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Polizeibesuch Kinder gehen nicht mit jedem mit

Regionalbereichsbeamte sprachen mit Kindern aus der Havelberger Kita „Zwergenland“ darüber, dass sie nicht mit Fremden mitgehen sollen.

Von Andrea Schröder 14.05.2017, 17:51

Havelberg l „Ich geh doch nicht mit Jedem mit“ heißt nicht nur ein Kinderbuch von Dagmar Geisler. Das war auch Thema eines Besuches der Havelberger Regionalbereichsbeamten (RBB) Guido Schulz und Axel Ritter und der Stendaler RBB Janet Dall am Freitag in der Kita „Zwergenland“. Es ist ein sensibles Thema, die Kinder vor Fremden zu warnen, ohne ihnen eine permanente Angst einzujagen, weiß Janet Dall. Mit Hilfe des Kinderbuches erklärt sie Mädchen und Jungen, weshalb sie nicht mit Fremden mitgehen sollen.

Die 24 künftigen Abc-Schützen hörten in zwei Gruppen aufmerksam zu, wie das kleine Mädchen Lu als einziges Kind noch vor dem Kindergarten steht und wartet, dass es abgeholt wird. Lu geht nicht mit Frau Schmidt mit, auch nicht mit Rolf, der Papa beim Schuppenbau hilft. Auch den Mann mit dem Auto, der sagt, dass er ihre Mama kennt, weist sie ab. Ebenso wie Frau Meier, die nur zwei Häuser weiter neben Lus Familie wohnt. „Ich kenn dich nicht, ich geh‘ nicht mit“, sagt Lu jedem. Und auch, dass Mama ihr gesagt hat, dass sie warten soll. Da ist es ihr egal, dass es schon regnet und sie allein vor der Kita steht. Erst als endlich ihr Bruder Fips kommt, geht sie natürlich mit.

Die Kinder hörten aufmerksam zu und erfuhren, dass es auch für Lu im Kindergarten eine Liste gibt auf der steht, wer sie abholen darf.

„Darüber müsst ihr mit euren Eltern sprechen und eure Erzieher müssen das auch genau wissen“, sagte Janet Dall den Kindern. Sollten sie mal auf dem Spielplatz allein sein, weil Mama oder Papa ganz in der Nähe in ein Geschäft gegangen sind, müssen sie warten und sich nicht beirren lassen, wenn vielleicht ein Mann oder eine Frau mit einer Tüte Gummibärchen lockt, etwa ins Auto zu steigen.

Sollte es mal dazu kommen, dass ein Fremder sie mitnehmen will und sie dabei an den Händen festhält, sollen die Kinder laut schreien. „Am besten Feuer, auch wenn es nicht brennt. Auf einfache Hilferufe reagieren manche nicht. Sie denken vielleicht, dass es ein Spiel ist und nehmen es nicht so ernst“, erklärte die Beamtin den Kindern. Das Wort Feuer wirke viel stärker. Und sie ermunterte die Kinder dazu, in solchen Fällen nicht nur laut zu schreien und zu kreischen, sondern auch zu treten, zu beißen und zu kratzen. Mit ihren Erziehern wollten die Kinder das anschließend gleich mal testen.

In der Kita „Regenbogen“ sind die Regionalbereichsbeamten zu diesem Thema am 6. Juni zu Gast, berichtete Guido Schulz. Sie haben in den nächsten Wochen einige Termine in Kitas und Schulen, aber auch bei Senioren. So zum Beispiel am 16. Juni beim Tag der Verkehrserziehung in der Sekundarschule zur Alkohol- und Drogenprävention. Am 21. Juni wird mit Sekundarschülern und Gymnasiasten aus den Klassen 9 und 11 der Gurtschlitten ausprobiert. Bei der Volkssolidarität ist am 23. Mai der Schutz vor Haustürgeschäften und Trickbetrug ein Thema.