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Sanierung Nordseite ist nun wieder komplett

Drei Fenster der Wulkauer Kirche wurden jetzt saniert.

Von Ingo Freihorst 26.10.2020, 00:01

Wulkau l Die Nordseite der Wulkauer Kirche ist jetzt wieder komplett: Die drei einst defekten Doppelfenster, welche aufwendig restauriert worden waren, sind nun wieder eingebaut. Vorab hatte der Wulkauer Maurer Mario Schrader die Risse im Innern der Kirche über den Fenstern beseitigt.

Saniert wurden die über 100 Jahre alten Bleiglasfenster in der Werkstatt von Andrea Wilde in Groß Schwarzlosen bei Tangerhütte, welche zusammen mit ihrem Angestellten Karsten Wolbach die Fenster nun wieder einbaute. Die Expertin berichtete, dass von jedem Fenster erst eine Zeichnung angefertigt worden war. Dann wurde dieses komplett zerlegt, gesäubert und defekte Teile durch neue ersetzt.

Danach wird aufgebleit: Das Blei wird als Doppel-T-Profil als Fertigware in verschiedenen Maßen geliefert. Die Glasscheiben werden in die Schlitze reingeschoben und anschließend die Knotenpunkte verlötet. „Früher mussten wir das Blei noch selbst gießen“, berichtete Andrea Wilde. Die Fenster werden danach von beiden Seiten verkittet und zuletzt noch mit Sägespänen geputzt.

Befestigt wurden die Fenster an der Kirchmauer mit Mörtel, die genaue Mischung gibt der Denkmalschutz vor. An den Metallteilen – diese werden unter anderem als Windeisen bezeichnet – kommt hingegen Kitt zum Einsatz. Zuletzt nimmt noch der Denkmalschutz das Projekt ab.

Vor Ort war beim Einsetzen der Fenster auch Landtagsabgeordneter Chris Schulenburg (CDU), welcher einen finanziellen Zuschuss vom Land vermittelt hatte. Denn die veranschlagten Kosten in Höhe von 16 500 Euro konnte die Kirchgemeinde allein nicht stemmen. Deren Vorsitzende Marita Schulz hatte zudem Fördermittel bei Lotto-Toto beantragt und erhalten. Die nötigen Eigenmittel – etwa die Hälfte der Gesamtkosten – kamen über Spenden der Wulkauer zusammen.

Die Glaserin hatte sich weitere Fenster der Kirche angeschaut und dabei auch bei denen auf der Süd- und Ostseite gravierende Schäden entdeckt. Doch im kommenden Jahr steht erst einmal die Sanierung der Orgel an, denn diese ist durch die drei Dürrejahre in Folge unbespielbar geworden. Ein Gutachten ist erstellt worden und Angebote wurden eingeholt. Marita Schulz hofft, dass auch dafür die Wulkauer wieder eifrig spenden.