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Schönhauser Hook Altes Fachwerkhaus wird ein Schmuckstück

Im Schönhauser Hook, einer der ältesten Straßen des Ortes, wird ein über 200 Jahre altes Haus saniert.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 07.07.2018, 01:01

Schönhausen l Nur erahnen kann man, wieviel Mühe es macht, ein über 200 Jahre altes Haus, das zudem etliche Jahre leer stand, bewohnbar zu machen. Antje Hildebrandt stellt sich dieser Herausforderung. Im Schönhauser Hook Nummer 10 steht das Fachwerkhaus von Ende des 18. Jahrhunderts. Im Dezember 2016 hat die Milternerin das Grundstück samt Haus gekauft. Sie ist mit ihrem „Zirkus Knopf“ deutschlandweit unterwegs, spielt sich in die Herzen von Kindern und Erwachsenen, auch im Schönhauser Park hatte sie schon Vorstellungen beim Ferienprogramm der Bibliothek gegeben. Und sie ist auch im Lehmbau tätig. „Ich arbeite gern handwerklich, habe schon für etliche Kunden alte Häuser schön gemacht – das wollte ich jetzt auch für mich! Das Haus hat mich sofort fasziniert, auch wenn wirklich jede Menge zu tun ist.“

Auch wenn jetzt alles neu wird, so verwendet Antje Hildebrandt doch alte Baustoffe, um den Charakter des unter Denkmalschutz stehenden Hauses beizubehalten. Einzig das Dach ist relativ neu. In jeder freien Minute sind Antje Hildebrandt und ihr Lebensgefährte auf der Baustelle, sanieren mit viel Liebe zum Detail.

Ganz einfach war es nicht, zumal es große Schwierigkeiten mit den Wasseranschlüssen gab. „Als wir das Grundstück kauften, war uns nicht bewusst, dass weder ein Trink- noch ein Abwasseranschluss anliegt, es gab ja schließlich Wasserhähne und eine Toilette im Haus.“

Die Straße war 2015 flutsaniert worden. Weil aber das Grundstück so lange unbewohnt war, wurden hier keine Rohre hin verlegt. Unzählige Telefonate und Briefe brachten zumindest nach vielen Monaten des Wartens den Erfolg, dass unlängst Trinkwasser rangelegt wurde. Nun muss das Wasser, das für die Bauarbeiten gebraucht wird, nicht mehr vom Nachbarn geholt und in Tonnen aufbewahrt werden.

Aber beim Abwasser rührte sich nichts. Denn dafür muss die neue Asphaltstraße aufgeschlitzt werden. Weder vom Trink- und Abwasserzweckverband noch von der Gemeinde/Verbandsgemeinde gab es trotz mehrfacher Nachfragen ein Signal. Nachdem sich die Volksstimme einschaltete, erhielt Antje Hildebrandt vor wenigen Tagen einen Anruf mit der erfreulichen Nachricht, dass der Anschluss gelegt wird. „Schön. Nun können wir auch endlich planen, wo genau die Anschlüsse in Küche und Bad verlegt werden“, ist die Bauherrin erleichtert. Im nächsten Jahr möchte sie von Miltern nach Schönhausen umziehen. Bis dahin ist noch viel zu tun. Mit Wasser und Abwasser wird nun vieles leichter.