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Schönhauser Schule Masken auf! Aber nur im Flur

„Das war sooo langweilig!“ Endlich wieder zur Schule zu dürfen, freut die meisten Kinder. Seit Montag sind die Schulen wieder geöffnet.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 05.05.2020, 15:00

Elbe-Havel-Land l  Die vier Einrichtungen im Elbe-Havel-Land bemühen sich um Normalität, nach und nach kommen die Schüler zurück. Je nach Personal und Raumkapazität werden die Vorgaben in Klietz, Sandau, Schönhausen und Kamern umgesetzt.

„Maske auf!“ Wenn es in der Schönhauser Schule zur Pause klingelt, greifen die Kinder zum Mund-Nasen-Schutz. Den tragen sie, wenn sie über den Flur müssen. Denn der ist eng, das Begegnen in 1,50 Meter Abstand nicht einzuhalten. Es gibt weitere Regeln, die einzuhalten sind: Morgens zu Unterrichtsbeginn an der Tür anstellen – die Abstände sind markiert, Einlass gewährt eine Lehrerin, einmal pro Woche muss die Erklärung der Eltern über erkennbare Symptome einer Corona-Erkrankung abgegeben werden. Dann zum Händewaschen und auf direktem Weg in den Klassenraum. Zur Toilette darf immer nur einer. Vor dem WC liegen zwei Zettel und ein mit dem Fuß verschiebbarer Gummiring – liegt der auf rot, ist besetzt, bei grün ist frei.

Am Montag waren es zunächst wie überall die Viertklässler, die wieder Schulluft schnuppern durften. In Schönhausen sind das mit 41 sehr viele Kinder. Beide Klassen wurden noch mal in zwei Gruppe aufgeteilt – also gleich vier Klassenräume besetzt. Dazu kommen die rund 15 Kinder der unteren Klassen, die in Notbetreuung sind, also zwei weitere Klassenzimmer genutzt. Montag und Dienstag hatten die Viertklässler Zeit, sich wieder reinzufinden. „Die Schüler haben sich gefreut“, sagt Schulleiterin Kerstin Gebhardt nach der morgendlichen Begrüßung und Belehrung aller Kinder in der Turnhalle – hier ist genug Platz für ausreichend Abstand. „Sie haben gut zugehört, wollen alle Regeln befolgen.“ Für alle, auch die Lehrer, ist die Situation ungewohnt, „aber wir machen das Beste daraus.“

Ab Mittwoch lernen die Viertklässler mit dem Material, das sie mitgenommen haben, wieder zu Hause. Nun sind es die 25 Drittklässler, die wieder die Schulbank drücken. Donnerstag kommen dann die 20 Zweitklässler und am Freitag die 24 Erstklässler. Am Montag geht es wieder von vorn los. „Wie es dann nach den Pfingstferien mit dem Präsenz- und dem Fernunterricht weitergeht, werden wir sehen.“ Kerstin Gebhardt dankt allen Eltern, die sich in den zurückliegenden acht Wochen darum bemüht haben, dass die Kinder nicht ganz aus dem Stoff kommen und trotz der Zeit zu Hause Aufgaben erledigten. „Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus war wirklich sehr gut!“

Das bestätigt auch der Klietzer Schulleiter Gunnar Berg. In dem großen Schulgebäude mit breiten Fluren ist es einfacher, die Abstandsregeln einzuhalten. Deshalb brauchen auch keine Masken getragen zu werden. Zur Sicherheit aber bekommt jeder so einen Schutz, die Fahrschüler müssen ihn im Bus tragen.

Noch nicht alle Klietzer Viertklässler waren Montag und Dienstag anwesend, nur die Gruppe A. Nächste Woche ist die B an der Reihe. Heute kommen die Erstklässler der Gruppe A und morgen der Gruppe B. Freitag die 2 A und in der kommenden Woche dann nacheinander alle anderen. „So sind wir bis zu den Pfingstferien durch und jeder Schüler war einmal hier“, erklärt der Schulleiter. Um festzustellen, wie der Lernstand ist, gibt es jetzt in jeder Gruppe Kontrollen. „Und wir wollen unseren Schülern die Möglichkeit geben, in den Pfingstferien einen Tag zur Schule zu kommen, um Defizite abzubauen. Die Lehrer haben Bereitschaft zu diesem zusätzlichen Angebot erklärt und die Eltern können entscheiden, ob es genutzt wird.“

Gunnar Berg hofft, dass die Schule bald wieder voll geöffnet werden kann und Normalbetrieb herrscht. „Es muss ja weitergehen. Natürlich steht der Schutz der Gesundheit an vorderster Stelle und wir werden alle Vorsichtsmaßnahmen umsetzen.“

„Bei uns ist es super angelaufen, die Kinder machen sehr gut mit“, berichtete Schulleiterin Marion Kaluza aus Sandau. Die 16 Viertklässler wurden wegen des kleinen Raumes in zwei Gruppen unterrichtet, eingeteilt wurden diese nach dem Leistungsstand. Waren die Viertklässler bislang mit der Notbetreuung allein im Haus, kommen Mittwoch die Kinder aus der Schuleingangsphase hinzu – also die 1. und die 2. Klasse. Sie werden in zwei Räumen unterrichtet. Die Kapazitäten für die Notbetreuung reichen noch aus, Montag kamen einige Kinder hinzu, nächste Woche dann noch mehr.

Mit vier Schülern wurde am Montag in der Freien Schule Kamern gestartet. Zudem existiert auch hier eine Notbetreuung. Heute stoßen die Drittklässler hinzu. Die Räume sind groß genug für alle, auch sind es mit insgesamt 21 nicht gar so viele Schüler. Desinfektionsmittel sind vorhanden, Masken müssen nicht aufgesetzt werden.