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Spatzennest Vorbereitung des Kindergartenneubaus

Wie dringend ein neuer Kindergarten in Schönhausen gebraucht wird, hat sich Finanzminister André Schröder angesehen.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 26.02.2017, 14:00

Schönhausen l „Schwer beeindruckt“ vom Programm der Kindergartenkinder zeigte sich vor wenigen Tagen Sachsen-Anhalts Finanzminister André Schröder. Er war in das Schönhauser „Spatzennest“ gekommen, um die beiden Fördermittelbescheide zu überbringen. Mit dabei der Landtagsabgeordnete Chris Schulenburg und Vertreter der Investitionsbank des Landes, die die Anträge bearbeitet hat. Die Kinder sangen für die Gäste von Freunden, vom Winter und der Vorfreude auf den Frühling.

4,86 Millionen Euro werden investiert, die Förderhöhe beträgt 3,7 Millionen Euro. Die Eigenmittel bringt die Verbandsgemeinde als Träger über einen Kredit auf. Bürgermeisterin Steffi Friedebold dankte dem Minister und dem Land und auch den Mitarbeitern im Bauamt, die die Anträge vorbereitet haben, „was lange währt, wird endlich gut“.

Der eingeschossige Neubau, der unweit des jetzigen Geländes in Richtung Gewerbegebiet entsteht, soll die vorhandene Kindertagesstätte „Spatzennest“ für Krippen- und Kindergartenkinder ersetzen. Sie besteht aus zwei Gebäuden – einem Altbau aus den 50-er Jahren und einem Neubau aus den 70-er Jahren. Diese Gebäude werden den aktuellen Anforderungen an eine Kindertageseinrichtung nicht mehr gerecht. Nach Fertigstellung des Neubaus und Umzug der Kinder in das neue Spatzennest soll das Haus aus den 70-er Jahren umgebaut, saniert und als Schulhort sowie zeitweise auch als Grundschule genutzt werden. Denn durch die Aufnahme der Wuster Kinder in Schönhausen reicht der Platz im Schulgebäude nicht mehr aus. Das alte Haus aus den 50-er Jahren wird nach Abschluss beider Baumaßnahmen abgerissen. Dieser Bereich dient dann als Spielplatz.

Im Projekt enthalten ist auch der Neubau einer Heizzentrale als gesondertes Gebäude.

Nun soll möglichst zeitnah die Ausschreibung für die Planungsleistungen raus. Unternehmen aus ganz Europa können sich daran beteiligen. Ist das Planungsbüro in einem bis zu sechs Monate dauernden Verfahren ermittelt und hat es die Unterlagen erstellt, kann die Baugenehmigung beim Landkreis eingereicht werden. Ist sie erteilt, erfolgt die Ausschreibung für die Baufirmen. Auch wenn die Verwaltung zum Ziel hat, 2017 noch zu beginnen, dürfte es realistisch betrachtet schwierig werden, das zu schaffen. „Warum es denn am Tangermünder Gymnasium, das auch erst jetzt den Fördermittelbescheid erhalten hat, schon im Sommer los geht, wollte Madlen Keijzer, als Elternvertreterin anwesend, wissen. Hier ist der Träger in Vorleistung gegangen und hatte die bereits fertige Planung vorfinanziert. Dieses Risiko wollte die Verbandsgemeinde nicht eingehen. Denn es hätte auch passieren können, dass der Antrag abgelehnt wird und dann wäre sie auf den Kosten sitzengeblieben, hieß es zur Begründung.

Wie dringend nötig der Bau ist, sahen die Gäste beim Rundgang. Die stellvertretende Leiterin Anika Dertz zeigte in Anbetracht der knappen Zeit zumindest einen kleinen Bereich des Kindergartens und auch den Platz, an dem der Neubau entstehen soll. Sie berichtete, dass die Einrichtung voll belegt ist. Insgesamt sind es 144 Mädchen und Jungen, in der Krippe 36, im Kindergarten 58 und im Hort 50. Bis Sommer sind noch sechs Krippenkinder angemeldet. Im Sommer verlassen fünf Viertklässler den Hort, 14 Neuanmeldungen liegen schon vor. Wie alle untergebracht werden, muss die Verbandsgemeinde noch klären.

Der Spatzennest-Neubau ist also auch aus Platzgründen dringend nötig. Gebraucht wird neben den Gruppenräumen auch ein großer Raum für gemeinsame Veranstaltungen, erklärt die Leiterin Anja Marschall-Skuppin, und es fehlt derzeit auch ein Zimmer für die Erzieherinnen.