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Stadtwerke Anfragen für Photovoltaik-Anlagen

Photovoltaikanlagen wachsen derzeit förmlich wie Pilze aus dem Boden. Auch für Havelberg gibt es Anfragen.

Von Dieter Haase 25.10.2017, 18:28

Havelberg l Die Stadt Havelberg erwägt, Photovoltaikanlagen in der Region zu installieren. Je nach Größe lässt sich für die Investoren mit aus der Sonne gewonnener Energie gutes Geld verdienen. „Es gibt Anfragen“, bestätigt Havelbergs Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Horn. Mehr allerdings nicht. Bisher hätten sich die Interessenten nur über mögliche zur Verfügung stehenden Flächen für solche Anlagen informieren wollen. Eine konkrete Standort­entscheidung für Havelberg sei bislang nicht gefallen.

Potenzielle Investoren könnten ihre Pläne schließlich überall in Deutschland verwirklichen. Vor allem solche, die eine Anlage maximaler Größe verwirklichen wollen, ohne in die Ausschreibungen zu geraten. Denn nicht mehr die zur Verfügung stehende Fläche ist für viele Investoren der entscheidende Faktor, sondern die Anlagengröße von 750 kW, ab der die Ausschreibungspflicht gilt. Aus diesem Grund gehen ihre Bestrebungen dahin, die gewünschte Anlage auf maximal 750 kW zu begrenzen.

Sie könnte dann überall dort entstehen, wo Platz dafür vorhanden ist beziehungsweise ein solcher angeboten wird: auf großen Dächern ebenso wie auf großen Grundstücken. „Für Havelberg müssen wir auf einen solchen Fall vorbereitet sein“, macht der Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Horn deutlich. „Und zwar so gut, wie es geht.“

Auch die Stadt selbst sorgt vor. Und zwar mit einem sogenannten Interessenbekundungsverfahren zur Flächenverpachtung im Gewerbegebiet Oberfeld. In diesem Gewerbegebiet wäre Platz für eine Anlage, die Sonnenenergie in Elek­troenergie umwandelt.

Für die Stadtwerke Havelberg heißt „gut vorbereitet“ zu sein, Pläne dafür in der Tasche zu haben, wie zum Beispiel eine 750-kW-Anlage im eigenen Mittelspannungsnetz untergebracht werden kann. Denn als Netzbetreiber in Havelberg sind sie quasi dazu verpflichtet, den durch die Solaranlage erzeugten Strom abzunehmen. „Je nach Größenkategorie und Standort kann das recht kompliziert für uns werden“, so Sebastian Horn. Einerseits komme es auf die Menge der Netzeinspeisung an.

Damit das Mittelspannungsnetz im schlimmsten Fall nicht zusammenbreche und somit das Licht in Havelberg ausgehe, mache sich eine Netzverträglichkeitsprüfung erforderlich. „Wir rechnen dafür schon einmal einige Beispiele durch. Das ist eine sehr aufwändige Aufgabe“, erklärt der Geschäftsführer der Stadtwerke, Sebastian Horn. Schließlich liefere eine Photovoltaikanlage nicht immer die gleiche Menge an Strom, zum Beispiel wenn es neblig oder stark bewölkt sei. An Tagen, wo von morgens bis abends die Sonne scheine, könne es auch zu einer Überspannung kommen.

Richtig teuer werde es für die Stadtwerke, wenn sich für den Anschluss einer oder mehrerer Anlagen Netzausbaumaßnahmen erforderlich machten. „Dabei sprechen wir von Investitionen im sechsstelligen Euro-Bereich“, so Horn. Im Endeffekt müssten diese Kosten dann in verträglicher Weise an die Kunden der Stadtwerke weitergegeben werden – auf einen Zeitraum von bis zu 40 Jahren.