1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Mit EU-Geldern zu neuer Ausstellung

Museum Mit EU-Geldern zu neuer Ausstellung

Gute Aussichten für das Prignitz-Museum in Havelberg: Die Leader-Aktionsgruppe will Modernisierung und digitale Ausstattung unterstützen.

Von Andrea Schröder 25.10.2018, 01:01

Havelberg l Wie war es in der Steinzeit in der Region um Havelberg? Wann gab es die ersten Ansiedlungen? Wie lebten die Menschen damals? Welche Handwerkzeuge nutzten sie? Wer baute die ersten Burgen und Dörfer? Wann entstanden Kirchen und Klöster? Was passierte in der Industriezeit auf dem Lande? Antworten darauf gibt die Dauerausstellung zur Siedlungsgeschichte im Havelberger Prignitz-Museum. Sie befand sich seit Jahrzehnten im Westflügel der früheren Klosteranlage am Dom.

Wegen der Sanierung des Westflügels durch die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt mussten die Exponate ausziehen. Geplant war, sie nach Ende der Arbeiten dort wieder aufzubauen. Jedoch in modernisierter Form. Dafür war es bislang nicht möglich, Fördergelder zu bekommen. Über Leader stehen jetzt EU-Gelder in Aussicht.

Am Dienstag tagte die Lokale Aktionsgruppe (LAG) „Elb-Havel-Winkel“ in der im Sommer eröffneten Event- und Schaubrauerei Schollene – ebenfalls ein Leader-Projekt. Museumsleiterin Antje Reichel stellte das Vorhaben Modernisierung und Digitalisierung des Prignitz-Museums vor. Dazu gehören neben der Neugestaltung der Siedlungsgeschichte mit neuen Vitrinen und Tafeln die digitale Ausstattung des Museums etwa für den Einsatz von Audioguides und eine architekturgeschichtliche Beschreibung der Räume der Klosteranlage.

Denn diese geben den Ausstellungen nicht nur Raum, sie erzählen selbst Geschichte. Die Ausstellung soll die Region um Havelberg mit Prignitz, Altmark, Jerichower Land und Havelland umfassen. Die Kosten belaufen sich auf knapp 240.000 Euro, von denen 90 Prozent gefördert werden könnten. Die Anträge müssen bis zum 1. März 2019 gestellt sein.

Die LAG setzt sich weiterhin für die Tourismus-Entwicklung der Region ein. Dazu werden auch im kommenden Jahr Vorhaben von der EU unterstützt. „Insgesamt könnten 13 der eingereichten 17 Projekte auf der Prioritätenliste für 2019 finanziell unterstützt werden“, sagte die stellvertretende Vorsitzende Ute Panther im Anschluss der Mitgliederversammlung. Mit 250.000 Euro würden allerdings deutlich weniger Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds ELER zur Verfügung stehen. Deswegen nutzen die Projekte auch Fördermittel aus dem sogenannten CLLD-Topf, wie der Kulturerberichtlinie EFRE und dem Sozialfonds (ESF).

Neben der Förderung des Prig­nitz-Museums sollen Gelder unter anderem für den Ausbau des Knotenpunktsystems für Radler, für die Kirchturmsanierung in Vehlgast, für die Havelhöfe in Nitzow und das Demografiemanagement im Elbe-Havel-Land fließen.

Aufgrund des begrenzten Budgets setzt die LAG auf Schwerpunkte. „Das ist derzeit klar der Tourismus, der für den Elb-Havel-Winkel enorm wichtig ist. Durch die Nutzung der vorhandenen Potenziale werden Arbeitsplätze geschaffen, Wertschöpfungseffekte erzielt und somit die Zukunftsfähigkeit der Region gesichert. Allerdings geht es uns dabei nicht ausschließlich um Investitionen in Gebäude, sondern auch um die Stärkung von Kooperationen und Initiativen“, sagte Leader-Manager Gäde.

Ein Beispiel für ein erfolgreiches Kooperationsprojekt sind die „Küchenspione“ mit den Tourismusmanagerinnen der Hansestadt Havelberg und der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land. Die kulinarische Bloggeraktion ist für den Tourismuspreis „Vorreiter in Sachsen-Anhalt“ nominiert. Noch bis zum 27. November können Bürger unter der Internet­adresse www.sachsen-anhalt-tourismus.de/vorreiter-voting/  noch für den Publikumspreis abstimmen.