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Räume der ehemaligen Kreisverwaltung werden für psychiatrische Therapien genutzt Neueröffnung am 17. April: Mehr Platz für die Havelberger Tagesklinik

Von Wolfgang Masur 06.04.2013, 01:14

Die Havelberger Tagesklinik, eine Außenstelle des AWO-Fachkrankenhauses Jerichow, hat sich vergrößert. Ein weiterer, lange leerstehender Teil der ehemaligen Kreisverwaltung in der Genthiner Straße ist dazugekommen.

Havelberg l 320 000 Euro kostete der Um- und Ausbau der neuen Therapieräume, die am 17. April feierlich in Betrieb genommen werden.

Die Tagesklinik erfüllt einen wichtigen, eigenständigen Beitrag zur Behandlung psychisch kranker Menschen. Sie stellt eine Alternative oder Ergänzung zum stationären Klinikaufenthalt dar, der dadurch in manchen Fällen vermieden oder zumindest verkürzt werden kann. "In der Tagesklinik werden Menschen, die beispielsweise unter Depressionen, Angsterkrankungen und psychotischen Störungen leiden oder sich in einer Lebenskrise befinden, teilstationär behandelt. Der große Vorteil ist, dass die Patienten in ihrem sozialen Umfeld bleiben und die Therapieangebote tagesklinisch wahrnehmen können", erklärt die Leiterin der Einrichtung, Oberärztin Simone Voigt.

Die bislang genutzten Räumlichkeiten sind erhalten geblieben. Sie wurden, nachdem die zusätzlichen Zimmer saniert waren, ebenfalls auf Hochglanz gebracht. Ergotherapeutin Evelyn Schulz freut sich am meisten darüber, denn sie bekommt nun mehr Platz für ihre Arbeit mit den Patienten. In den alten Ergotherapieräumen kommt jetzt die psychiatrische Institutsambulanz, die sich zuvor im Keller befand, unter. Die Musiktherapie gehört auch nicht mehr zu den "Kellerkindern", denn auch diese Abteilung ist nach oben gezogen. "Im neuen Bereich wurden zwei große Gruppentherapieräume geschaffen, ein großer Sportraum, der auch für die Freizeitgestaltung genutzt werden kann und es gibt zwei Entspannungsräume mit Relaxliegen. Sie werden beispielsweise auch für die Ohrakupunktur genutzt", zählt Simone Voigt auf. Des Weiteren gibt es nun ein Zimmer für die Klangschalltherapie und im neuen Eingangsbereich befinden sich die Geschäftsräume. Dazu zählen das Dienst- und Arztzimmer und ein Büroraum. "Der schönste Bereich ist der Aufenthaltsraum mit integrierter Küche. Da können sich Patienten und Personal so richtig wohlfühlen - es ist auch mein Lieblingsraum", schwärmt die Oberärztin.

Die Patientenzahl wird mit der Erweiterung der Klinik nicht steigen, denn die Havelberger Tagesklinik ist für 16 Patienten ausgelegt. "Die Vergrößerung war aber sehr wichtig, denn es fehlte einfach an Raum. Es sind einige Entspannungstherapien hinzugekommen und wir wollten auch aus den Kellerräumen raus, die nicht sehr ansprechend waren."

Ein Osterburger Bauplaner hat die Veränderungen im Haus geplant, und regionale Baufirmen setzen alles um. Geplant ist noch, auch draußen etwas für die Patienten zu schaffen. Da denkt man zum Beispiel an Sitzecken.

Zur Neueröffnung der Havelberger Tagesklinik am 17. April, die um 12.30 Uhr beginnt und musikalisch von der Jerichower Krankenhausband "Die Saitenspinner" umrahmt wird, wird Wolfgang Schuth als Geschäftsführer der AWO-Krankenhausbetriebsgesellschaft zahlreiche Gäste begrüßen. Darunter Michael Kunstmann, Referent im Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Iris Schubert, Amtsleiterin des Gesundheitsamtes des Landkreises Stendal, und Havelbergs Bürgermeister Bernd Poloski. Chefärztin Dr. Petra Zacke und Verwaltungsleiterin Ursula Bauer werden über die Entwicklung der Tagesklinik Havelberg referieren. Der ärztliche Leiter und Chefarzt des AWO-Fachkrankenhaus Jerichow, Joachim Müller, spricht zur Bedeutung der Tagesklinik für die regionale Versorgung und Oberärztin Simone Voigt zum Konzept der Einrichtung. Ab 15 Uhr gibt es dann einen Tag der offenen Tür für alle interessierten Bürger.