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Scharlibber Kirche Moderne Technik für Kirchturmuhr

Pfarrer Hartwig Janus hat unlängst zum 90. Geburtstag von Frau Scharlibbe einen kleinen Einblick in die Geschichte des Gotteshauses gegeben.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 05.08.2017, 01:01

Scharlibbe l Zwar gehört Scharlibbe zu den kleinsten Gemeinden mit maximal zehn Gottesdienstbesuchern, „die allerdings allesamt sehr engagiert sind“, aber dafür hat der Ort im Pfarrbereich nach Sandau die wohl größte Kirche. „Das hängt mit den Gutsherren zusammen, die sich mit dem Bau verewigen wollten.“ Denn Scharlibbe hat auch eine noch recht junge Kirche. Gebaut wurde sie erst Anfang des 20. Jahrhunderts, 1906 war Einweihung. Der Kirchenälteste Alfred Henschke erläutert: „Scharlibbe hatte einst eine Holzkirche, erbaut 1456. Aus dieser Zeit stammt auch noch der Kronleuchter. Sie war so marode, dass sie abgerissen werden musste – daraufhin erfolgte dann der Neubau durch die Familie von Katte, die auch hier in Scharlibbe wirtschaftete.“ Zur Holzkirche hatten zwei vor der Kirche am Boden stehende Glocken gehört, die im neuen Turm Aufhängung fanden. Heute gibt es nur noch eine, die zweite war, wie bei vielen anderen Kirchen auch, im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen worden. Mit gut 550 Jahren ist sie die älteste Glocke in der Region – ein Kleinod, wie Pfarrer Janus sagt.

„Jedes Jahr ein bisschen“ versucht die kleine Kirchgemeinde, in das Objekt zu investieren. Ganz aktuell gerade festgelegt: Die Uhr, die jetzt täglich von Hand aufgezogen werden muss, wird elektrifiziert, so dass sie künftig stets korrekt die Zeit anzeigt. Das historische Uhrwerk, bislang bestens von Dirk Hoffmann gepflegt, wird zur Anschauung im Eingangsbereich des Gotteshauses aufgestellt. Beschlossen wurde, dass die Havelberger Uhrmachermeister Haut diese Modernisierung übernehmen.

Einen großen Traum haben die Scharlibber: die Restaurierung des reichlich schmuckverzierten Altars. Der stammt aus der Zeit um 1600, stand bereits in der Holzkirche und bedarf nun der Überarbeitung, um die Schönheit zu erhalten. Doch das wird eine finanzielle Herausforderung. „Entsprechende Anträge bei den zuständigen Ämtern sind gestellt“, berichtet Alfred Henschke.

Die Kirchgemeinde ist dafür nicht nur auf Förderung, sondern auch auf Spenden angewiesen.

Der nächste Gottesdienst im festlichen Rahmen findet am 27. August ab 8.45 Uhr in Scharlibbe statt. Dann ist auch die goldene Konfirmation von Alfred Henschke.