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Trödelmarkt Ein Dorf spinnt und trödelt

Trödelmarkt an der Waage und Spinnertreffen auf den Havelhöfen ergänzten sich in Garz zum Anziehungspunkt für Dorfbewohner und Gäste.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 12.08.2018, 09:01

Garz l 32 Spinnräder surrten auf den Havelhöfen. Zum siebten Mal hatte der „Havelspinner“ Reiner Wittenburg befreundete Gruppen zum gemeinsamen Spinnen eingeladen – von der Ostsee, aus Potsdam oder dem Harz reisten sie an, um gemeinsam dem Hobby zu frönen und sich zuschauen zu lassen, wie aus Wolle Garn wird. Was man daraus dann alles stricken, häkeln oder weben kann, präsentierten die Akteure bei einer Modenschau. Schals, Pullover, Handschuhe, Mützen und Socken sehen nicht nur originell aus, sondern sie halten auch noch ganz besonders warm. Tischläufer und Handtaschen sind zudem Unikate, die einen ganz besonderen Blickfang bilden. Reiner Wittenburg freute sich, dass so viele Gleichgesinnte die Räder aufstellten und auch so viele Besucher vorbeischauten. Sie konnten in seinem kurzen, anschaulichen Vortrag auch gleich etwas über die Geschichte des Spinnens erfahren. Schon vor immerhin 10.000 Jahren hat die Menschheit damit begonnen. Er selbst hat ein Spinnrad, das 130 Jahre alt ist. Zum Einsatz kam es am Sonnabend aber nicht, nur ansehen konnte man sich das mit viel Liebe zum Detail erarbeitete Rad.

Besonders dekorativ sind die Wollsachen mit Knöpfen aus Holz. Diese drechselte vor Ort Ulrich Plehn, der Schwager von Reiner Wittenburg. Auch andere Dinge entstanden unter seinen geschickten Händen – ein Fingerkreisel beispielsweise, den man mit etwas Geschick und ruhiger Hand auf dem Finger kreisen lassen kann.

Kreisel und jede Menge anderes Spielzeug gab es nebenan auf dem Platz an der Waage. Hier hatte der Orts- und Kulturverein einen Trödelmarkt organisiert. 15 Trödler hatten ihre Stände aufgebaut. Die wenigsten allerdings waren professionelle Trödler – die meisten hatten extra für diesen Tag im Keller oder in der Garage gekramt, um noch brauchbares Altes anzubieten. Auch Spielzeug war im Angebot, Bücher gab es, Selbstgebasteltes oder auch frisch gekochte Marmelade.

Auch zu Essen gab es reichlich. Die Frauen aus dem Dorf hatten 28 Kuchen und Torten gebacken, die der Verein verkaufte. Außerdem gab es Bratwurst, Eis und leckere Bowle sowie andere durstlöschende Getränke. Der Förderverein der Feuerwehr bot Schmorgurken an – für jeden Geschmack war etwas dabei.

So war es wieder einmal ein schöner Tag von den Garzern für die Garzer und Gäste.

Das nächste Mal lockt das Haveldorf am 6. Oktober zum Kartoffelfest wieder Besucher an.