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Küchenspione Mittagessen auf der Hafenkante

Im romantischen Garz befindet sich die "Garzer Hafenkante". Wirt Daniel Dreger hatte jetzt die Küchenspione zu Gast.

Von Ingo Freihorst 15.10.2018, 01:01

Garz l Seit genau zwei Jahren kocht Daniel Dreger nun schon in der „Garzer Hafenkante“, welche unter seinem Vorgänger „Zum Quappenwinkel“ hieß. Aus Potsdam war er mitsamt der inzwischen auf vier Personen angewachsenen Familie 2016 dorthin zurückgekehrt, wo er zwölf Jahre lang Soldaten bekocht hatte: in den Havelwinkel. In der Havelberger Elb-Havel-Kaserne hatte er zuletzt die Küche geleitet und sich dabei zum Küchenmeister qualifiziert.

„Ich biete hier gutbürgerliche und bodenständige Küche an, wie Schnitzel, Steak au Four und Bratkartoffeln“, berichtete er den Küchenspionen Marina Heinrich – sie ist in Havelberg für den Tourismus zuständig – und Björn Gäde von der Leader-Aktionsgruppe. Als vierte stand Bloggerin Catharina Bertram aus Leipzig mit in der kleinen Küche.

Auch achtet der Garzer darauf, möglichst regionale Zutaten zu verwenden. So bezieht er den Zander vom benachbarten Fischermeister Wilfried Schulz, welcher die Fische in der Havel oder dem Gülper See aus dem Wasser zieht. Allerdings sind die Zanderbestände rückläufig, weshalb er auch mal auf gezüchtete Exemplare zurückgreifen muss. Auch die Forellen stammen aus einer Zucht, nämlich den Wulkauer Angelteichen. Der Dill kam aus Kuhlhausen, die vorwiegend festkochenden Kartoffeln sind – von wo sonst – vom örtlichen Landwirt Jens Köpke. Allerdings sind die „tollen Knollen“ dieses Jahr wegen Dürre und Hitze etwas kleiner als gewohnt.

Der Zander ist übrigens auch jenes Gericht, welches am meisten von den Gästen geordert wird. Danach folgt gleich – man lebt schließlich auf dem Land – das Bauernfrühstück. Wer nun meint, in Garz sei in der Woche in der Gaststätte tote Hose, irrt: Gleich drei wöchentliche Stammtische existieren. Einmal eine Männerrunde, welche zumeist über Wirtschaft und Politik diskutiert, und zum anderen die Frauen, welche auch gerne mal Karten spielen. Dann gibt es auch noch die gut ausgebuchten Havelhöfe, deren Gäste bei Daniel Dreger zu Mittag und Abendbrot essen. Und auch Büffets werden zu Familienfesten ausgeliefert. Das Geschäft läuft so gut, dass er seine „Hafenkante“ vor kurzem umbaute und auf 29 Plätze im Innern erweiterte sowie das Gebäude inzwischen erworben hat. Sein Vater hilft beim Servieren, eine Warnauerin beim Anrichten – Pauschalkräfte werden übrigens händeringend gesucht.

Im Internet werden die Blogger von „Ferien am Wasser“ von der Aktion berichten. Betrieben wird dieser von der Biochemikerin Dr. Catharina Bertram und Björn Menzel. Über ihre Liebe zum Wassersport sind sie auf die Idee gekommen, Angebote für Ferien am Wasser gebündelt vorzustellen. Denn es war schwer, direkt Unterkünfte am Wasser zu finden. Mit einem Programmierer wurde die Seite entwickelt und optimiert, im Dezember 2017 ging sie ins Netz, im Februar warb man damit auf der Messe. Im Blog werden auch Hintergründe beschrieben, die Resonanz sei gut, informieren die beiden Leipziger. Das Kochen in der „Garzer Hafenkante“ passt natürlich sehr gut ins Profil.

Das Projekt Küchenspione hat es unter die besten zehn Anwärter auf den Tourismuspreis des Bundeslandes geschafft, berichtete Björn Gäde, 27 Projekte hatten sich beworben. Im Internet kann man für den Publikumspreis voten.

Zum Projekt gehört auch die Verbindung von lukullischen mit touristischen Genüssen. In Garz gab es dazu eine Kahnfahrt mit Fischermeister Wilfried Schulz auf der Havel, anschließend lud „Havelspinner“ Rainer Wittenburg zum Rundgang durch Garz.

Den Blog zur Aktion findet man unter „www.ferienamwasser.reisen“. Im Internet kann man unter „www.elbhavelwinkel.com“, Rubrik Service, Küchenspione, abstimmen.