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Kommunaltour Konzept des "Haus Wulkau" überzeugt

Auf ihrer Kommunaltour besuchte die Vize-Landtagspräsidentin Helga Paschke das „Haus Wulkau“ und die Schönhauser Schule.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 12.10.2015, 01:01

Wulkau/Schönhausen l Das Konzept der Therapiegemeinschaft Westhavelland im „Haus Wulkau“ überzeugt die Landespolitikerin (Die Linke). Zu 95 Prozent ist die Einrichtung ausgelastet, 60 Mitarbeiter sind angestellt. Stetig hat die Therapiegemeinschaft das 1993 eröffnete Haus erweitert. Inzwischen wird das ganze Spektrum von ambulanter Betreuung bis hin zur Vollzeitpflege angeboten. So ist es möglich, dass die Bewohner über einen langen Zeitraum bleiben können – wenn es den meist Suchtkranken besser geht, wechseln sie in eine geringere Betreuung beispielsweise in einer Außenwohngruppe, wenn sich der Zustand aufgrund des Krankheitsbildes (beispielsweise Demenz) oder des Alters verschlechtert, bekommen sie mehr Aufmerksamkeit.

Lobenswert sei auch die gute Integration in den Ort. Der Wulkauer Seniorentreff befindet sich direkt in der Einrichtung – Bewohner und Dorfbewohner verbringen Zeit miteinander und der Kindergarten kommt auch gern mal vorbei.

Der Leiter des Hauses Wulkau, Bernd Schäfer, wird 2017 in Ruhestand gehen. Schon jetzt arbeitet er seinen Nachfolger ein, um einen reibungslosen Wechsel zu ermöglichen.

In der Schönhauser Schule begrüßten die Viertklässler die Gäste, zu denen auch die Landtagskandidaten Mario Blasche und Jenny Schulz gehörten, mit einem schwungvollen Herbstlied. Die Landespolitikerin hatte nicht nur lehrreiche Malhefte zum Thema „gesunde Ernährung“ mitgebracht, sondern auch einen Korb voller Äpfel.

Beim kurzen Rundgang durch das Haus berichtete Schulleiterin Gabriele Bos, dass für die Aufnahme der Wuster Schüler der Kindergarten-Neubau benötigt werde. Dafür muss allerdings erst einmal ein neuer Kindergarten gebaut werden. Aber das Programm Stark III, das die erhofften Fördermittel liefern soll, ist mit Verzögerung gestartet. Bis November müssen die Anträge abgegeben werden, „ich rechne erst zum Ende des ersten Quartals 2016 mit den ersten Zuwendungsbescheiden“, so Helga Paschke. Auch sie hofft, dass Wust mindestens ein weiteres Jahr eine Ausnahmeregelung erhält. Denn ohne mehr Platz kann Schönhausen keine Kinder aufnehmen, „allein in der 1. Klasse lernen ab Sommer 2016 22 Schönhauser und 17 Wuster Kinder“. Die Schulleiterin gab der Landtagsabgeordneten mit auf den Weg, wie wichtig die pädagogischen Mitarbeiter sind. Diese Berufsgruppe gibt es allerdings nicht mehr, nur Schulen, die so eine Stelle haben, behalten sie auch. „Ohne diese Unterstützung wären viele Dinge gar nicht möglich. Und auch die Inklusion wäre nur schwer umsetzbar, weil Kinder mit Lernauffälligkeiten und geistigen Behinderungen einen erhöhten Aufwand erfordern. Viele offenen Fragen gibt es auch noch zur Aufnahme von Flüchtlingskindern, „wenn es soweit ist, brauchen wir zusätzliches Personal für den Deutschunterricht“.