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Schwelbrand Verrußung im ganzen Haus

Das Wohn- und Geschäftshaus in der Havelberger Domstraße hat beim Brand vom Mittwoch im Inneren erheblich Schaden genommen.

Von Dieter Haase 21.04.2017, 20:06

Havelberg l „Das ganze Haus ist verrußt, bis hoch in die Wohnräume und dem Yoga-Studio meiner Frau Marion“, erzählt Jörg Hanff. Er ist der Inhaber des Elektronikfachgeschäftes, in dessen Werkstatt der Schwelbrand ausgebrochen war.

Zum Glück war er an dem Abend noch nicht zu Bett gegangen, so dass er in seiner über dem Geschäft liegenden Wohnung den heraufziehenden schwarzen Qualm sowohl optisch als auch dem Geruch nach wahrnahm. „Davon alarmiert, wollte ich schauen, wo die Rauchentwicklung herkommt. Sehen konnte ich davon allerdings nicht viel. Denn der ganze untere Hausbereich mit Werkstatt und Geschäft war stark verqualmt. Überall schwarzer Rauch.“

Er wusste, dass es draußen an der frischen Luft jetzt am sichersten war. Und er setzte den Notruf an die Einsatzleitstelle in Stendal ab. „Ich war erstaunt, wie schnell die Havelberger Feuerwehr dann da war, kurz danach auch die Nitzower. Die Einsatzkräfte haben alles getan, um den Schaden so zu halten, wie er durch den Schwelbrand schon entstanden war, ihn nicht noch größer werden zu lassen. Dafür möchte ich ihnen an dieser Stelle ein großes Dankeschön aussprechen.“

Die Verrußung des Hauses konnte allerdings auch von der Feuerwehr nicht verhindert werden, die Verqualmung war bereits zu stark.

Der schwarze Rauch und Brandgeruch haben sich überall hin ausgebreitet. „Alles, was ich an Technik im Geschäft zu stehen habe, ist dadurch unbrauchbar geworden. Den strengen Geruch kriegt man aus keinem Gerät mehr raus. Ein Verkauf ist aus diesem Grund unmöglich geworden“, erklärt Jörg Hanff. – Alles muss auf den Müll.

Das ist allerdings nicht sein größtes Problem als Geschäftsinhaber, sondern die Tatsache, dass die Geschäftsräume wegen der Verrußung und des Brandgestanks auf unbestimmte Zeit nicht nutzbar sind. „Als Selbstständiger bin ich aber vor allem auch auf Einnahmen aus dem Geschäft angewiesen“, sagt er. Deshalb werde ihm auch nichts anderes übrig bleiben, als sich erst einmal nach einem vorübergehenden Ausweich für den Verkauf umzusehen. Die telefonische Erreichbarkeit bleibe jedoch bestehen – insbesondere für Außendienstaufträge. Oder auch, wenn es um die Beschaffung eines bestimmten Gerätes oder anderen Artikels geht.

Ebenfalls eine neue Räumlichkeit muss seine Frau Marion für ihr Yoga-Studio suchen. Denn es ist vom Rauch ebenfalls so schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, dass hier keine Übungsstunden mehr stattfinden können.

„Da steht uns noch viel Arbeit bevor, auch im Wohnbereich, um den Brand vergessen werden zu lassen“, blickt Jörg Hanff nicht nur auf die nächsten Wochen, sondern auf die nächsten kommenden Monate. Eine Sanierung aller betroffenen Räume werde sich wohl erforderlich machen.

Im Ergebnis der Brandursachenermittlung der Kriminalpolizei, die am Donnerstag am Brandort war, konnte die Ursache für das Feuer ermittelt werden, wie die Polizei aus Stendal mitgeteilt hat. Demnach kam es in der Werkstatt des Geschäftes, ausgehend von einem elektrischen Gerät, zu einem Schwelbrand. „Durch Verrußung wurden die Werkstatt und der Verkaufsraum stark beschädigt. Auch eine über dem Geschäft liegende Wohnung wurde in Mitleidenschaft gezogen und ist zurzeit unbewohnbar“, heißt es in der Mitteilung der Polizei.

Bei dem Feuer war ein Sachschaden von etwa 50 000 Euro entstanden.