Starker Schönhauser Züchternachwuchs

Schönhausen l Ein lautes Kikeriki schallt durch die Reithalle. An diesem Wochenende sind es Hühner, Tauben, Enten und Kaninchen, die das Bild in dem Gebäude bestimmen. Der Kleintierzüchterverein Schönhausen richtet seine 16. Elbelandschau aus, in die zugleich die Kreiskaninchenschau integriert ist. 21 Kaninchen- und 38 Geflügelzüchter aus dem gesamten Kreis Stendal und dem Jerichower Land haben 300 Stück Geflügel sowie 133 Kaninchen in die Reithalle gebracht. Die sechs Preisrichter hatten bereits am Freitag die Bewertung vorgenommen.

Vereinsvorsitzender Gottfried Bauch begrüßt am Sonnabendvormittag die Züchter und die Gäste „zum kleinen Erntefest der Kleintierzüchter“. Darunter Landrat Carsten Wulfänger als Schirmherr der Schau sowie den Kreisvorsitzenden der Kaninchenzüchter Dieter Schott. Angesichts der in anderen Bundesländern ausgebrochenen Vogelgrippe hatte die bange Frage gestanden, ob Geflügel ausgestellt werden darf. „Ein ganzes Jahr haben die Züchter in ihren Ställen gewerkelt, die Tiere gefüttert und gepflegt, um beste Zuchtergebnisse präsentieren zu können“, sagt Gottfried Bauch und bedankt sich als erstes bei den Zuchtfreunden für ihre Arbeit. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Es gibt etliche sogenannte V-Tiere, die die höchste Bewertung vorzüglich erhalten haben, sowie Bewertungen mit hervorragend.

Lobend hebt er auch die Jungzüchter hervor. 13 sind es an der Zahl, die Kaninchen und Geflügel ausstellen. Der Schönhauser Nachwuchs bildet eine starke Truppe, die von ­Cathleen Tannhäuser geleitet wird. Einmal monatlich treffen sie sich, lernen Interessantes zur Zucht, basteln aber auch, besuchen einen Tierpark, fahren ins Ferienlager und feiern bei Familie Bauch alljährlich den Weihnachtstreff mit Adventsquiz. Wer Interesse an der Mitarbeit hat, wendet sich am besten an den Vereinsvorsitzenden.

Gottfried Bauch bedankt sich zudem bei seinem Team, ohne das eine solche Ausstellung nicht machbar wäre, bei den Preisrichtern und den Sponsoren.

Landrat Carsten Wulfänger würdigt die Leistungen des rund 40 Mitglieder zählenden Vereins. „In solch einer Veranstaltung steckt viel Arbeit drin.“ In Sachen Nachwuchsgewinnung sieht er in Schönhausen ein gutes Fundament gelegt. Zudem hebt er den Zusammenhalt im Verein und der Vereine untereinander hervor, den es zu bewahren gelte.

Dieter Schott geht auf die Gemeinsamkeit von Geflügel- und Kaninchenzucht ein. „Haar und Feder gehören zusammen.“ Angesichts dessen, dass Mitglieder in den Vereinen immer älter werden, sei es gut, diesen Weg zu gehen und gemeinsam daran zu arbeiten, dieses deutsche Naturerbe der Kleintierzucht zu erhalten.

Bestes Beispiel dafür, wie Nachwuchsgewinnung funktioniert, sind der Klietzer Walter Eckert und sein Enkel Jonah. Der Fünfjährige tritt gern in Opas Fußstapfen, lernt eifrig und mit großem Spaß alles, was für die Geflügelzucht wichtig ist. Seine Sussex-Hühner sind in der Ausstellung zu sehen.

Walter Eckert ist seit 1953 Züchter. Seit den 70er Jahren züchtet er erfolgreich Zwerg-Welsumer. Tauben, Hühner und Kaninchen hat er in seinen Ställen. Für seine Leistungen erhält er am Sonnabend die silberne Ehrennadel des Bundes deutscher Rassegefügelzüchter.

Die Besucher können bis Sonntag nicht nur ausgezeichnete Tiere bewundern, sondern bei einer Verlosung Preise gewinnen und sich am Stand der Jugendabteilung mit selbst angefertigten Winterdekorationen, Futterhäuschen und Meisenringen versorgen. Um das leibliche Wohl kümmern sich Frauen des Vereins unter anderem mit selbstgebackenem Kuchen.