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Kräuterwanderung Heilpraktikerin erklärt Apotheke der Natur

Interessantes zu heimischen Kräutern erfuhren die Teilnehmer einer Veranstaltung im Havelberger Mühlenholz.

Von Ingo Freihorst 11.05.2018, 19:26

Havelberg l Eine ehemalige Havelbergerin begrüßte Klaus Heidrich, Vorsitzender des Naturschutz-Fördervereins Havelberg, zur Kräuterwanderung im Mühlenholz: Susanne Hackel war hier einst zur Schule gegangen, jetzt ist sie in Potsdam als Heilpraktikerin tätig. Ihren Schwerpunkt legt sie dabei auf die Heilpflanzenkunde.

„Die Natur ist ein reich gedeckter Tisch – und das sogar fast das ganze Jahr über“, meinte die Potsdamerin zur Einführung beim Treff am Vereinsdomizil, dem alten Forsthaus. Der Vorteil in ihrer alten Heimat: Hier sind ihr alle Pflanzen gut bekannt. Das Kräuterjahr beginnt übrigens am Gründonnerstag, dem Ende der Fastenzeit. Damals hatten die Menschen nach dem Winter ihre Vorräte aufgebraucht, weshalb man gern frische und gesunde Kräuter verzehrte.

Wie den Giersch, eine Pflanze, welche Gärtner gar nicht gern sehen. Der Doldenblütler wird auch Geißblatt oder Zickenfuß genannt und regt die Harnsäureausscheidung an. Jeden Tag eine Handvoll Blätter hilft also gegen Gicht oder Rheuma, sogar ein Fersensporn verschwand dadurch, berichtete Susanne Hackel aus ihrer Praxis. Auch für eine Frühjahrskur ist die Pflanze ob ihrer Lebenskraft zu empfehlen.

Weiß leuchteten auf der Wiese unter der uralten Eiche die unscheinbaren jeweils vier Blütenblätter des Wiesenschaumkrautes. Alle Pflanzenteile sind essbar, der mit dem Ruccola verwandte typische Kreuzblütler wird beim Kauen scharf. Glykoside und Senföle regen die Verdauung an und wirken antibakteriell. Man kann die Pflanze auch in Salate oder Kräuterbutter mischen.

Eine wichtige Heilpflanze ist die Brennnessel, sie schmeckt wie Spinat und wird auch als solcher zubereitet. Als Tee regt sie die Nieren an und spült überschüssiges Wasser aus – hilfreich bei Entgiftungen. Sie wirkt besser als jedes Wärmepflaster, beruhigt die Nerven und enthält viel Eisen.

Rose bis violett blüht das Lungenkraut, zu erkennen an den haarigen gefleckten Blättern. Es wirkt als Hustenstiller.

Vorab wurden an die Naturfreunde Behälter verteilt, in denen sie alle Pflanzen sammeln konnten. Anschließend wurden damit Speisen zubereitet. Die Rezepte erhielt man auf Wunsch gemailt.