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Schießplatz Zauneidechsen müssen umziehen

Für im Juni beginnende Bauarbeiten auf dem Klietzer Truppenübungsplatz muss zuvor die Zauneidechse umziehen.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 11.05.2017, 01:01

Klietz l Mit dem Bau des massiven zweigeschossigen Hauses schafft der Klietzer Truppenübungsplatz ein weiteres Angebot, das den Platz für übende Truppen attraktiv macht. Denn so ein Gebäude, in dem Soldaten das Sprengen von Fenstern und Türen üben können, gibt es bislang nicht in Deutschland. Dazu kommt auch noch ein 900 Quadratmeter großer Sprengplatz zum Üben.

2,6 Millionen Euro werden insgesamt investiert. Bevor es wie gewünscht im Juni losgehen kann, steht aber erst einmal eine wichtige Aufgabe als Voraussetzung für die Baugenehmigung an: Die vom Aussterben bedrohten Zauneidechsen, die sich auf dem Truppenübungsplatz heimisch fühlen und wegen der optimalen Lebensbedingungen wie viele andere geschützte Tierarten auch in recht großer Zahl vorhanden sind, müssen umgesiedelt werden.

Mit diesem Prozedere beauftragt worden ist die Biancon GmbH aus Halle. Sie hat mehrere Teilflächen von insgesamt 1500 Quadratmeter eingezäunt, um hier in diesen Tagen und Wochen die Zauneidechsen zu suchen, einzufangen und umzusiedeln. Dafür wurde nicht weit entfernt an der Waldkante eine Ersatzfläche geschaffen. Hier gibt es fünf künstlich aus Steinen und Holz angelegte Lebensräume, „da sind die Bedingungen optimal“, sagt Karsten Böhm, der als Diplom-Biologe auf dem Platz im Einsatz ist. An sonnigen Tagen macht er sich auf die Suche nach den Zauneidechsen. Behutsam greift er nach ihnen und bringt sie zu ihrem neuen Zuhause.

Erst, wenn bei drei Suchterminen nacheinander kein Tier mehr entdeckt wird, erfolgt die Meldung an die Untere Naturschutzbehörde.

Das Suchen hat sich wegen des Wetters etwas verzögert. Denn Eidechsen, die unter anderem in Mauselöchern überwintern, lieben es, sich zu sonnen – eine gute Gelegenheit, zuzugreifen. Außerdem gibt es Bodenfallen, die regelmäßig kontrolliert werden.