1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Mit kleiner Dott zur Johannisnacht

Projektstart Mit kleiner Dott zur Johannisnacht

Die Geschichte der Kleinen Dott, die durch die Jahrhunderte reist und ihre Umwelt kennenlernt, ist die Grundlage für ein neues Projekt.

Von Andrea Schröder 13.06.2016, 19:15

Havelberg l Zur Johannisnacht 2016 soll die Kleine Dott im Mittelpunkt stehen und das gleichnamige Projekt in Havelberg starten. Die beiden Berliner Künstlerinnen Anke Leonhardt und Britta Lehmann bereiten seit Wochen das Projekt vor, das sie für das Kulturprojekt Stadtinsel begleiten und mit Leben erfüllen wollen. Dabei hoffen sie auf viele Mitstreiter und laden gemeinsam mit Künstlerkollegen zur Auftaktveranstaltung am Freitag, 24. Juni, auf den Künstlerhof in der Langen Straße ein. Beginn ist um 16 Uhr. Der Eingang erfolgt durch das Rolltor in der Uferstraße.

„Die kleine Dott spricht mit den Tieren“ ist der Titel des Projektes, das bis zum Jahresende diverse Veranstaltungen für Groß und Klein bietet und vom Land Sachsen-Anhalt gefördert wird. Basis ist das in drei Bänden erschienene Buch von Tamara Ramsay „Die wunderbaren Fahrten und Abenteuer der kleinen Dott“. Diese wird der Geschichte nach in der Johannisnacht durch die Blüte der Rennefarre verzaubert.

Für Menschen unsichtbar, lernt sie aber die Sprache der Tiere zu verstehen und begibt sich auf Zeitreise unter anderem durch die Prignitz, wobei sie zum Beispiel zur geheimnisvollen Frau Harke aufbricht und Jahrhunderte Kultur und Geschichte der Region kennenlernt. Ein Kapitel des Buches widmet sich Havelberg und dem Dom.

„Das Buch bietet sehr viele Themen, die sich mit Bezügen zur heutigen Zeit verarbeiten lassen“, sagt Anke Leonhardt im Gespräch mit der Volksstimme. Die Grafikdesignerin hatte im Buga-Jahr durch den Künstleraufenthalt von Britta Lehmann Havelberg kennen und lieben gelernt. Ursprünglich wollten beide sich zeitlich begrenzt um die Galerie in der Langen Straße 1 kümmern. Inzwischen sind sie fast ein Jahr immer wieder gern in der Hansestadt und setzen nun das Kleine-Dott-Projekt um. Ziel ist es, Passagen des Buches zu illustrieren und in einfacher Sprache darzustellen.

Dass der Auftakt genau einen Tag vor dem Domfest erfolgt, ist der Johannisnacht am 24. Juni geschuldet, die im Buch eine wichtige Rolle spielt. Es ist ein Freitag und Ferienstart. Die beiden Künstlerinnen hoffen, dass sich viele Besucher auf dem Künstlerhof einfinden und mitmachen. Künstlerische Aktionen, kulinarische Überraschungen und Lagerfeuer sind geplant.

Start ist um 16 Uhr. Historikerin Kerstin Beck lädt zur Lesung ein. Britta Lehmann wird mit den Besuchern Drucke anfertigen, Annette Lück-Lerche – sie hat gerade ihre Ausstellung in der Langen Straße 36 eröffnet – Stempel. Der Havelberger Reinhold Rogge lädt zu Steinmetzarbeiten ein. In die Kunst des Papierfaltens Origami führt Heinz Sporkhorst ein und Fabian Fritz zeichnet Schnell-Porträts.

„Das Projekt ist generationsübergreifend. Wir laden alle ein, die sich mit der Kleinen Dott beschäftigen möchten oder auch schon haben. Das Thema ist vielfältig. Tiere, Umwelt, Heimatgefühl, Wandlungen des Naturraumes – zu allem lässt sich etwas entwickeln“, sagt Anke Leonhardt. Kooperationen mit anderen Einrichtungen sind angedacht. So zum Beispiel mit dem Jugendzentrum, mit Schulen und Kindergärten und der Old School von Ursula Achternkamp auf der Stadtinsel.

In den Sommerferien soll es Projekttage geben, in denen etwa Tiere aus Pappmaché angefertigt werden. Das Thema Fotografie wird eine Rolle spielen, etwa unter dem Gesichtspunkt Blickwinkel. Heimat umfasst Familien, Jugendliche, die für Ausbildung und Beruf weggehen, oder auch Flüchtlinge, die ihre Heimat verlassen haben. Auch musikalisch könnte das Kleine-Dott-Projekt umgesetzt werden und ein Pleinair mit Malen im Freien soll stattfinden.

„Wir haben viele Ideen und müssen nun schauen, was innerhalb der Förderung bis zum Jahresende machbar ist. Vielleicht finden wir auch Sponsoren, die uns zum Beispiel Material spenden oder auch finanziell unterstützen, um mit einem Marionettentheater einen Workshop zu gestalten“, sagt Anke Leonhardt.

Fakt ist: Das Projekt lebt vom Mitmachen. Wer Interesse hat, merkt sich für die Johannisnacht den Besuch des Künstlerhofes vor. Darüber hinaus gibt es Informationen unter den Telefonnummern 0173/395 89 02 und 0179/515 77 92 oder per E-Mail an brleh@web.de