Einleben in ein neues Haus

Wust l Fertig ist das neue Haus noch nicht. Aber auf der Einweihungsfeier am Freitag konnten Jana und Da­niel Schulze schon mal erzählen, mit welchen Farben die Wände des großen Flachbaus verputzt werden. Seit kurzem wohnen Schulzes und ihre Mieter nebenan in dem Haus in der Breiten Straße. Es steht an der Stelle, an der Anfang Dezember der Bagger ihr altes Heim eingerissen hat. Die Flut im Juni 2013 hatte die Statik so sehr geschädigt, dass eine Reparatur nicht mehr möglich war.

„Ja, es ist schön geworden“, zeigt das Ehepaar das neue Heim. Doch das Strahlen im Gesicht fehlt. „Es ist noch nicht unser Zuhause, obwohl ja unsere alten Möbel drin stehen. Ein Neubau ist eben kein Haus mit Charakter, wie es alte Gebäude nun mal haben.“ Und viel selbst Hand anlegen konnte Daniel Schulze, der an seinem alten Heim so viel selbst modernisiert hatte, nicht. Denn für die Investitionsbank müssen Nachweise über die Ausführung durch Firmen erbracht werden. Die alten Balken, die der alten Wohnküche so viel Gemütlichkeit verliehen hatten, waren vor dem Abriss noch ausgebaut worden, „die kommen jetzt zurück in den Flur und erinnern uns dann immer an unser altes Heim. Und wenn wir dann erst einmal ein paar Wochen hier leben, werden wir uns auch wohl fühlen“, ist Jana Schulze zuversichtlich. Recht wohl fühlen sich die Nachbarskinder Lilli-Marie (9 Jahre) und Anna-Luna Neuber (11 Jahre). Die Mädchen konnten den Einzug kaum erwarten, denn im Neubau hatte es ihnen gar nicht gefallen, „da mussten wir 51 Stufen laufen und uns ein Zimmer teilen.“ Nun konnten sie selbst entscheiden, in welchen Farben ihre Kinderzimmer gestrichen werden.

Draußen haben Schulzes noch viel zu tun, aber das machen sie gern. Denn mit jedem Handgriff werden Haus und Hof ein Stück mehr Eigentum, in dem sie sich wohlfühlen und dem sie Charakter verleihen.