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Nach der Flut 5,8 von 19,9 Millionen Euro sind verbaut

Wust-Fischbeck war besonders stark vom Elbe-Hochwasser 2013 betroffen. In der Gemeinde ist ein Viertel der Schäden behoben.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 31.03.2017, 13:08

Wust-Fischbeck l Mit 19,9 Millionen Euro sind die Schäden beziffert, die die Flut im Juni 2013 in der Gemeinde Wust-Fischbeck angerichtet hat. Abgearbeitet ist bislang gut ein Viertel: 22 von insgesamt 75 inner- und außerörtlichen Maßnahmen.

„Es liegt noch ein gutes Stück Arbeit vor uns." Mit dieser Vorausschau beendete Peter Hackel auf der Ratssitzung in Wust seinen Bericht zum Stand der Abarbeitung der Flutschäden in der Gemeinde Wust-Fischbeck. Er ist einer der sechs Mitarbeiter der Ingenieurgesellschaft für Erschließungs- und Anlagen-Planung (IGEA), Projektbüro Schönhausen, das das Bauamt bei der Bewältigung der Baumaßnahmen unterstützt.

Von den aufgelisteten 75 Maßnahmen, für die es 100 Prozent Fördermittel gibt – Zuwendungsgeber sind das Landesverwaltungsamt, das Amt für Landwirtschaft und Flurneuordnung und die Investitionsbank – sind 22 abgeschlossen. Das sind knapp 30 Prozent des gesamten Schadens- umfanges. Von den 19,9 Millionen Euro sind also 5,8 Millionen bereits umgesetzt.

Zu den in der Liste grün markierten und damit abgehakten Projekten gehört unter anderem der Neubau des Gerätehauses der Feuerwehr in Fischbeck (knapp 1,3 Millionen Euro), Sanierung Dorfgemeinschaftshaus Kabelitz (473.000 Euro), Haus der Vereine in Fischbeck (599.000 Euro), Bürgerhaus in Fischbeck (210.000 Euro), Sportlerheim Fischbeck mit Außenanlagen (246.000 Euro), Wohnblock Mühlenweg 4 in Fischbeck (33.000 Euro) und Mühlenweg 5 (102.000 Euro), Wohnhaus Breite Straße 71 in Wust (35.000 Euro) und Breite Straße 34 (82.000 Euro), Nebenanlagen Kabelitzer Straße (306.000 Euro, die Fahrbahn wurde über den Landkreis realisiert), Ovelgünne in Fischbeck (490.000 Euro), Friedensstraße in Wust (86.000 Euro), Nebenanlagen Ortsdurchfahrt Fischbeck (529.000 Euro) sowie die Wiederherstellung Alte B 188 in Fischbeck (408.000 Euro).

Noch gar nicht in Angriff genommen wurden Wirtschaftswege, Brücken und Durchlässe im Außenbereich der Orte. Das wird erst gemacht, wenn die Deichbauarbeiten abgeschlossen sind. Gerade begonnen hat die Erneuerung der Wege südlich von Kabelitz. Und auch die Darre in Fischbeck wird gebaut, ebenso der letzte Abschnitt der Wuster Ortsdurchfahrt.

Die letzte Maßnahme, die vom Bauamt kurz vor Ablauf der Antragsfrist eingereicht worden war, ist die Wiederherstellung zweier Gewässer bei Kabelitz. Dafür sind 346 000 Euro bewilligt.

Noch offen sind unter anderem die Wiederherstellung des Untergeschosses des Nebengebäudes der Wuster Grundschule und des Wuster Parkes als größtes Flutprojekt mit 2,3 Millionen Euro sowie der Neubau des Wuster Bauhofes für rund eine Million Euro.

Auch dem Backhaus in der Wuster Siedlung bleibt nur der Abriss. Allerdings werden für den Wiederaufbau die alten Steine verwendet, so dass das Haus wieder so aussieht wie vorher. Knapp 60 000 Euro stehen dafür im Plan. Die Umsetzung soll voraussichtlich dieses Jahr erfolgen.

Die längste Zeit in Anspruch nehmen wird die Sanierung des Parks. Hier ist ein denkmalpflegerischer Mehraufwand berücksichtigt, damit das Gelände wieder so aussieht wie einst, als es für das Gutshaus derer von Katte angelegt worden ist.

Peter Hackel erklärte, dass es bis zum Abschluss aller Arbeiten bis 2020 dauern wird. „Bei den Ausschreibungen hoffen wir auf heimische Bewerber. Denn das stabilisiert auch die Wirtschaft in der Region.“ Bei den meisten Baustellen konnten entsprechend des günstigsten Angebotes auch Firmen aus der Region berücksichtigt werden.

Der Gemeinderat bedankte sich für diese umfassende Übersicht bei der IGEA-Mitarbeitern.

Geklärt werden muss das Anliegen, das ein Gast der Ratssitzung vortrug: Die Gartenstraße in Wust hatte im Juni 2013 auch bis zu 50 Zentimeter im Wasser gestanden und Absackungen werden immer deutlicher. „Aber in der Auflistung vermisse ich diese Straße“, stellte er verwundert fest. Tatsächlich waren für die Gartenstraße keine Wiederaufbaumittel beantragt worden. Warum, konnte auf der Sitzung nicht geklärt werden. Das Bauamt werde sich dieser Angelegenheit widmen.