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Sparkasse Eine Ära endet nach drei Jahrzehnten

Nach fast 30 Jahren endet die Ära des Kassenschalters in der Kreissparkasse Havelberg und für Dorette Wollschläger beginnt der Ruhestand.

Von Wolfgang Masur 10.04.2018, 16:29

Havelberg l Wer kennt sie nicht, die nette Mitarbeiterin, die am Schalter der Havelberger Filiale der Kreissparkasse Stendal in der Langen Straße sitzt. Oder besser gesagt saß. Denn Dorette Wollschläger hat nach fast 30 Jahren vom Bürostuhl am Schalter zum bequemen Sessel im Wohnzimmer gewechselt. „Ich habe am 1. Januar 1991 bei der Kreissparkasse begonnen und war zunächst im Service tätig.

Das war noch am alten Standort auf dem Marktplatz, wo sich heute die Apotheke befindet“, blickt die Havelbergerin zurück. Im November 1991 ging sie dann in die Filiale, die sich damals in der Havelberger Semmelweisstraße (heute Volkssolidarität) befand. Nach dem Einzug in den Neubau in der Langen Straße im Jahr 2001 saß ich im Wechsel mit der Klietzerin Annedore Lange dort am Schalter. Als Annedore dann wegging, hatte ich diesen Posten alleine inne und es hat mir bis zum letzten Tag sehr gut gefallen“, schwärmt Dorette Wollschläger.

Der Berufseinstieg war ihr damals nicht leicht gefallen, denn: „Ich habe von 1973 bis 1975 Wirtschaftskaufmann gelernt, im Großhandel Obst/Gemüse gearbeitet, und dann war die Umstellung von Kohlköpfen und Kartoffeln zu großen Geldsummen eine harte Verantwortung. In meiner unvergesslichen Zeit bei der Sparkasse hatte ich einige Millionen in der Hand.“

Bei der Frage nach eventueller Angst vor einem Banküberfall, klopft sie schnell auf Holz. „Zum Glück habe ich so etwas nicht miterlebt und der Schalterraum ist ja auch gut mit Panzerglas gesichert. Es überwiegen die guten Erinnerungen, denn die Kunden waren immer nett und freundlich. Einige haben sogar gewartet, wenn ich Urlaub hatte und sind erst wieder zum Schalter gekommen, wenn ich wieder da war“, freut sie sich heute noch.

Dorette Wollschläger blickt aber auch auf ein tolles Team zurück, zu dem sie immer ein gutes Verhältnis hatte. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge reist sie nun in die Zukunft, denn sie wird die Hansestadt Havelberg verlassen und Ende Mai zu ihren Kindern nach Hessen ziehen.

„47 Jahre habe ich in Havelberg gelebt, meinen geliebten Garten schon im vergangenen Jahr abgegeben und jetzt ist alles vorüber. Aber nur fast, denn besuchsweise werde ich immer wieder in Havelberg sein, und daher haben wir zum Beispiel für den kommenden Bootskorso und Pferdemarkt schon eine Pension gemietet“, erzählt Dorette Wollschläger. Sie ist sehr froh darüber, bis zum letzten Arbeitstag an ihrem Schalter gesessen zu haben. Dieser wird nun geschlossen und in der Filiale in der Langen Straße erfolgen einige Umstellungen.