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Mobile Ausstellung Innovation auf Rädern und zwei Etagen

In welchen Bereichen unseres Lebens sind Innovationen dringend nötig? Darüber informierte der InnoTruck Technikinteressierte in Havelberg.

Von Elisabeth Schneider 07.09.2017, 17:43

Havelberg l Vor allem Schüler des Gymnasiums nutzten die Angebote des InnoTrucks am Sportforum, am Mittwochnachmittag waren dann alle Interessierten willkommen. Ins Leben gerufen wurde die Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Sie soll nicht nur informierend sein, sondern auch potenziellen Nachwuchs für diese Gebiete anwerben und neugierig machen. Auf zirka 100 Quadratmetern können Besucher über 80 Exponate basierend auf 50 Computern betrachten und selbst aktiv werden.

Seit der Eröffnung im April tourt der 18 Meter lange Truck durch Deutschland, um den Menschen Technik und wissenschaftlichen Fortschritt näher zu bringen. Vor allem Schüler sind immer gerne gesehen. Nach Absprache organisieren die Projektbegleiter Workshops, die sich nach den MINT-Fächern (Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) orientieren.

Der Innenraum des Lkw ist in verschiedene Teilbereiche aufgeteilt, beispielsweise „Zivile Sicherheit“, die sich damit beschäftigt, auch im heutigen Zeitalter der Telekommunikation für Privatsphäre zu sorgen, oder „Gesundes Leben“, wo gezeigt wird, wie ein Organmodell aus einem 3D-Drucker helfen kann, Operationen noch präziser durchzuführen. Im oberen Stockwerk geht es grundsätzlich um virtuelle Realität (VR). Dort kann man Lehrfilme ansehen oder Mini-Spiele ausprobieren, während man eine VR-Brille trägt.

„Wir sind 1000 Kilometer ex­tra gefahren, um heute in Havelberg sein zu können“, erklärte Projektbegleiterin Eva Zolnhofer am Mittwoch. Denn der Halt zu Wochenbeginn in Stendal war ausgefallen, weil sich der Truck wegen dringender Reparaturen zur Basis zurückbegeben musste.

Glück für die Schüler des Gymnasiums, die Mittwochvormittag zum ersten Workshop erschienen. Nach einer kurzen theoretischen Einführung in das Konzept des InnoTrucks und den Ablauf der nächsten Stunde wurden die Mädchen und Jungen der 11. Klasse damit beauftragt, ein Brennstoffzellenauto zu bauen. „Wir kommen insgesamt dreimal hierher“, erklärt Linda Müller. „Am Mittwoch für zwei Workshops und am Donnerstag noch einmal.“ Hilfe dabei bekommen sie von den Projektbegleitern. Eva Zolnhofer steht kurz vor dem Doktortitel in Chemie. Ihr Kollege Dr. Dominik Klinkenbuß ist bereits staatlich anerkannter Biologe. Er verdeutlicht: „Wir zeigen hier, woran zur Zeit geforscht wird.“

Neben dem Workshop „Elektromobilität“ steht auch einer zur Organischen Photovoltaik zur Auswahl. Darüber hinaus kann man einen geführten Ausstellungsrundgang durch den Truck für Schulklassen anmelden. Dominik Klinkenbuß erzählt, es seien auch schon Rentnergruppen gekommen, um sich mit der fortschrittlichen Technik vertraut zu machen.

Am Mittwochnachmittag waren es dann vor allem Kinder, die die Ausstellung besuchten. An verschiedenen Exponaten konnten sie mithilfe eines Chip-Armbands Fragen zur Ausstellung beantworten und Punkte sammeln. Ein Roboter, der selbstständig Digitaluhren zusammenbaut, war das Highlight für viele junge Besucher. „Ich finde diesen Truck richtig cool“, bemerkte Toni Hamann anerkennend. Der ­Gymnasiast war sehr interessiert an der fortschrittlichen Technik, mit der die Ausstellungsstücke ausgestattet sind. Angesichts der Zielstellung, Jugendliche davon zu überzeugen, wie wichtig es heutzutage ist, Lösungen für bestehende globale Probleme zu finden, ist es schade, dass sich nicht mehr Gäste in dem Alter am Mittwochnachmittag im Innovationsbotschafter einfanden.

Heute geht es weiter nach Halberstadt, wo erneut Schüler und Besucher dazu eingeladen sind, sich über die Bedeutung und die Erfolgsfaktoren von Innovationen zu informieren.