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Konzert Vom Dom aus geht‘s gleich weiter

Gleich zwei Auftritte hintereinander hatte der Frauenchor Phonova aus Wernigerode in Havelberg.

Von Max Tietze 09.08.2018, 23:01

Havelberg l Heiße Sommerluft draußen und angenehme Wärme in den Kirchenmauern waren es nicht allein, die die Besucher in den Havelberger Dom hinein zogen. Das Vokalensemble Phonova aus Wernigerode hatte sich zu einer Probenfreizeit mit einem a-capella-Konzert in der Hansestadt zusammengefunden. Kurzfristig musste dies entgegen der Ankündigung um einen Tag vorverlegt werden, und als weitere Hürde für den Chor kam hinzu, dass der eigentlich angekündigte Chorleiter Bertram Zwerschke auf dem Londoner Flughafen festsaß. Für ihn sprang Friedemann Nickel aus Leipzig in die Bresche.

Die jungen Frauen des Ensembles, angereist mit Kindern und Partnern, unter anderem aus Erfurt, Leipzig, Hannover, Göttingen und Havelberg, sind allesamt ehemalige Mitglieder des Wernigeroder Mädchenchors oder des Rundfunk-Jugendchors. Obwohl sie mittlerweile in verschiedenen Berufen tätig sind, die nicht alle in erster Linie mit Musik zu tun haben, erfreuten sie mit ihrem wunderbaren Können und ihrer Freude am Gesang vom ersten Lied an das Publikum.

Zum Einstieg erklang ein alter Text von Martin Luther. Auch der Ausschnitt aus dem Oratorium „Elias“ von Bartholdy vermittelte einen Eindruck, welch großartige Qualität in diesem Frauenkammerchor steckt. Ein Querschnitt von deutschen, englischen und irischen Liedern, speziell auf die Chorstimmen der Frauen ausgerichtet, begeisterte die Zuhörer.

Ein besonderer Höhepunkt war das Solo der Havelbergerin Julia Peter, mit dem sie zum Träumen einlud. Wäre es nach dem Publikum gegangen, hätte das Konzert doppelt so lange gedauert, aber es gab immerhin mehrere Zugaben.

Julia Peters Mutter Karin Buchholz übernimmt für die Zeit der Probenfreizeiten von Phonova in Havelberg übrigens immer die Kinderbetreuung – als Dank dafür wollte der Chor ihr nun ein Geschenk bereiten. „Eine schöne Geste, über die ich mich sehr gefreut habe. Ganz spontan hatte ich dann aber die Idee, das Geschenk gleich an eine frühere Arbeitskollegin weiter zu geben, die an diesem Tag im Gasthaus Mühlenholz ihre diamantene Hochzeit feierte.“ Urplötzlich war der Chor dann, gleich nach seinem Auftritt im Dom, dort aufgetaucht und hatte das diamantene Paar und alle seine Feiergäste mit einem Ständchen überrascht. Was die diamantene Braut wirklich sehr berührte: „Das ist das schönste Geschenk für mich gewesen“, sagte sie als Dankeschön.