die Jugendlichen verbringen dort nicht nur gemütliche Stunden miteinander, sondern sie planen vielfältige Aktivitäten, die das Gemeindeleben lebendiger werden lassen, beispielsweise Theateraufführungen oder die Mitwirkung im Gemeindebrief-Team.

Für ihre geplante Reise in die USA mit Pfarrer Christof Enders wollten die Jungen und Mädchen nun Spenden einwerben. Am Sonntagnachmittag übernahmen sie das gesamte Versorgungspaket. Von den gespendeten Kuchen und frisch gebackenen Waffeln blieb am Ende des Tages nicht viel übrig und auch die Grillwürste fanden reichlich Abnehmer, so dass die Kasse gut gefüllt wurde.

Für die Bereitstellung des Zeltes und der Bänke und Tische möchten sich die Jugendlichen bei der Feuerwehr herzlich bedanken.

Weitere Programmpunkte des Nachmittages waren auf dem Platz an der Kirche die Auftritte der großen und kleinen Nachwuchssänger beziehungsweise -tänzer aus der Gemeinde Wust. Mit ihren Erzieherinnen Marika Zarbock, Kirsten Lucke und Sabine Stimming sorgten die Wichtel für fröhlich-heitere Minuten und die ehemalige Funkengarde mit Michelle Komorowski, Svenja Lucke, Virginia Prüfert, Josephine Stimming, Natalie Müller und Ricarda Voß bot zum Lied „Candyman“ einen beschwingten Tanz dar.

Der Höhepunkt des Tages war zweifellos der Auftritt des Künstlers Vicente Patìz in der Wuster Kirche. Der Multi- instrumentalist und Entertainer nahm die Zuhörer mit auf Klangreise nach Australien oder Tibet. Bei seinem feurigen Flamencospiel glaubte man sich in einer spanischen Taverne sitzend. Anfänglich ungläubiges Staunen, später pure Begeisterung erreichte der Künstler aus Johanngeorgenstadt durch seine Performance an den verschiedensten Instrumenten vom Didgeridoo über Percussion bis hin zu einer eigens für ihn entwickelten 42-saitigen Harfengitarre. Ein spezielles Aufnahmegerät gibt ihm die Möglichkeit, allein auf der Bühne zu stehen und doch ein orchestrales Feuerwerk zu entfachen, so dass es nicht verwundert, dass Vicente Patìz erst nach mehreren Zugaben entlassen wurde.