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Musikakademie Es wird wieder international im Dorf

Das Haveldorf Nitzow bereitet sich nach der Premiere 2017 auf seine 2. Internationale Kammermusik-Akademie vor.

Von Dieter Haase 17.07.2018, 19:06

Nitzow l Die Internationale Kammermusik Akademie - vom 22. bis 29. Juli -  bringt 2018 zum zweiten Mal hochtalentierte Nachwuchsmusiker aus zehn verschiedenen Ländern in den Elb-Havel-Winkel. Betreut von renommierten Dozenten erarbeiten sie wichtige Werke der Kammermusikliteratur von der Wiener Klassik bis in die Gegenwart und stellen ihre Interpretationen bei zwei Konzerten – am 28. und am 29. Juli – in der Dorfkirche vor.

Eine Woche lang leben und arbeiten die Musiker gemeinam in Nitzow. „Ich freue mich schon sehr auf die elf jungen Gäste. Zumal sie jetzt komplett feststehen. Bis vor kurzem war das noch nicht so“, sagt Rita Spanner, die im Haveldorf alle organisatorischen Fäden für die musikalische Woche in ihren Händen hält.

Im Laufe des kommenden Sonntags (22. Juli) werden die Musikstudenten, die auf der ganzen Welt zu Hause sind, in Nitzow ankommen: die englische Cellistin Ariana Kashefi, die spanische Violinistin Carla Marrero, Kwan Hon Gordon Lau (Viola) aus China, Johannes Välja (Violoncello) aus Estland, Josua Petersen (Violoncello) aus Deutschland, Larissa Cidlinsky (Violine) aus Deutschland, Marie-Therese Schwöllinger (Violine) aus Österreich, Mila Krasnyuk (Viola) aus der Ukraine, Ohad Cohen (Violine) aus Israel, Patricio Velásquez Cárdenas (Violine) aus Chile und Sequoyah Sugiyama (Viola) aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Als 20-Jähriger gehört er zu den jüngsten Teilnehmern der Kammermusik Akademie. Und er hat die weiteste Anreise aller vor sich. Denn er kommt direkt aus Los Angeles nach Nitzow. Die anderen Musiker studieren fast ausschließlich allesamt in Deutschland. Weshalb es auch so gut wie keine Sprachpro­bleme untereinander sowie mit den Dozenten geben dürfte. Deutsch und Englisch funktionieren in einem sochen Kreis immer. Dozenten sind in diesem Jahr übrigens Joanna Kame­narska für Violine, Arne-Christian Pelz für Violoncello und Sara Maria Rilling für Viola. Bei letzterer liegt übrigens auch wieder die künstlerische Leitung der Kammermusik Akademie in Nitzow – wie auch schon im vergangenen Jahr. „Ich bin bereits voller Spannung, denn ein solches Event ist auch für mich immer wieder sehr aufregend“, machte sie deutlich.

Sara Maria Rilling wird auch erst am Sonntag anreisen, allerdings so zeitig, dass sie mit ihrem Pkw im „Pendelverkehr“ hin und wieder Teilnehmer vom Bahnhof in Glöwen abholen und nach Nitzow bringen kann.

Das gilt auch für die organisatorische Leiterin, die Nitzowerin Rita Spanner. „Aber ich kann dabei gut auf meine Erfahrungen des letzten Jahres aufbauen – und auf die große Hilfe, die sowohl alteingesessene Nitzower als auch relativ neue Bewohner unseres Dorfes mir für dieses Jahr angeboten haben“, sagt sie. Eine große gemeinsame Aktion der Dorfgemeinschaft startet zum Beispiel am Freitag dieser Woche. „In der Zeit von 16 bis 18 Uhr wollen wir das Kircheninnere und auch das -äußere gründlich putzen und damit alles bestens für die beiden Abschlusskonzerte vorbereiten.“ Über die Bereitschaft vieler Nitzower, auch dabei zu helfen, freut sie sich sehr. Wer noch helfen möchte, sollte sich allerdings zuerst an sie wenden, damit auch jeder eine Aufgabe für Freitagnachmittag erhalten kann.

Untersützung leisten die Nitzower aber auch in anderer, vielfältiger Art und Weise: mit der Bereitstellung von Unterkünften zum Beispiel oder mit der Pausenversorgung für die Konzerte. Und auch gemütliche gemeinsame Grillabende für die Teilnehmer können dadurch zum Abschluss von langen Übungstagen abgesichert werden.