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Ostern Bockiger Wind stört Eiersucher nicht

Sonnenschein, dunkelblaue Wolken, ein kurzer Regenschauer und stürmische Böen begleiteten das Osterfest in Havelberg.

Von Andrea Schröder 17.04.2017, 15:20

Havelberg l Als sich am Sonnabendnachmittag die ersten Besucher zum großen Havelberger Osterfest aufmachten, lachte sogar die Sonne über dem Modellsportzentrum. Rolf Müller vom Jugendzentrum und Thomas Wojtalla vom Modellsportzentrum begrüßten die kleinen und großen Besucher. Die Feuerwehr hatte ihr Hilfsleistungsfahrzeug aufgebaut und die Jugendwehr gab einen Einblick in ihre Arbeit. Die Modellflugsportler brachten trotz des bockigen Windes, wie ihn Thomas Wojtalla bezeichnete, ihre Maschinen in die Lüfte.

Das war gar nicht so einfach und setzt viel Erfahrung durch Training, Ruhe, Reaktionsschnelligkeit und Vertrauen ins Flugzeug voraus, wie es Pilot Arno Luksch beschrieb. Sein Flieger war ebenso wie der von Uwe Mech mit Süßigkeiten gefüllt. Traditionell wurde das Osterfest mit dem Abwerfen der süßen Last eröffnet und die Kinder freuten sich über das erste Sucherlebnis. „Man darf bei diesem böigen Wind nicht zu langsam werden und muss lieber ein bisschen mehr als zu wenig Gas geben“, sagte Uwe Mech. Zum Glück kam der Wind von vorn auf die Flugbahn, „Querwind wäre schlimmer“.

Begehrt war aufgrund der frischen Temperaturen schon von Anfang an das Feuer in der Feuerschale, an dem sich Besucher gerne aufwärmten. Gute Gelegenheit dafür bot auch das Domizil der Modellsportler, wo Frauen des Fördervereins selbstgebackenen Kuchen, Kaffee und andere Getränke anboten. Für Deftiges war durch Schiffers Kneipe auf dem Platz gesorgt.

Je näher der Startpunkt zur großen Eiersuche um 16 Uhr rückte, desto mehr füllten sich die Plätze vor den Absperrgittern. Beim Aufbau waren dieses Mal auch junge Leute aus dem Projekt „Jugend stärken im Quartier“ mit dabei, die den technischen Ablauf unterstützten, berichtete Rolf Müller, Leiter des Jugendzentrums. Acht Jugendliche aus Havelberg und Klietz, darunter auch Asylbewerber, werden in diesem Projekt von Eckard Schuster betreut. Das Verstecken der Ostereier übernahmen Jugendzentrum und Modellsportzentrum.

Traditionell fiel auch dieses Mal wieder der Startschuss zur Eiersuche aus der Kanone der Schützengilde Havelberg von 1849, nachdem der stellvertretende Bürgermeister André Gerdel das Fest offiziell eröffnet hatte. Er dankte allen Beteiligten und Sponsoren für ihre Unterstützung. Mit dabei waren zwei Osterhasen, die für die Kinder süße Trostpflaster parat hielten, sollten sie kein Ei finden. In den Kostümen steckten dieses Mal Janice und Johanna. Dann stürzten die Kinder und Jugendlichen auf die für sie vorbereiteten Flächen, wo jeweils 500 bunte und fünf goldene Eier versteckt waren. Die ersten goldenen Eier, auf deren Finder tolle, von der Touristinfo organisierte Preise warteten, waren schnell gefunden.

Nur das zehnte Ei auf dem Feld der Großen ließ sich nicht auffinden. Als Rolf Müller nach einer Stunde – die kurze Regenhusche war gerade vorbei – verkündete, dass das Goldei wohl verschwunden ist, meldete sich Simon Kosmala (8) aus Freiberg. Mit seinem Papa, der aus Havelberg stammt, gehörte er zu denjenigen, die die Suche nicht aufgegeben hatten, und fand tatsächlich noch das Ei. Zum Abschluss wurde Knüppelkuchen über dem Feuer gebacken.