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Gesundheitsversorgung „Pro Krankenhaus“ lädt zum Pilgern von Havelberg nach Magdeburg ein

Vom 22. bis 27. April können sich auch Bürger mit auf den Weg machen / Letzte Etappe endet im Sozialministerium

Von Andrea Schröder Aktualisiert: 15.4.2021, 10:39

Havelberg. Mit immer wieder neuen Ideen haben die ehemaligen Mitarbeitenden des Havelberger Krankenhauses und Bürger der Stadt den Kampf für eine vernünftige Gesundheitsversorgung in der Region seit Januar 2020 am Leben erhalten. Großdemos, Sammlung von 13.000 Unterschriften, Busfahrt zum Sozialministerium, aktive Mittagspausen, aus denen die wöchentlichen Demos auf dem Domplatz entstanden sind, die immer noch jeden Donnerstag um 17 Uhr stattfinden, und anderes mehr gehören dazu. Seit Herbst geht der Kampf im Verein „Pro Krankenhaus Havelberg“ weiter. Nun ist eine Pilgerfahrt geplant.

Auf der etappenweise Wanderung von Havelberg nach Magdeburg, die am Donnerstag, 22. April, startet, wollen Vereinsmitglieder und Bürger auf ihre Forderungen für die medizinische Grundversorgung in der ländlichen Region und gegen das Abhängen ländlicher Regionen im Allgemeinen aufmerksam machen. Die letzte Etappe soll am Dienstag, 27. April, in Magdeburg enden, wo ein Treffen im Sozialministerium mit Staatssekretärin Beate Bröcker (SPD) vereinbart ist. Übergeben werden dort – wie übrigens schon am Freitag von Radkurieren im Landratsamt in Stendal an den Landrat – Aktenordner mit rund 200 Unterschriften von Gewerbetreibenden, Schulen, Heimen, Gesundheitseinrichtungen, Handwerkern und anderen Institutionen aus der Region, die die Forderung nach einer 24/7-Grundversorgung sowie zehn Überwachungsbetten für Patienten in Havelberg unterstützen.

Bürger können sich anmelden

Geplant ist das Pilgern in Kleinstgruppen von jeweils zwei Leuten. Sind Familien unterwegs, können sie natürlich zusammen pilgern. Sandra Braun, frühere Betriebsratsvorsitzende im Krankenhaus, hat die Organisation übernommen und die Routen festgelegt. Die einzelnen Etappen sind in Abschnitte eingeteilt, so dass von jedem Teilnehmer selten mehr als zehn Kilometer zu wandern sind. Sie ist eine erfahrene Pilgerin, war unter anderem 2012 mit Krankenschwester-Kollegin Karola Schulze 300 Kilometer auf dem Jakobsweg unterwegs. 2020 wollte sich die Schönfelderin wieder auf den „Camino de Santiago“ begeben, wegen Corona wurde es dann ein Pilgerweg über 130 Kilometer von Parchim nach Rostock.

Bürgermeister der Orte, die sich am Pilgerweg für die Gesundheitsversorgung befinden, erhalten dieser Tage Post vom Verein. Darin werden sie gebeten, die Pilgerer zu begrüßen. „Wir rufen außerdem Bürger auf, uns zu begleiten, natürlich unter Beachtung aller Corona-Regeln. Wer mit uns läuft, erhält ein Vereins-T-Shirt mit der Power-Lady und dem Schriftzug des Vereins gratis“, berichtet Sandra Braun. Interessierte können sich bei ihr unter der Rufnummer 0151/68411362 oder bei Anke Görtz unter 0174/4782622 melden. Dann bekommen sie nähere Informationen. Für den Transport ist jeweils gesorgt. Wer möchte, kann sich am 15. April direkt bei der um 17 Uhr beginnenden Demo anmelden.

Am ersten Tag startet der Pilgerweg nach der Demo auf dem Domplatz in Havelberg und führt bis Sandau, wo das Blaue Herz vom gleichnamigen Verein die Teilnehmer mit dem Vereinsvorsitzenden Detlef Ballendat am Schützenhaus begrüßt.