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Rathauskonzert Trio voller Spielfreude und Humor

Allgemein wird Musik in ernste und Unterhaltungsmusik unterteilt. Doch ernste Musik kann durchaus auch erheiternd sein.

Von Ingo Freihorst 02.10.2018, 01:01

Havelberg l Die ernste Muse hatte sich an diesem Abend im Havelberger Rathaussaal zu einem Rendezvous mit dem klassischen Kabarett verabredet. Mit großer Spielfreude boten die drei jungen Musikerinnen des Ensembles „Les Troizettes“ ein fulminantes Programm voller Wort- und Instrumental- „Gefechte“.

So wurde das Bachsche Musikstück vom „wohltemperierten Klavier“, dargeboten von der Troizette-Gründerin Isabelle Engelmann, mit einem Violinenstück von Brahms begleitet. „Mein Brahms kam gut an, dann geht dein Johann Sebastian wohl den Bach herunter“, konterte Violonistin Sarah Piorkowsky mit spitzer Zunge. Und dass sie sie bei ihren Konzerten normalerweise von einer guten Klavierspielerin begleitet werde.

Denn eigentlich war jede der Musikerinnen in dem Glauben angereist, ein Solokonzert zu geben. Wohl oder übel mussten sie sich zusammenraufen, wenngleich jede natürlich die Vorzüge ihres Instruments hervorkehrte. Natasha Jaffe am Violincello vervollständigte das Trio, zusammen mit ihr wurde denn sogar eine Oper ganz ohne Worte aufgeführt.

Hörens- aber auch sehenswert waren aber auch jene Passagen, in denen die jungen Damen gegeneinander anspielten. Bei diesen virtous dargebotenen Medleys erklangen sowohl ernste als auch unterhaltsame, moderne Musikstücke – wie Pop und Jazz. Immer wieder begleitet von kleinen Sticheleien wie „Sie spielen doch ein Saiteninstrument, also bitte zur Seite treten“.

Isabelle Engelmann, die Gründerin des Ensembles, hatte in Straßburg, Darmstadt und Hamburg Klavier und Musiktheorie studiert. Die deutsch-französische Pinistin liebt das Interpretieren verschiedener Musikstile und deren Kombination mit einer Prise Humor.

Ihr zur Seite steht mit der leidenschaftlichen Ukrainerin Sarah Piorkowsky an der Violine das „Herz des Teams“. Da sie im Gegensatz zu ihren Kolleginnen nicht an einen Stuhl „gekettet“ ist, nutzt sie ihre Mobilität, um sich oft und gern ins rechte Licht zu rücken. Oder die renitente Pianistin auch mal mit dem Notenständer zu verdecken. Sie begann übrigens im Alter von vier Jahren mit dem Violinspiel, mit sieben war sie Jungstudentin.

Dritte im Bunde war Natasha Jaffe mit ihrem Violincello, welche erst in diesem Jahr zum Ensemble gestoßen ist. Si eist amerikanisch-kanadischer Herkunft und ist in der klassischen Muse ebenso bewandert wie in der modernen Musik.

Lars Kripke, Vorsitzender vom gastgebenden Verein „Kunst im Rathaus“ freute sich, dass trotz des ungewöhnlichen Wochentages – die Konzerte finden üblicherweise an einem Sonntag statt – etliche Kunstfreunde den Weg ins Rathaus gefunden hatten.