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Nach der Flut 28 Millionen Euro sind verbaut

Über den Stand der Behebung aller 462 Flutschäden in der Verbandsgemeinde hat das Projektbüro den Bauausschuss informiert.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 09.05.2017, 14:30

Fischbeck/Schönhausen. Es ist noch viel zu tun. Von den 462 Maßnahmen im Elbe-Havel-Land, die von den Fördermittelgebern auch nahezu alle positiv beschieden worden sind, konnten jetzt – fast vier Jahre nach der Katastrophe am Fischbecker Deich – 26,8 Prozent umgesetzt werden. Von den 89,2 Millionen Euro Schäden im Innen- und Außenbereich sind 28 Millionen Euro investiert und auch abgerechnet worden.

Diese Zahlen präsentierte Peter Hackel auf der Sitzung des Bauausschusses. Das Projektbüro IGEA mit Sitz in der Schönhauser Fontanestraße (Rathaus) unterstützt seit 18 Monaten das Bauamt bei der Flutschadensbeseitigung.Insgesamt 30 Planer arbeiten an allen Maßnahmen im Gebiet zwischen Fischbeck und Sandau. „Die Zusammenarbeit klappt sehr gut sowohl mit dem Bauamt als auch mit den Zuwendungsgebern – dem Landesverwaltungsamt in Halle, der Investitionsbank in Magdeburg und dem Amt für Landwirtschaft und Flurneuordnung in Stendal“, bekräftigte Peter Hackel.

Bei so einer Masse an Maßnahmen laufe nicht alles ganz planmäßig. Als Beispiel nannte er die Klietzer Mühlenstraße, die dann doch zu einer Winterbaustelle wurde. Im Großen und Ganzen könne man aber zufrieden sein. Allerdings geraten die Baufirmen in der Region an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit und es werde immer schwieriger, die Firmen für einen zeitnahen Baubeginn und eine zügige Umsetzung zu gewinnen.

Im Wesentlichen sollen bis Ende 2018 die größten Projekte vor allem im Innenbereich abgeschlossen sein, endgültig alle bis 2020. Das betrifft vor allem dann auch die Wirtschaftswege in Nähe der Deiche, die zuletzt saniert werden. Und auch die Parks in Schönhausen und Wust bedürfen etwas mehr Zeit. Das größte Projekt, der Ersatzneubau der Turnhalle in Schönhausen, wird demnächst begonnen.

Die Ausschussmitglieder zeigten sich dankbar für die gute Übersicht. Ganz detailliert informiert das Projektbüro gern auch die Gemeinden – Wust-Fischbeck, Kamern und Schönhausen haben von dem Angebot Gebrauch gemacht.

Die Verbandsgemeinde selbst betreffen lediglich zehn Maßnahmen im Wert von 4,2 Millionen Euro, vier sind abgeschlossen: Wiederherstellung Ortsverbindungsstraße Klietz zum Hohengöhrener Damm, Anschaffung Tanklöschfahrzeug Feuerwehr Fischbeck und Mannschaftstransportwagen Feuerwehr Schönhausen sowie Ersatzbeschaffung von Hochwasserschutzmaterial. Noch zu erledigen sind: Wiederherstellung Anbindung von Neuermark an die B 107, Neubau mehrerer Brücken über Gräben sowie die Wiederherstellung der Ortsverbindung Hohengöhren zum Hohengöhrener Damm.

Von den 99 Maßnahmen im Innen- und Außenbereich im Gesamtwert von knapp 20 Millionen Euro in Wust-Fischbeck sind 22 erledigt.

In Schönhausen sind es 139 Projekte (26,3 Millionen Euro), von denen hinter 32 ein Haken gesetzt werden konnte.

In Kamern hat die Flut bei insgesamt 114 Maßnahmen 22 Millionen Euro Schäden innerhalb und 12 Millionen außerhalb angerichtet. Mit 13 Maßnahmen sind jeweils innerörtlich und außerörtlich gegenwärtig gut die Hälfte abgeschlossen. Die Einweihung des neuen Jugendklubs an der neu gestalteten Badestelle ist am Sonnabend einer der Höhepunkte im Gemeindeleben.

In Klietz gibt es innerörtlich 17 Wiederaufbaumaßnahmen im Wert von 4,6 Millionen Euro, von denen acht abgeschlossen sind. Dazu kommen 49 neu zu bauende oder zu sanierende Wege und Brücken im Außenbereich für 6,8 Millionen Euro, von denen erst 11 Prozent abgearbeitet sind.

In Schollene hielten sich die innerörtlichen Schäden mit 59 000 Euro an fünf Objekten in Grenzen. Hier steht die Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit der Fischerhütte und der Neubau eines Rastplatzes noch an. Von den Schäden im Außenbereich (3,5 Millionen Euro) sind 16 Prozent erledigt.

In Sandau müssen nur noch die Maßnahmen Fähranleger und Elbstraße realisiert werden, dann sind alle fünf innerstädtischen Projekte für 567.000 Euro fertig. Außerhalb der Stadtmauern sind insgesamt 1,4 Millionen Euro Schäden angerichtet worden, von diesen 10 Maßnahmen sind mit der „Königsallee“ als eine der ersten Maßnahmen bereits knapp 30 Prozent des Gesamtschadens behoben.