Neues bei GuM Vorstandswahl steht an

Beim Geschichtskreis und Marionettenbühne Wust-Wulkow steht baulich einiges an und im Vorstand gibt es Veränderungen.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 22.03.2018, 13:39

Wust l Seine Arbeit lässt ihm keine Zeit mehr, sich ausreichend um die Organisation von Geschichtskreis und Marionettenbühne, GuM, zu kümmern. Das schreibt Matthias Kage unter der Rubrik „Der Vorsitzende hat das Wort“. Zunächst zieht er ein positives Fazit über 2017, freut sich über die Entwicklung der Marionettenbühne und die Aufführung am Ostermontag und kündigt Bauarbeiten unter anderem in der Wuster Kirche an. Auf der Vollversammlung am 6. Mai wird ein neuer Vorstand gewählt (am Tag zuvor gehen die GuMler auf Exkursion nach Halle). 2014 hatte Matthias Kage den GuM-Vorsitz von Karlheinz Stephan übernommen.

Während dieses Jahr die Innensanierung der Großwulkower Kirche abgeschlossen wird, steht in der Wuster Kirche die Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden – eine Folge des Deichbruchs im Juni 2013, als das Wasser auch bis nach Wust floss – an. Geplant ist in Abstimmung mit dem Denkmalamt Sanierungen am Fundament, am Mauerwerk der Nordseite und am Fußboden. Dafür ist es auch erforderlich, einen Teil des Gestühls abzubauen. Mit Einschränkungen bleibt die Kirche für Besucher geöffnet.

Nachdem „Frau Holle“ zu Weihnachten erfolgreiche Premiere im Haus der Marionettenbühne, der Briester Kirche, gefeiert hatte, gibt es am Ostermontag ab 15 Uhr erneut eine Vorstellung. Zu den neuen Spielern, die den Marionetten Leben einhauchen, gehört Pfarrerin Friederike Bracht. In einem Beitrag in „Offene Türen“ beschreibt sie ihren Weg auf die Bühne (Auszug): Schuld war die Goldmarie! Katrin Köhler erzählte im Gospelchor von den Personalsorgen der Marionettenbühne. Ganz die vorbildliche Pfarrerin sagte ich: „Sag Bescheid, wenn ich Euch unterstützen kann.“ Ich dachte an Werbung im Gemeindebrief etc., Katrin an „praktische“ Hilfe. Also brachte sie mir das Textbuch zwei Wochen später mit und die nächsten Probentermine. Meine Frage, welche Aufgabe ich denn übernehmen solle – wieder dachte ich an Tischerücken und Kulissenschieben – quittierte sie mit einem Lachen: „Die Pechmarie“. Noch nie hatte ich eine Marionette in der Hand. Und da stand ich nun, mit zwei linken Händen und der irrigen Annahme, ich müsste zumindest den Text nicht auswendig lernen, weil mich schließlich niemand sehen würde. Der „Märchenvogel“ nahm mich liebevoll auf. Zwar wurde mir sofort klar, dass ich den Text lernen muss, weil ich a) keine Hände frei habe und b) es auch noch dunkel hinter der Bühne ist, aber der Text wollte einfach nicht in meinen Kopf. Besonders Stichwortanschlüsse gelingen noch immer nur selten und es ist der Spontanität der Mitspieler zu verdanken, dass die Handlung dennoch erkennbar bleibt. Ich finde es faszinierend, wie lange und mit wie viel Herzblut der „Märchenvogel“ seine Mitspieler erfüllt. Jede Woche Probe, das Texte lernen, Marionetten bauen, Kulissen ersinnen und verbessern ... und dann die ganze Vor- und Nachbereitung einer Aufführung und das Erarbeiten neuer Stücke – ein wunderbares Hobby und viel mehr als das. Noch immer bin ich aufgeregt, wenn die Pechmarie die Bühne betritt und im Rampenlicht steht. Ich will die junge Dame bei all ihren charakterlichen Schwächen ja nicht noch mehr blamieren. Umso mehr erfreue ich mich dann am Zusammenspiel hinter und auf der Bühne. Auch wenn die wöchentlichen Proben für mich kaum machbar sind – ich bleibe dem Märchenvogel treu und bin gespannt, die Bekanntschaft der anderen Figuren zu machen. Es freut mich, dass so viel Leben in der Briester Kirche herrscht und ich auf dieser Kanzel mal nicht alleine stehen muss.

Zu Offene Türen gehört auch die Rubrik „Empfehlungen“. Die kommt dieses Mal von GuM-Archivar Michael Schilling. Er empfiehlt die Chronik der Wuster Siedlung, geschrieben von Sepp Herd. Selbst hier aufgewachsen, beschreibt er, wie aus Kattes Rittergut eine Siedlung mit zwölf Bauernhöfen entsteht.

Neben Marionettenspiel zu Ostern und Vollversammlung plant GuM noch eine weitere Veranstaltung: Am 13. Juli ist wieder das Rossini-Quartett mit einem Konzert zu Gast in der Melkower Kirche.