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Kulturleben Sydower Kirche wird zum „Filmpalast“

Die Kirche in Sydow, welche nur alle paar Wochen zum Gottesdienst genutzt wird, soll ihre alte Tür in diesem Jahr öfter öffnen.

Von Ingo Freihorst 26.06.2020, 01:01

Sydow l Warum, das erkennt man an einer nagelneuen Plakette an eben dieser Tür: „Land:Gut 2020“ steht darauf zu lesen. Das Projekt des Kulturbüros des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) will mehr kulturelles Leben aufs Land bringen. Was sich hauptsächlich in den Kirchen abspielen soll – deshalb steht auf der Tafel auch der Zusatz „gebraucht und genutzt“.

Mitgebracht hatte die Plakette Klaus-Martin Bresgott vom EKD-Kulturbüro aus Berlin, er ist dort einer der beidenMitarbeiter. Der Kulturhistoriker, Musiker und Germanist lobte die gute Zusammenarbeit mit der jungen Pfarrerin Rebekka Prozell aus Jerichow, welche auch für den Katte-Winkel zuständig ist.

Insgesamt 8000 Euro fließen, um die romanische Dorfkirche mit mehr Leben zu erfüllen. – „Damit die Kultur hier lebendig bleibt“, erklärte der Berliner. Es soll also nicht nur gepredigt werden, man darf nunmehr auch Kinofilme anschauen oder an Workshops teilnehmen, welche eine moderne Aufführung der Weihnachtsgeschichte durch Erwachsene zum Ziel haben.

Beim Anschrauben der Plakette durften neben der Pfarrerin auch die für die bevorstehende Kirchsanierung zuständige Architektin Doreen Dalgahn (dazu in Kürze mehr) sowie Wilfried Jahns von der Kirchgemeinde und Ottokar Blickwedel zum Schraubendreher greifen.

Im August könnte der erste Film im Sydower Gotteshaus über die Leinwand flimmer, hofft die Pfarrerin. Da die Sydower Kirchgemeinde über die einzige bespielbare Orgel im Kirchspiel Wulkow-Wust verfügt, sei langfristig auch die Aufführung von Stummfilme mit Orgelbegleitung geplant – so wie damals alles begann.

Insgesamt wurden deutschlandweit 20 Kirchen für das Projekt  auserkoren, in unserem Bundesland sind es vier.